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Unterricht, denn es fand das „Schulfest 1977“ statt. Für 1500 Schüler ging es von früh bis abends mit Wanderungen, Staffelläufen, Fußballspielen und Fahrradturnieren „rund“. Der Abend blieb der Verabschiedung der diesjährigen Abiturienten vorbehalten. Ab 20.15 Uhr gab es dann Tanz zu den Rhythmen der Band „Sound Generation“. Sperrmüll-Frühsport vor Sonnenaufgang: Mit einer Radikal-Verordnungskur wollte der Fürther Stadtrat die allwöchentlich mit der Sperrmüllabfuhr über die Straßen hereinbrechende Gerümpelseuche steuern. Der Entwurf sah vor, dass Sperrmüll nur am Tag der Abfuhr und nicht vor 5 Uhr bereitgestellt werden durfte. Damit sollte das vorabendliche Wühlchaos vermieden werden. Ein Beschluss wurde vertagt. Die Fürther CSU kam nicht zur Ruhe. CSU-Stadtrat Dirk Rupp, Vorsitzender des Ortsvereins Fürth-Mitte und langjähriger Chef der Jungen Union, trat aus der CSU aus. Mittwoch, 29. Juni 1977 OB Scherzer überreichte vor versammeltem Stadtrat die 18. „Goldene Bürgermedaille“ an Fritz Rupprecht. Dieser hatte sein Leben lang überall dort angepackt, wo Menschen in Not waren. Der Geehrte hatte außerdem 22 Jahre den ASV Fürth geführt und den Bau des nach ihm benannten Altenheims in Burgfarrnbach initiiert und vorangetrieben. Nach dem Krieg war Rupprecht zunächst Flüchtlingskommissar in Fürth, 1948/49 gehörte er dem Wirtschaftsrat in Frankfurt an. Von 1958 bis 1966 saß Rupprecht im bayerischen Landtag, davor und danach (bis 1972) gehörte das SPD-Mitglied dem Fürther Stadtrat an. Das Vogelschießen der Fürther Schützen entschied sich 1977 erst beim 152. Schuss. Der neue Schützenkönig der königlich privilegierten Schützengesellschaft kam aus Vach und hieß Konrad Schüpferling. Am Abend vorher hatte Rudi Baumbach, der bisherige Schützenkönig, zum festlichen Abschiedsabend gebeten. Donnerstag, 30. Juni 1977 Das Fürther Stadttheater wurde immer mehr zum Treffpunkt mit dem Theater- und Musikleben des Ostblocks. In der neuen Spielzeit 77/78 wurde ein Großteil des Musiktheaters aus dem Osten gestellt, denn Gastspiele aus Ostblockländern waren trotz weiter Anfahrtswege immer noch günstiger zu bekommen als die Verpflichtung deutscher Bühnen. Die Fürther honorierten die Bemühungen von Theaterchef Kraft Alexander: In der Spielzeit 76/77 betrug die Platzausnutzung 89%. Beim Tuspo Fürth feierte man mit Stolz und Freude die Einweihung des nagelneuen Sportzentrums an der Seeackerstraße. Mit 400 Gästen war die Sporthalle überfüllt. Die neue Behausung hatte 2,5 Mio DM gekostet. Das alte Tuspo-Gelände an der Kronacher Straße hatte Dynamit-Nobel zur Firmenvergrößerung übernommen. Der ASV Fürth nahm einen neuen Kunststoffplatz an der Magazinstraße in Betrieb. Auf der 60 x 35 m großen Spielfläche konnte Handball, Volleyball oder Tennis gespielt werden. Freitag, 1. Juli 1977 Die pharmazeutische Großhandlung Otto Stumpf AG hatte durch den Einstieg bei der renommierten Arzneimittelfirma Reichelt AG Hamburg für Furore gesorgt. Jetzt wurde im Fürther Stadtteil Sack der Grundstein für den Neubau einer Hauptverwaltung mit Zentrallager gelegt (1400 qm Bürofläche und 6000 qm Hallenareal). Für 8 Mio DM entstanden hier rund 100 Arbeitsplätze auf Fürther Gebiet. In den Räumen der ehemaligen Firma German Pöpperl an der Maxstraße 24/25 etablierte sich jetzt überraschend schnell „Roland – Teppich – Gardinenhaus GmbH“. Der Einzelhändler hatte sich auf Teppichböden, Tapeten, Gardinen und Farben spezialisiert. Nach nur elf Monaten verabschiedete sich Brigadegeneral Partain im Fürther Rathaus von OB Scherzer. Der General übernahm ein neues Kommando in Stuttgart. Die SpVgg gewann ein Saison-Vorbereitungsspiel beim TSV Wilhermsdorf mit 14:1. Tore für Fürth durch Hilkes (4), Lambie (3), Bergmann (2), Schäfer (2), Geyer (2) und Unger. Das Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: „Big Foot“ mit John Carradine und Joy Lansing (City), „Griechische Feigen“ mit Olivia Pascal und Betty Verges (Kronprinz-Kinocenter I), „Bruce Lee - das war mein Leben“ mit Danny Lee und Yuen Cheung Yan (Kronprinz-Kinocenter II) sowie „Duell am Missouri“ mit Jack Nicholson und Marlon Brando (Kronprinz-Kinocenter III). Samstag, 2. Juli 1977 Die Stadt Fürth rechnete nach Angaben von Finanzreferent Dr. Zottmann durch die Steuerreform der Bundesregierung mit Einnahmeausfällen in Höhe von jährlich rund 4 Mio DM. Die Minderungen entstanden in den Bereichen Gewerbe-, Einkommen- und Grunderwerbsteuer. Eine leichte Erhöhung erwartete man bei der Umsatzsteuer.

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