Bei hochsommerlichen Temperaturen jagten 156 Paare insgesamt elf Stunden über das Parkett im BRKHaus. Der Fürther Tanzclub Noris Weiß-Grün hatte zum Turnier geladen. Die Damen hatten es mit der Bekleidung etwas leichter als die Herren, die zugeschnürt wie im „Strampelanzug“ bei tropischen Temperaturen über den Tanzboden fegten. Bei strahlendem Sonnenschein richtete der Reitclub Fürth-Burgfarrnbach anlässlich der Einweihung seiner neuen Anlage im Schlosshof Burgfarrnbach die Stadtmeisterschaften im Reiten aus. 58 Teilnehmer hatten dazu gemeldet. Erfolgreichster Teilnehmer der Meisterschaften war wieder einmal Manfred Roth, der in sechs Konkurrenzen zwei erste Plätze belegte. Im A-Springen siegte Klaus Mielsch (St. Georg) auf „Anco“. Freitag, 15. Juli 1977 Die Stadt Fürth griff ihrem Aushängeschild „SpVgg“ noch einmal kräftig unter die Arme. In nichtöffentlicher Sitzung beschloss der Stadtrat, der SpVgg einen weiteren Zuschuss von 100.000 DM zur Verfügung zu stellen. Dieser sollte zweckgebunden zur „Behebung baulicher Mängel“ im Sportpark Ronhof verwendet werden. Das Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte: „Mohammed, der Gesandte Gottes“ mit Antony Quinn und Irene Papas (City), „Die Liebesbriefe einer portugiesischen Nonne“ mit Susan Hemingway und William Berger (Kronprinz-Kinocenter I), „Die wilden Engel von Hongkong“ mit Ling Yun und Terry Liu (Kronprinz-Kinocenter II) sowie „Marx Brothers im Kaufhaus“ mit Groucho Marx und Chico Marx (Kronprinz-Kinocenter III). Samstag, 16. Juli 1977 Mit 82 Jahren starb Konrad Strattner, der hochdekorierte Ehrenkolonnenführer des Fürther BRK. Er war 1912 der humanen Organisation beigetreten. Im Zweiten Weltkrieg diente Sanitätsfeldwebel Strattner in einer Panzerjägereinheit als Fleckfieberspezialist an der Ostfront. Von 1927 bis 1961 war er Wachleiter des Fürther Krankentransports. Ein äußeres Markenzeichen von ihm war sein markanter Schnauzbart. Eine Expedition des Geschichtsvereins „Alt-Fürth“ führte 60 Mitglieder unter der Leitung von Dr. Walter Fischer zu Besichtigungen von Barockbauten nach Ullstadt, Walkershofen, Wiesentheid und Gaibach. Man wandelte auf den Spuren Karl von Schönborns. Nicht nur satt an Eindrücken fuhr man spät abends wieder heim. Fürths beliebtes Elektrofachgeschäft „Die Waschmaschine“ vergrößerte sich durch Umzug von der Königstraße 57 in die Maxstraße 28. Dort führte man speziell Miele-Hausgeräte. Montag, 18. Juli 1977 Der Jubel kannte keine Grenzen, als der deutsche Radprofi Dietrich Thurau auf dem einzigen Abschnitt der Tour de France, der über das Gebiet der Bundesrepublik führte, das gelbe Trikot verteidigte. „Didi“ kam vor 80.000 Zuschauern in Freiburg als Dritter über die Ziellinie. In den Bergetappen verlor Thurau jedoch an Boden und landete nach Tagen im Endergebnis auf Platz fünf der Tour de France 1977. Darauf hatte man in Fürth viele Jahre vergeblich warten müssen: Anlässlich der Erweiterung seiner TennisAnlage boten die deutschen Spitzenspieler Karl Meiler, Harald Elschenbroich und Dr. Christian Kuhnke eine Demonstration deutscher Tennisklasse. Rund tausend Zuschauer hatten beim TV Fürth 1860 in Dambach den Duft der großen weiten Tenniswelt schnuppern dürfen. Hunderte von Besuchern ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen, unter den alten Bäumen des Schlossparks den Klängen des 18. Burgfarrnbacher Schlosskonzertes zu lauschen. Vom Kinderchor der Soldnerschule über Darbietungen des Gesangvereins Burgfarrnbach 1865 bis hin zur Jagdmusik eines Hornquartetts reichte dabei die Bandbreite. Die SpVgg kam in einem Saisonvorbereitungsspiel im Ronhof vor 2500 Zuschauern gegen Werder Bremen zu einem 1:1-Unentschieden. Das Tor für Fürth erzielte Unger. Dienstag, 19. Juli 1977 Beim Zugzwang zum eigenen Oberbürgermeisterkandidaten raufte sich die zerstrittene Fürther CSU wieder zusammen: Bei der Versammlung der Kreisdelegierten erhielt Dr. Rudi Richter 83 von 95 Stimmen. Die Kandidatenliste umfasste 32 Namen, der spätere Fürther OB Wilhelm Wenning stand 1977 auf Platz 7 dieser Liste. Die Bundeswehr und das Forstamt in Ebrach machten es möglich, dass die Lebenshilfe Fürth mit ihren Zöglingen einen ganztägigen Ausflug machen konnte. Mit zwei Omnibussen war man in den Steigerwald gereist, wo Spiele organisiert waren und Verpflegung reichhaltig bereitstand. Die 124 Behinderten zehrten noch Wochen von diesem Ereignis. Kaum war das Sommerfest der Hardhöhe vorbei, startete der Stadtverein Fürth-Hardhöhe unter der Führung von Hardhöhenchef Albert Dörfler zu einem Bordfest auf dem Kanalschiff „Undine“. Fünf Stunden dauerten
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