Kredite bedienen zu können. Dem Bauträger wurde damit die Verwaltung und die Nutzung des 20 Mio-DMObjekts entzogen. Ein Steuerbevollmächtigter kümmerte sich jetzt darum. Dies war der Anfang vom Niedergang der alteingesessenen und angesehenen Baufirma Röllinger. Der strenge Winter störte die Schifffahrt auf dem Europakanal bis jetzt kaum. Die schweren Lastkähne spürten die Eisschollen kaum, die ihr Bug zur Seite schob. Noch war die Wasserstraße offen. Stadttheater Fürth: „“Südwestdeutsche Philharmonie“, Konzert. Freitag, 21. Januar 1977 Mit Schwester Hilde Napora vom Zehlendorfer Diakonieverband fand der „Deutsch-Evangelische Frauenbund“ eine neue Leiterin für das Fürther Luisenheim. Obwohl das Heim mitten in der Fürther Innenstadt lag, standen in dem Altersheim immer noch sechs Zimmer leer. Recht begehrt schien die Altstadt damals nicht gewesen zu sein! Die „Tuspo“-Sporthalle an der Seeackerstraße war zwar noch nicht offiziell eingeweiht, aber Training und Schulsport fanden schon statt. Die neugebaute Halle konnte in drei kleinere Hallen unterteilt werden. Die Kegelbahnen waren schon für alle Abende ausgebucht. Halle einschließlich Gaststätte kosteten etwa 2,5 Mio DM. Kaum fertig, befasste man sich schon mit Plänen zum Bau einer möglichen Tennishalle nebenan. Das Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte: „Unternehmen Entebbe“ mit Klaus Kinski, Yehoram Goan und Gila Almagor (City). Samstag, 22. Januar 1977 In einem „Bürgergespräch“ in der Fürther Südstadt hielten zahlreiche Sprecher mit ihren Sorgen nicht hinter dem Berg: Man sah eine Entwicklung des „Ausblutens“ der Südstadt im Gange. Kasernennähe, das nächtliche Ausfahren von schweren US-Kettenfahrzeugen mit dem damit verbundenen Lärm, pöbelnde USSoldaten in Gaststätten und Geschäften sowie die Gefahr für junge Mädchen in der Nacht ließen die Bewohner scharenweise wegziehen. In deren Wohnungen rückten dann meist Amerikaner ein. Die Gefahr einer Ghettobildung war nicht von der Hand zu weisen. Montag, 24. Januar 1977 In der Commerzbank an der Rudolf-Breitscheid-Straße „klebte“ das Geld an den Wänden. Es handelte sich dabei jedoch um historische Scheine im Rahmen einer Ausstellung „Geschichte der deutschen Banknote“. OB Scherzer eröffnete die Schau, die Inflationsgeld genauso enthielt wie Reichsmark oder WährungsreformScheine. Überraschung im Fürther Stadtrat: Die Schlussrenovierung des Schlosses in Burgfarrnbach kostete der Stadt nicht – wie zunächst berechnet – 3,95 Mio DM, sondern „nur“ 3,28 Mio DM. Verantwortlich dafür waren günstigere Ausschreibungsergebnisse. Das Heimspiel der SpVgg gegen den FC Augsburg musste wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt werden. Dienstag, 25. Januar 1977 Die Serie der Zimmerbrände in der Fürther Altstadt riss nicht ab: Nun brannte es nachts in einer Wohnung am Kohlenmarkt, aus der die Feuerwehr eine junge Frau holen musste. Das im Schlafzimmer ausgebrochene Feuer hatte die Einrichtung größtenteils vernichtet. Der Schaden belief sich auf 15.000 DM. Am Ölofen zum Trocknen aufgehängte Wäsche hatte Feuer gefangen. Großer Bahnhof im Lottersgarten Nr. 1: Hans Lotter feierte seinen 65. Geburtstag. Er war seit über zwei Jahrzehnten Kreisvorsitzender der FDP in Stadt und Land. Lotter saß seit 30 Jahren im Fürther Stadtrat und galt damit als ein Mann der ersten Stunde. Mittwoch, 26. Januar 1977 Der Neubau des Quelle-Warenhauses an der Fürther Freiheit hatte Auswirkung auf die Verkehrsführung. Um den Eingang repräsentativer zu gestalten, entschloss sich der Stadtrat, den Auto-Schleichweg von der Friedrichstraße in Richtung Bahnhofstraße zur Sackgasse werden zu lassen. Die 1976 eingeführte Aktion „Essen auf Rädern“ war bei den Fürther Senioren auf große Resonanz gestoßen. 45 zufriedene Bezieher des in der Küche des Fritz-Rupprecht-Heimes in Burgfarrnbach zubereiteten Essens wurden täglich beliefert, 20 weitere Interessenten standen auf einer Warteliste. Das Hotel Baumann, an der Schwabacher Straße zwischen Holz- und Herrnstraße gelegen, wurde für hervorragende Küche mit einem „Stern“ ausgezeichnet. Im hiesigen Raum erhielt diese Auszeichnung nur noch ein Lokal in Nürnberg.
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