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goldenen Ehrenrings der IHK war nach dem ersten Weltkrieg in das elterliche Geschäft eingetreten und hatte dieses mehrmals erweitert. Mittwoch, 17. August 1977 Hallo, Herr Kaiser! In der Zeit des Pilzesammelns stand mit Friedrich Kaiser von der Naturhistorischen Gesellschaft allen Fürthern ein Experte zur Verfügung. Nach telefonischer Voranmeldung sortierte er in der Leibnizstraße 23 die ungenießbaren und giftigen Teile der vorgelegten Pilze aus. Außerdem erhielt jeder Besucher eine 32-seitige Informationsschrift mit den wichtigsten Pilzmerkmalen. Bei der vielzitierten Gleichberechtigung hatten Männer in Fürth bei der Lebensdauer einen deutlichen Nachholbedarf. Je älter die Jahrgänge, desto stärker wurde schon damals das zarte Geschlecht. Bei den 75jährigen und Älteren kamen Ende 1976 in Fürth 7311 Damen auf 4336 Herren. Im Landkreis Fürth gestaltete sich das Verhältnis mit 2311:1165 ähnlich. Ein Relikt des letzten Weltkrieges? Ende 1976 lebten im Stadtgebiet Fürth zudem 12.168 nichtdeutsche Personen, darunter 1452 Kinder unter sechs Jahren. Donnerstag, 18. August 1977 Die Sanitätskolonne Fürth und die Rettungsabteilung 5 vom österreichischen Roten Kreuz in Straßwalchen im Salzburger Land gingen eine Patenschaft ein. Dazu reisten 70 Fürther Rotkreuzler per Bus ins Salzburger Land. In einem Festakt wurden dann nach mehreren Reden die Urkunden ausgetauscht und die Patenschaft besiegelt. Sinn des Ganzen war der Erfahrungsaustausch. Anschließend wurden die freundschaftlichen Kontakte bei einem Waldfest vertieft. Die SpVgg gewann ihr Auswärtsspiel beim Liga-Neuling Kickers Würzburg mit 1:0. Das Tor für Fürth erzielte Heinlein. Damit blieb man auf Platz acht der Tabelle. Freitag, 19. August 1977 Die Südumgehung der Bundesstraße 8 um Burgfarrnbach hatte jetzt von Westen her die Stadt Fürth erreicht. Im ersten Schritt entstand in Höhe des Stadtwaldes die südliche Überführung der Bundesstraße 8. Dieses Brückenbauwerk kostete 1,6 Mio DM. Später kam dann noch die Theodor-Heuss-Brücke über den RMDKanal sowie der Fürberger Steg dazu. Bis Herbst 1979 wollte man alle Anbindungen geschafft haben. Das Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte: „Der schwarze Korsar“ mit Mel Ferrer und Kabir Bedi (City), „Das große Fressen“ mit Michel Piccoli und Philippe Noiret (Kronprinz-Kinocenter I), „Die gnadenlosen Fünf von Shaolin“ mit David Chiang und Ti Lung (Kronprinz-Kinocenter II) sowie „Car Wash“ mit Antonio Fargas und Sully Boyar (Kronprinz-Kinocenter III). Samstag, 20. August 1977 Die Schulden der Stadt Fürth pro Einwohner waren in den letzten Jahren etwas gesunken: Ende 1976 stand man mit 275,65 Mio DM bzw. mit 2418 DM pro Einwohner in der Kreide. 1973 hatte die pro-KopfVerschuldung noch 2732 DM betragen. Die Erhöhung von Grund- und Gewerbesteuern sowie höhere Gebühreneinnahmen waren dafür verantwortlich. In ganz Bayern gab es Ende 1976 nur noch 66 Gemeinden ohne Schulden. Polizei-Hostessen steckten im Fürther Stadtgebiet freundliche Aufforderungen an die Windschutzscheiben mit Ermahnungen, nicht auf dem Gehsteig zu parken. Montag, 22. August 1977 Die von ihren Kunden der Stadtsparkasse Fürth anvertrauten Sparguthaben waren im ersten Halbjahr 1977 um 2,1% von 499.097 auf 509.718 Millionen DM angestiegen. Die Sparleidenschaft war unterschiedlich ausgeprägt. Bei den mittelfränkischen Sparkassen schwankte die Spartätigkeit zwischen plus 7,3% und minus 0,6%. Der neue amerikanische Standortkommandeur, Brigadegeneral Alfred L. Sanderson, gab OB Scherzer im Fürther Rathaus in Wort und Brief die Zusicherung, dass die US-Armee alles unternehmen werde, um den durch ihre Panzer und Großfahrzeuge im Bereich der Flößaustraße verursachten Lärm abzustellen. Außerdem lief schon eine Planung für ein neues Ausfahrttor in Richtung Fronmüllerstraße. Die SpVgg gewann ein Freundschaftsspiel beim ASV Zirndorf mit 7:0. Tore für Fürth durch Lambie (3), Schäfer (2), Heubeck und Schwarz. Dienstag, 23. August 1977 16 Wochen nach seinem Tod hatte der aus Fürth stammende Ex-Wirtschaftsminister und Ex-Bundeskanzler

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