Montag, 29. August 1977 Die Schnellstraße Erlangen-Nürnberg musste in Höhe des Mainausteges Fürth für längere Zeit für den gesamten Verkehr gesperrt werden, da ein Anhänger eines Lastzuges ins Schleudern gekommen war und umfiel. Dabei verteilten sich jede Menge Zwiebeln auf die Doppelfahrbahn. Die Karpfensaison begann wie stets am 1. September. Für Gastwirte und Wiederverkäufer warb die Fischgroßhandlung Pförtner (vormals Fischerei Schmidtkunst) in der Unteren Fischergasse 6 in Anzeigen um den Kauf von Aischgründer Karpfen, Regenbogenforellen, Schleien und Aale. Die SpVgg gewann ihr Heimspiel im Ronhof vor 4500 Zuschauern gegen den SV Darmstadt 98 mit 2:0. Tore für Fürth durch Unger (2). Damit belegte man nach vier Spielen Platz vier der Tabelle. Dienstag, 30. August 1977 Die FN erinnerten in einem Artikel an die Situation Fürths vor genau 50 Jahren. Damals wurde der Sinn oder Unsinn einer Schnellstraßenbahn auf dem Bahnkörper der Ludwigseisenbahn heiß diskutiert. Ergebnis: Ab 10. September 1927 konnte die Strecke zwischen Nürnberg und Fürth mit der Schnellstraßenbahn regulär befahren werden. Jetzt diskutierte man in Fürth über die Linienführung der zukünftigen U-Bahn zwischen Nürnberg und Fürth ... Nach der Flutbrücke die nächste Baustelle: Die Fürther Altstadt bekam ein neues Rohrleitungssystem verpasst. Dazu wurde eine Fahrbahn zwischen Grüner Markt und Rathaus gesperrt. Auf dem Synagogenplatz stapelten sich riesige Tonrohre, die die Regen- und Abwasserkanalisation nach der Verlegung aufnahmen. Mittwoch, 31. August 1977 Die Raiffeisenbank Fürth eG konnte im Jahr 1976 ein sehr gutes Ergebnis erzielen. Die Zuwachsraten in sämtlichen Geschäftssparten lagen vierfach über dem Landes- und Bundesdurchschnitt. Der Gesamtumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr von 529 Mio DM auf 736 Mio DM. Allein die Einlagen auf den über 20.000 Sparkonten erhöhten sich um 21%, das Kreditvolumen weitete sich um 24% aus. Während bei der Berufsfeuerwehr Fürth bereits ein technisch hochstehendes Alarmsystem längst zur Ausrüstung gehörte, geschah im Ernstfall die Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis noch vorsintflutlich. Jetzt beschloss der Kreistag, eine Funkalarmierung in Auftrag zu geben, wobei alle 63 im Landkreis bestehenden Feuerwehrhäuser angeschlossen wurden. Kosten: 325.000 DM. Das 32. Ziel einer Fahrt der Theaterfreunde Fürth war die Provence. Eine Busladung Fürther Kulturbesessener erlebte Aufführungen im römischen Amphitheater in Orange und im Stadttheater von Avignon sowie ein Konzert in der Kathedrale von Aix. Donnerstag, 1. September 1977 Zum Wechseln der Badekleidung brauchte man im Sommerbad am Scherbsgraben jetzt nicht mehr zu den Umkleidekabinen zu laufen. Mehrere aufgestellte begehbare „Umkleideschnecken“ aus Kunststoff waren der letzte Schrei auf den Liegewiesen. In der Landkreis-Müllverbrennungsanlage an der Rothenburger Straße wurde jetzt der zweite Ofen angeworfen. Der erste Probelauf sollte vier Wochen dauern. Die Kapazität der Zirndorfer Anlage stieg damit auf über das Doppelte. Noch hatte man bei der Stadt Fürth ja die Hoffnung auf eine Müllkooperation zwischen Stadt und Land nicht aufgegeben. Der „feurige Dietrich“ (benannt nach Landrat Dr. Sommerschuh) verkraftete 4,6 Tonnen Müll auf seinem Rost, etwas mehr als sein fünf Jahre alter Nachbar mit 4 Tonnen. Damit ließe sich problemlos der gesamte Fürther Hausmüll verheizen. Der zweite Ofen hatte rund 10 Mio DM gekostet. Die SpVgg kam bei ihrem Auswärtsspiel beim FC Augsburg zu einem 0:0-Unentschieden. Damit belegte man Platz sieben der Tabelle. Freitag, 2. September 1977 SpVgg-Vizepräsident Helmuth Liebold drohte, bei einem weiteren Zuschauerschwund die Reißleine zu ziehen. Die Fahrt in die Schulden müsse unbedingt gestoppt werden. Notfalls wolle man die Lizenz zurückgeben. Tags darauf wurde Liebold beim Auswärtsspiel in Augsburg von Teilen der mitgereisten Fürther Fans auf unflätigste Weise beschimpft. Das Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: „Der Spion, der mich liebte“ mit Roger Moore und Curd Jürgens (City), „Die Normannen-Söhne der Wikinger“ mit Cameron Mitchell und Genevive Grad (KronprinzKinocenter I), „Hüter der Wildnis“ mit Denver Pyle und Ken Berry (Kronprinz-Kinocenter II) sowie „Ein
43
