Die SpVgg kam bei ihrem Heimspiel im Ronhof vor 3500 Zuschauern zu einem 3:2-Sieg über Wormatia Worms. Tore für Fürth durch Unger (2) und Heinlein. Damit belegte man Rang acht der Tabelle. Dienstag, 20. September 1977 Große Unruhe im Fürther Stadtrat: Prof. Dr. Damerow, Leiter der Kinderklinik im Fürther Stadtkrankenhaus, hatte sich über die Presse darüber beschwert, dass die personelle und sachliche Ausstattung seiner Klinik zu wünschen lasse. Im Fürther Stadtrat war man einhellig gegenteiliger Meinung, hatte man doch den Klinikchef extra vor dem Bau der Kinderklinik eingestellt, um alle seine Forderungen (einschließlich der umstrittenen Besucherbalkone) zu erfüllen. Jetzt forderte der Stadtrat von dem „Halbgott in Weiß“ eine Stellungnahme zu den Vorwürfen. Quelle-Chefin Grete Schickedanz erhielt die goldene Ehrennadel der Arbeiterwohlfahrt. Ehrenvorsitzender Fritz Rupprecht überreichte ihr die Auszeichnung in Würdigung hervorragender Unterstützung zum Bau des Altenwohnheims in Burgfarrnbach. Das Haus Schickedanz hatte 150.000 DM dafür gespendet. Mittwoch, 21. September 1977 Eine lange Schlange von Bildungshungrigen staute sich unter dem Zeichen der VHS in der Blumenstraße. Die Einschreibung für das neue Volkshochschul-Semester führte zu einem Andrang, der alle bisherigen Rekorde schlug. Trotz aller Wartezeiten ein höchst erfreulicher Beweis für die Attraktivität der Erwachsenenbildung. Auch die Umstellung der Trimester auf Semester war von den Teilnehmern gut angenommen worden. Trachtler aus ganz Mittelfranken kamen zum Bezirksjugendtag nach Fürth. Zwölf Gruppen mit etwa 300 Teilnehmern zogen mit Blasmusik durch die Innenstadt, um danach ihren Volkstumsnachmittag im Geismannsaal abzuhalten. Die Programmfolge war deftig, die meisten jugendlichen Trachtler trugen oberbayerische Lederhosen und versuchten sich im „Schuhplatteln“ und beim Volkstanz. Auch Fürther Gruppen wie „D`Auerbergler“ nahmen an der Veranstaltung teil. Donnerstag, 22. September 1977 Endlich sah man Licht am Ende des Tunnels: Im geschlossenen Hallenbad Stadeln hatte man Stück für Stück die Korrosionsschäden beseitigt. Sämtliche neu verlegten Heizungsleitungen waren deshalb aus Kunststoff und nicht mehr aus Metall. Die am Bau beteiligten Firmen hatten „Wiedergutmachung“ geleistet, ohne die Kosten auf die Stadt zu übertragen. Man schätzte, Mitte November das Hallenbad der Öffentlichkeit wieder zur Verfügung stellen zu können. Jetzt wurde es konkret: Um Zuschüsse von maximal 8,33 Mio DM aus dem Konjunkturprogramm von Bund und Land zum Bau einer Fürther Stadthalle zu erhalten, musste man bis spätestens Sommer 1978 mit dem Bau beginnen. Dank der Zusage stand jetzt fest, dass die Stadthalle gebaut wird. Der Standort am Hang zur Uferstraße passte gut. Jetzt mussten Planung und Kanalisationsarbeiten vorangetrieben werden. Freitag, 23. September 1977 Fürths Ex-OB Dr. Hans Bornkessel wurde auf dem Münchner Ostfriedhof zu Grabe getragen. Eine große Fürther Delegation mit OB Scherzer und BM Stranka an der Spitze erwiesen dem Toten die letzte Ehre. Pfarrer i.R. Karl Will hielt am offenen Grab einen herzlichen Nachruf. Auf Wunsch der Angehörigen sprach am Grabe nur der Pfarrer. Von der Wertschätzung des Verstorbenen zeugte eine riesige Anzahl von Kränzen. Das neue Quelle-Kaufhaus an der Fürther Freiheit wurde in der Presse in den höchsten Tönen gelobt. Allein der Weinmarkt bot auf 800 qm Platz für mehr als 250 Sorten. Es gab auch die Möglichkeit einer Gratisverkostung, von der häufig Gebrauch gemacht wurde. Das traditionelle Kinderfest der SPD im Distrikt Eigenes Heim litt unter schlechtem Wetter. So waren nur wenige Zuschaue gekommen, um einen Teil der Stadträte beim Fußballspiel und Tauziehen zu bewundern. Einzig eine größere Schar von Kindern kam voll auf ihre Kosten. Am Abend fand der Glühwein mehr Abnehmer als das in größerer Menge bereitstehende Bier. Samstag, 24. September 1977 In der Galerie Schwertl am Grünen Markt stellte der Maler und Grafiker Gernot Polak seine Werke aus. Die meisten Bilder zeigten Landschaften von fotografischer Ausdruckskraft, die ein großes grafisches Talent verrieten. Polak war ein wahrer Meister des Details. Bei den Feierlichkeiten zum 80-jährigen Bestehen des Süddeutschen Fußball-Verbandes (SFV) war der „Fürther Einschlag“ unverkennbar. Besondere Aufmerksamkeit galt dem mittlerweile 94-jährigen Fürther Paul
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