Donnerstag, 27. Januar 1977 In einer Feierstunde in der Kapelle des Neubaus wurde der schon seit einigen Wochen bezogene zweite Bauabschnitt des Sophienheimes offiziell seiner Bestimmung übergeben. In dem zu 2,65 Mio DM hochgezogenen Bau an der Schwabacher Straße neben dem Lohnert-Spielplatz waren 35 Altenheimplätze in Einzelappartements mit Loggia entstanden. Zusammen mit dem Hauptbau war das Heim mit 110 Bewohnern voll belegt. Darüber hinaus standen zahlreiche Interessenten auf einer Warteliste. In der Gaststätte „Schwarzes Kreuz“ gründete sich auf Initiative von MdB Horst Haase (SPD) eine „Bürgervereinigung Stadthalle Fürth“, deren einziges Ziel die Errichtung einer Stadthalle im Sanierungsgebiet der Altstadt war. Die künftigen Aktivitäten sollten überparteilich erfolgen. Der „Schwarz-Weiß-Ball“ der SpVgg war auch dieses Jahr wieder ein Top-Ereignis im Fürther Fasching. Über 600 Gäste vergnügten sich im Geismannsaal zu den Klängen des „Andy Blue Sextetts“. Star des Abends war Sängerin Lena Valaitis. Freitag, 28. Januar 1977 Im Beisein von Fürths OB Scherzer und unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde die neue Kapelle der „Advent-Gemeinde“ an der Lucas-Cranach-Straße feierlich eingeweiht. Die Räume waren bis auf den letzten Platz besetzt. So viele Fürther waren außerhalb der „Bergkärwazeit“ schon lange nicht mehr in Erlangen eingefallen. Der Grund: Die Arbeiterwohlfahrt Fürth wollte ihren ersten Schwarz-Weiß-Wohltätigkeitsball in einem repräsentativen Rahmen halten. Da dies in Fürth nicht möglich war, wurde ein gemeinsamer Ball mit der AWO-Erlangen-Höchstadt in der Erlanger Stadthalle daraus. Es spielten das Orchester Steff Lindemann, die „Honky Tonk 6“ aus Nürnberg sowie die „Collies“ aus Erlangen. Stadttheater Fürth: „Medea“, Tragödie von Euripides (Bayerisches Staatsschauspiel München). Samstag, 29. Januar 1977 Der Haushalt der Stadt Fürth für 1977 war unter Dach und Fach! Am Ende einer elfstündigen Sitzung im neuen BRK-Haus konnte der Stadtrat die Deckungslücke im Entwurf des Vermögenshaushaltes schließen. Der Vermögenshaushalt war nun in einer Summe von 81.163.493 DM in Einnahmen und Ausgaben abgeglichen. Der Verwaltungshaushalt ging schon am Vortag über die Bühne. Begünstigt wurden die Beratungen von der Tatsache, dass überraschend Tage vorher etwa 9 Mio DM an GewerbesteuerNachzahlungen bei der Stadtkasse eingingen. Der TV Fürth 1860 erhielt eine Million DM vom Otto-Versand Hamburg! Die Ursache: Zwischen dem Schickedanz-Konzern und dem Otto-Versand Hamburg war es zu geschäftlichen Differenzen gekommen. Man einige sich gütlich und das Hamburger Unternehmen war bereit, eine Million DM für einen gemeinnützigen Zweck zu zahlen, den „Quelle“ benennen sollte. Das Fürther Versandhaus bedachte damit den TV Fürth 1860. Montag, 31. Januar 1977 Rühriger Verein: Bei der ordentlichen Jahresversammlung des „Tanzclub Noris e.V.“ im Clubheim an der Fürther Mathildenstraße plante das Präsidium für 1977 wieder diverse Sportturniere, war doch die Zahl der tanzwütigen Mitglieder von 70 auf 120 geschnellt. Aushängeschild des Clubs war das Tanzpaar Wüstner, das besonders wüst tanzte. Die Straßenbahn in Fürth kam wieder in vernünftige Gleise: Ab 27. Februar sollte die Fürther „Stammlinie“ 7 wieder zwischen Billinganlage und Flößaustraße verkehren. Die VAG verlangte von Fürth „nur“ noch 105.000 DM statt ursprünglich 250.000 DM. Der „Gideonbund“, 1899 in den USA gegründet, dehnte seine Aktivitäten auch auf Fürth aus. In sämtlichen Hotelzimmern Fürths lag nun eine Bibel. Bis Ende 1976 wurden in 111 Ländern über 152 Millionen Bibeln durch den Gideonbund kostenlos verteilt. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart mit 0:3. Damit belegte man Rang zehn der Tabelle. Stadttheater Fürth: „Die tolle Rosita“, Schwank von Aguilar (Schweizer Tourneetheater). Dienstag, 1. Februar 1977 Umsetzung des Denkmalschutzes: An der St.-Michaels-Kirche wurden nun im Bereich der Außenrenovierung die „Bausünden“ vergangener Zeiten beseitigt, so verschwand jetzt ein Treppenaufgang an der Nordseite sowie der bombastische Emporeaufgang an der Südseite des Kirchenplatzes, von welchem nach langem Glockengeläute der jeweilige Pfarrer der Fürther Menschenmenge früher stets wichtige Kriegssiege
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