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Jugendpflege auf neuen Wegen: Das Jugendzentrum am Lindenhain war tot. Konnten Stadtteil-Jugendläden ein Ersatz sein? Diese Devise gab zumindest der städtische Jugendpfleger Horst Volk in seinem Jugendbericht aus, der der Stadt Fürth vorlag. Weiterhin schlug Volk die Einrichtung eines „Jugendcafés“ vor sowie die Gründung eines „Fördervereins Fürther Jugendpflege e.V.“ Die Fürther Stadträte lasen die Vorschläge mit Verwunderung, hatte man doch erst große Summen in den Ausbau des Jugendzentrums Lindenhain gesteckt. Großzügig feierte die Fürther Jägerschaft ihr hundertjähriges Bestehen: Die Halle des TV Fürth 1860 war festlich mit Tannengrün geschmückt und ein dekorierter Hochstand sorgte für vertrautes Ambiente. Rund 600 Ballgäste mussten jedoch auf Franz-Josef Strauß als Schirmherr der Veranstaltung verzichten, zu hoch wären doch die Kosten für Sicherheitsvorkehrungen in Zeiten terroristischer Aktionen gewesen. Nach diversen Reden spielte das 10. Heeresmusikkorps der Bundeswehr zum Tanz auf. Freitag, 4. November 1977 Ein großer Erfolg wurde das Rock-Fest im Gemeindezentrum von Christophorus. Es spielten die zwei Fürther Bands „Second Phase“ und „Carol of Harvest“. Saal und Nebenräume konnten die jungen Fans kaum fassen. Stadttheater Fürth: „Es war nicht die fünfte, es war die neunte“, Lustspiel von Nocolaj (Neue Schaubühne). Das Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: „Schlappschuss“ mit Paul Newman und Lindsay Crouse (City), „Drei Schwedinnen in Oberbayern mit Alexander Grill und Beate Hasenau in der dritten Woche (Kronprinz-Kinocenter I), „Der tolle Käfer in der Rallye Monte Carlo“ von Walt Disney (Kronprinz-Kinocenter II) sowie „Tintorera – Ungeheuer greifen an“ mit Susan George und Hugo Stiglitz (Kronprinz-Kinocenter III). Samstag, 5. November 1977 Fürths ehemaliger Stadtgartendirektor Hans Schiller feierte seinen 75. Geburtstag. Der Vater von Bundesgartenschau und Stadtparkerweiterung hatte sich ein bleibendes Denkmal geschaffen und unternahm im Ruhestand Weltreisen, schuf mehr als 500 Aquarelle und engagierte sich als Kreisgruppenvorsitzender im Bund Naturschutz. Der MTV Fürth ehrte beim traditionellen Ehrenabend seine Sportler des Jahres. Originell: Wegen der notwendigen Kalorien erhielten die Gewichtheber um den deutschen Meister Karlheinz Radschinsky neben Urkunden je einen Riesen-Brotlaib und etliche Pfunde Wurst. Die Fürther Bahnhofstraße wurde nach dem im Frühjahr 1977 verstorbenen Ehrenbürger der Stadt und Quelle-Chef Dr. h.c. Gustav Schickedanz umbenannt. Bedienstete des Baubetriebsamtes brachten jetzt die neuen Straßenschilder an. Stadttheater Fürth: „Nederlands Dans Theater“. Montag, 7. November 1977 Über 200 Interessierte beteiligten sich an einer „Bildungsreise über den Gänsberg“, die von der Bürgervereinigung Altstadtviertel St. Michael informativ durchgeführt wurde. Vor zwei Jahren war das neue Fürther BRK-Haus seiner Bestimmung übergeben worden. Seither waren von dieser Zentrale aus rund 30.000 Einsätze gefahren worden. In diesem Zeitraum waren etwa 70.000 Meldungen bei den jeweiligen Wachleitern eingegangen. Möglich wurde dies durch eine hochmoderne Funkund Telefonzentrale. Für die technische Einrichtung dazu hatte das Sozialwerk Sack, Bislohe und Braunsbach 53.000 DM spendiert. Soviel kostete nämlich die gesamte Anlage. Die SpVgg gewann ihr Heimspiel im Ronhof vor 4500 Zuschauern gegen den FSV Frankfurt mit 4:0. Tore für Fürth durch Geyer, Jensen, Heubeck und Lambie. Damit belegte man Rang neun der Tabelle. Dienstag, 8. November 1977 Medizinaldirektor Dr. Eberhard Maier-Pollwein wurde neuer Fürther Stadtarzt und Leiter des städtischen Amtes für Gesundheitswesen. Er kam aus Nürnberg wo er seit 20 Jahren als Fürsorgearzt an der TbcFürsorgestelle der Stadt Nürnberg tätig war. Dr. Maier-Pollwein wurde Nachfolger des am 16. August 1976 überraschend verstorbenen Stadtarztes Dr. Horst Ammon. Die Galerie am Grünen Markt zeigte in der Hoffnung auf Käufer Bilder der Künstler Ernst Wild, Ismael Coban, Karl-Heinz-Haselmeyer, Ursula Grautoff und Christa Rudloff. Die SpVgg warb für den Besuch des nächsten Heimspiels: Die Vizepräsidenten Liebold und Paulus sowie Trainer Hannes Baldauf verteilten in der Fürther Fußgängerzone Handzettel mit entsprechendem Text. Stadttheater Fürth: „Bernarda Albas Haus“, Schauspiel von Lorca (Bühne 64 Zürich).

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