Presse vorgestellt. Angetreten waren der 41-jährige Gastronom und Junggeselle Erwin Linke und die 27jährige ungebundene kaufmännische Angestellte Edith Piontowski. Beide sollten 33 tolle Tage lang den Fürther Fasching regieren. Die SpVgg gewann ihr Auswärtsspiel beim FK Pirmasens mit 3:1. Tore für Fürth durch Heinlein (2) und Lambie. Damit belegte man Rang acht der Tabelle. Dienstag, 15. November 1977 Die bekannte Firma „Wickels Metallpapier-Werke“ in der Fürther Jahnstraße bestand seit 75 Jahren. Alle 170 Mitarbeiter erhielten deshalb ein Geldgeschenk zu diesem Jubiläum. Die Buntpapierfabrik gehörte zu den führenden Unternehmen der Branche. Sie wurde 1902 von Ing. Fritz C. Wickel gegründet. 1907 wurde Fritz Tscheike Direktor des Werkes und wenige Jahre später Mitinhaber. 1977 waren Julian Tscheike und Dagmar Fischer-Tscheike alleinige Inhaber des Werkes. Letztere war mit dem städtischen Rechtsreferenten Alfred Fischer verheiratet. Der Zwist zwischen Prof. Dr. Damerow (Chefarzt der Fürther Kinderklinik) und dem Fürther Stadtrat war beigelegt. Der Klinikchef hatte klargestellt, dass seine Kritik auf der Abschlussfeier der Kinderkrankenschule nicht dem Fürther Stadtrat galt, sondern dem Staat. Er entschuldigte sich für den möglicherweise entstandenen falschen Eindruck. Mittwoch, 16. November 1977 Die alten Notquartiere am Rothenberger Weg in Vach wurden jetzt abgerissen. Die nicht mehr bewohnbaren Behelfswohnungen waren in den ersten Nachkriegsjahren aus einer Scheune entstanden. Neu eingedeckt, eingeblecht, gereinigt und gesichert: Die Außenrenovierung an der Auferstehungskirche am Stadtpark war nun abgeschlossen. Die Fassade zeigte sich „vom Fürther Grau“ befreit. Die Renovierung der Auferstehungskirche war nach St. Michael, St. Peter und Paul in Poppenreuth und St. Paul die letzte Kirche in der Reihe der Sanierungen evangelischer Kirchen in Fürth in den letzten Jahren. Der Bettenüberhang machte auch vor Fürth nicht halt. Der Stadtrat stimmte mit Unmut der neuen staatlichen Planung zu, die Bettenkapazität des Fürther Krankenhauses auf 738 Betten zu reduzieren. Dies bedeutete eine Verringerung der bisherigen Bettenzahl um rund 100. Die staatliche Planung war nach der Region entworfen worden, nicht nach dem Einzugsbereich des Fürther Krankenhauses. Freitag, 18. November 1977 Hiobsbotschaft für Fürth: Das unter Zwangsverwaltung stehende Bahnhofcenter, das von der FrankenWohnbau (Baufirma Röllinger) errichtet wurde, musste zum 1. Dezember 1977 geschlossen werden. Nachdem das Kaufhaus Quelle seine provisorisch angemieteten drei Geschosse wieder geräumt hatte, brannten nur noch wenige Lichter in dem 20-Mio-DM-Objekt. Nur drei der 100 Wohnungen waren bewohnt. Diesen Eigentümern musste man mitteilen, dass Strom und Wasser ab 1. Dezember nicht mehr verfügbar waren. Ein Verkauf oder die Vermietung von weiteren Wohnungen scheiterten daran, dass der Innenausbau des Hochhauses noch nicht fertiggestellt war. Stadttheater Fürth: „Der Liebestrank“, Komische Oper von Donizetti (Saarländisches Staatstheater Saarbrücken). Das Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte: „Die Brücke von Arnheim“ mit Sean Connery und Anthony Hopkins (City), „Robin Hood“, Zeichentrickfilm von Walt Disney (Kronprinz-Kinocenter I), „Die zehn Gebote“ mit Charlton Heston und Yul Brynner (Kronprinz-Kinocenter II) sowie „Verdammt in alle Ewigkeit“ mit Burt Lancaster und Frank Sinatra (Kronprinz-Kinocenter III). Samstag, 19. November 1977 Der Fürther Stadtrat besuchte die „Sondermüll-Beseitigungsanlage“ in Schwabach. OB Scherzer führte die Geschäfte von Fürth aus seit Jahren als Vorsitzender im „Zweckverband Sondermüllplätze Mittelfranken“. Der Betrieb war eine Musteranlage in Bayern. Die chemisch-technischen Einrichtungen konnten jeden angelieferten Gift- oder Schadstoff sachgerecht und umweltfreundlich entsorgen. Die Fürther DKP wertete die Maßnahmen von Ausweiskontrollen für Besucher von öffentlichen Stadtratssitzungen als „Einschüchterung“. Die Partei wandte sich auch gegen die Praxis, dass nach Dienstschluss der Verwaltung die Tore des Rathauses geschlossen wurden und Interessenten nur auf Schleichwegen in den Sitzungssaal gelangen konnten. Das Brot der Fürther Bäckerinnung konnte sich sehen lassen. Bei der offiziellen Brotprüfung durch die Herren der Gewerbeaufsicht erzielten von rund 50 geprüften Brotsorten 29 eine Goldmedaille. Montag, 21. November 1977
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