Stadttheater Fürth: „Das Jahrmarktsfest zu Plundersweilern“, Schauspiel von Hacks (Münchner Tournee). Samstag, 26. November 1977 Seit vielen Jahren malte sich der Vacher Fritz Lang durch die fränkische Landschaft. Jetzt konnte man im Foyer des Fürther Stadttheaters Aquarelle und Zeichnungen von ihm bewundern. Landschaftsbeschreibungen in vielen Variationen. Was zwei Menschen durch einen Einspruch erreichen konnten: Seit fünf Jahren stand ein Hochhaus als Rohbau unmittelbar an der Brücke der Forsthausstraße in Fürth. Die Wi-Bau aus Windsbach wollte hier ein Hochhaus mit ursprünglich acht Geschossen errichten. Das Fürther Bauamt hielt sogar zehn Geschosse für vertretbar. Alle Abstandsflächen stimmten. Dann kam der Einspruch zweier Personen einer Erbengemeinschaft gegen diese Erhöhung der Geschosszahl. Seitdem konnten 70 Wohnungen nicht mehr weitergebaut werden. Und der nächste Winter stand vor der Tür. Sodom und Gomorrha in Unterfürberg: Die dortige Freiwillige Feuerwehr zertrümmerte zwar ein baufälliges Gebäude der Stadt an der Gruberstraße, für den Abtransport der Trümmerlandschaft war jedoch kein mehr Geld vorhanden. Die Anwohner waren erbost. Montag, 28. November 1977 Eingekeilt zwischen Gemüseständen und Buden verharrten die Passanten auf der Fürther Freiheit, um die Eröffnung des Weihnachtsmarktes verfolgen zu können. Rund 300 Volksschüler waren mit ihren Laternen dazu von der Fußgängerzone herübergezogen, Choräle ertönten und Christkind Irmgard Hofmann vom Bauamt sprach vom Balkon des Handwerkerhauses den Prolog. Nach dem Einschalten der Beleuchtung verliefen sich die Leute merkwürdig rasch, von Weihnachtsstimmung keine Spur. Die SpVgg gewann ihr Heimspiel im Ronhof vor 4100 Zuschauern gegen die Stuttgarter Kickers mit 4:1. Tore für Fürth durch Rütten, Unger, Heinlein und Heubeck. Damit belegte man Rang sieben der Tabelle. Stadttheater Fürth: „Von Menschen und Mäusen“, Schauspiel von Steinbeck (Fränkisches Theater Schloss Maßbach). Dienstag, 29. November 1977 Total umgestaltet und renoviert eröffnete am ersten langen Samstag das Schuhhaus Hagler Ecke Blumenund Schwabacher Straße seine Verkaufsräume. Das Schuhgeschäft existierte schon seit der Jahrhundertwende an dieser Stelle in Fürth, 1971 wurde es von der Firma Wielant übernommen. Jetzt standen der Fürther Kundschaft 320 qm Verkaufsfläche zur Verfügung. Der Geschichtsverein „Alt-Fürth“ veranstaltete wieder einmal sein traditionelles „historisches Suppenessen“. Als Zugabe zur „Ollapodrida“ gab es Lieder der „Windsheimer Sänger“ zur Drehleier sowie als Jahresgabe für die Mitglieder eine Broschüre mit 15 Tuschezeichnungen von H.J. Dennemarck mit alten Motiven aus Höfen Nürnbergs und Fürths. Vereinsvorstand Dr. Walter Fischer konnte zahlreiche Ehrengäste begrüßen darunter OB Scherzer und BM Stranka. Mittwoch, 30. November 1977 Eine großartige Boxkarriere ging im Fürther Geismannsaal zu Ende: Nach 333 Kämpfen und 316 Siegen nahm Amateurboxer Günther Meier vom ESV West Abschied vom Ring. Der Olympiadritte von 1968 beendete nach zwanzig Sportjahren seine aktive Laufbahn. Das Vorbild des ehemaligen Fallschirmspringers und jetzigen Sportlehrers war stets Gustav „Bubi“ Scholz, Rechtsausleger wie Meier. Der Architektenwettbewerb für eine zukünftige Fürther Stadthalle war inseriert. Bis 5. Dezember sollten die Arbeiten eingehen, bis 15. März 1978 sollte der Wettbewerb abgeschlossen sein. 1979 wollte man mit dem Bau beginnen. Stadttheater Fürth: „Klettermaus und die anderen Tiere im Hackebackewald“, Kinderstück von Egner (Fränkisches Theater Schloss Maßbach). Donnerstag, 1. Dezember 1977 Nach nur siebeneinhalb Jahren verließ Prof. Dr. Franz Gall die Operationssäle im Fürther Stadtkrankenhaus. Er wurde Nachfolger seines Lehrers Professor Gerd Hegemann, Ordinarius für Chirurgie in Erlangen und Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik. Prof. Dr. Gall hatte in seiner Fürther Zeit 2186 Gefäßoperationen durchgeführt. Patienten aus ganz Süddeutschland waren zu ihm nach Fürth gekommen. Im Kolpingsaal ging der festliche „Königsball 1977“ der Königlich privilegierten Schützengesellschaft Fürth über die Bühne. Nach dem offiziellen Teil und Polonaise bat Tanzlehrer Manfred Streng die „Majestäten“ zum Ehrentanz auf das Parkett, wobei sich Schützenkönig Braml trotz seiner „Belastung“ durch die Königskette“
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