verkündete. Als findiger Vertreter leerstehender städtischer Häuser erwies sich Stadtschulrat Senator Karl Hauptmannl. So sollten für knapp eine halbe Million DM das ehemalige Obdachlosenasyl an der Theaterstraße renoviert der Sondervolksschule für Sprachbehinderte, das Gebäude 25a der Marienstraße (nahe der Hirschenstraße) der Berufsschule I zugeteilt werden. Der begonnene Winterschlussverkauf kam in Fürth nur langsam auf Touren. Bei den nicht gerade in Massen erschienenen Kaufinteressenten herrschte wählerische Betulichkeit. Stadttheater Fürth: „Ulrich Roski“, Chansons. Mittwoch, 2. Februar 1977 Mitten in der Schalterhalle stand eine Almhütte und ein Chor im Trachtenlook jodelte „Ja, grüß euch Gott ...“ Die Deutsche Bank war fest in Kärntener Fremdenverkehrshand. Das Kreditinstitut war Gastgeber für die Ausstellung „Kärnten – ein Land stellt sich vor“. OB Scherzer sprach ein Grußwort, bevor es an den Speck ging. Die VAG ersetzte Straßenbahnen, die seit über 40 Jahren im Einsatz waren. Die je 900.000 DM teuren Wagen hatten größere Fenster, ließen sich dank einer Elektronik butterweich anfahren bzw. bremsen und die harten Holzsitze wurden durch gepolsterte Flächen ersetzt. Die Ansage der Haltestellen kam jetzt vom Band. Im Fürther Ronhof gärte es: Die SpVgg hatte sich in den letzten Spielen vom „Spitzenteam“ zur „mittelmäßigen Mannschaft“ entwickelt. Das Präsidium sprach von „deutlichen Konsequenzen“, ohne sich jedoch zunächst festzulegen. Stadttheater Fürth: „Der Opernball“, Operette von Heuberger (Städtebundtheater Hof). Donnerstag, 3. Februar 1977 Das Stadelner Hallenschwimmbad war seit September 1976 geschlossen. In Stadeln wuchs der Ingrimm, scheinbar geschah nichts. Entstanden war ein Wasserschaden, der zu Korrosionsschäden führte und die Heizung blockierte. Das Beweissicherungsverfahren war nun abgeschlossen, dies sagte jedoch noch nichts über die Schuldfrage aus. Jetzt suchte man mit den beteiligten Firmen in Verhandlungen eine gütliche Einigung zu erreichen, denn der Klageweg wäre sicher mit langwierigen zeitlichen Verzögerungen verbunden und eine teure Notheizung musste weiterlaufen, um ein Einfrieren in den Wintermonaten zu vermeiden. Louis Kissinger, der Vater Henry Kissingers, feierte in New York seinen 90. Geburtstag. Der ehemalige Lehrer am Helene-Lange-Gymnasium war 1975 in Fürth mit anwesend, als seinem berühmten Sohn die „Goldene Bürgermedaille“ überreicht wurde. Louis Kissinger flüchtete mit seiner Familie 1938 aus Deutschland. Er blieb stets bescheiden, berichtete von seinen Erinnerungen, erwähnte aber nichts Unangenehmes und hegte keinen Groll. OB Scherzer übermittelte Geburtstagsgrüße im Namen der Stadt. Freitag, 4. Februar 1977 Das Statistische Landesamt München lieferte die Daten: In der Stadt Fürth hatte sich die Zahl der Mitbürger, die die sogenannte Altersgrenze von 65 Jahren überschritten hatten, in den Jahren 1974/75 von 16.537 auf 17.127 erhöht. Während sich bayernweit die Zahl der Geburten reduzierte, kam es in Fürth im gleichen Zeitraum zu einer Zunahme von 820 auf 833 Neugeborene. Wieder einmal wurde das alteingeführte Familienunternehmen „Meyer und Bastian“ in der Schwabacher Straße 45 (Ecke Maxstraße) umgestaltet. Eine neue Spezialabteilung im 1. Stock enthielt jetzt viel erlesenes Porzellan führender Marken Deutschlands, wie Hutschenreuther, Villeroy & Boch oder Heinrich. Stadttheater Fürth: Festakt zum 150-jährigen Bestehen der Stadtsparkasse Fürth. Das Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: „Der sechste Kontinent“ (City). Samstag, 5. Februar 1977 Burgfarrnbach erhielt eine Verkehrsbremse in Form einer bürgerinitiativ geforderten Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 km/Std für die Berg- und Tal-Strecke der Regelsbacher Straße. Die im Stadtrat mit knapper Mehrheit durchgedrückten Verkehrsschilder von der Würzburger Straße bis zum Ortsende Richtung Oberfürberg waren der größte Triumph der Vorort-Lobbyisten. In der unteren Königstraße 34 gab es nun einen neuen Zielpunkt für Gourmets in der Fürther Innenstadt: Nach der Sanierung einiger Häuser war auch die Traditionsgaststätte „Wilder Mann“ wiedererstanden. Betrieben wurde das Lokal mit 80 Plätzen im Gastraum und 40 im Nebenzimmer von Wirt Andreas Bauer, der zeitgleich auch die althistorische Gaststätte „Tannenbaum“ führte. Montag, 7. Februar 1977
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