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Der „Zweckverband Staatliche Fachoberschule Fürth“ blieb nun doch in seiner bisherigen Form bestehen. Von einem Austritt des Mitglieds Kreis Neustadt/Aisch war nicht mehr die Rede. Gerungen wurde jetzt nur noch um einen neuen Verteilungsschlüssel der finanziellen Aufwendungen auf die einzelnen Verbandsmitglieder. Der Kreis Neustadt/Aisch sah sich über Gebühr belastet und hatte ursprünglich einen Austrittsantrag gestellt. Die Fürther Chorkonzerte begannen diesmal in der Gaststätte Lotter in Vach. Dort fanden sich Schüler und Erwachsene unter dem Motto „Jeder singt und spielt so gut er kann“ zusammen. Es musizierten Kinder verschiedener Fürther Grund- und Hauptschulen. Stadttheater Fürth: „Gajaneh“, Ballett (Staatsoper Lodz). Freitag, 3. März 1978 Am Ligusterweg in Unterfarrnbach feierte man Richtfest an der neuen Schulturnhalle. Das Projekt kostete einschließlich Grundstück 1.298.734 DM. Durch die Verwendung von Beton-Fertigteilen konnte eine enorm kurze Bauzeit erreicht werden. Baubeginn war der 5. September 1977. Bis Herbst 1978 wollte man die Halle in Betrieb nehmen. Maße: 15 x 27 Meter bei einer Höhe von 5,5 Meter. Dazu kamen noch diverse Nebenräume. In der Ludwig-Erhard-Straße 4 eröffnete mit „Uhren-Hille“ ein neues Uhren-Fachgeschäft. Der Meisterbetrieb offerierte bekannte Marken und führte auch Reparaturen aus. Das Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: „Krieg der Sterne“ mit Alec Guinness und Harrison Ford in der 4. Woche (City), „Im Reich der Sinne“ mit Tatsuya Fuji und Eiko Matsuda (Kronprinz-Kinocenter I), „Marco Polo im Reich des Kung Fu“ mit Alexander Fu Sheng und Richard Harrison (Kronprinz-Kinocenter II) sowie „Zwei Teufelskerle auf dem Weg ins Kloster“ mit Alberto Dell`Acqua und Wolf Goldan (Kronprinz-Kinocenter III). Samstag, 4. März 1978 Die vom Polizeipräsidium Nürnberg-Fürth erstellte Straßenverkehrsstatistik war für die Fürther Autofahrer wenig schmeichelhaft. Wurden 1976 insgesamt 350 Führerscheine eingezogen, waren es im Jahr 1977 gar 479. Bei vielen Kraftfahrern schien die Promillegrenze von 0,8 mehr und mehr in Vergessenheit geraten zu sein. Die Verkehrsunfälle nahmen nur geringfügig zu: Von 1910 (1976) auf 2115 (1977), wobei man berücksichtigen musste, dass der Fahrzeugbestand im Stadtgebiet Fürth von 30.748 (1976) auf 32.399 (1977) gestiegen war. Unfallhäufigste Tage waren Montag und Freitag. Ausländer waren in Fürth mit 10,51% an Unfällen beteiligt. Das Filterhaus im Sommerbad am Scherbsgraben wurde nach hinten vergrößert. Die Erweiterung der bestehenden Filteranlage für 400.000 DM war durch natürliche Abnutzung notwendig geworden. Man hoffte, bis zur Bädereröffnung im Mai die Baumaßnahme abschließen zu können. Die „Vereinigung der Eltern und Freunde des Hardenberg-Gymnasiums“ konnte der Schule eine Spende in Höhe von 18.000 DM übergeben. Dabei wurde der Verwaltungsaufwand mit 156,85 DM für Porto und Büromaterial sehr klein gehalten. Seit Bestehen der Vereinigung konnte man damit dem Hardenberg-Gymnasium 310.000 DM zukommen lassen. Montag, 6. März 1978 Am 5. März fanden in Bayern Kommunalwahlen statt. Keine Überraschung: Mit 65,3% wurde Kurt Scherzer (FDP) zum vierten Mal in Folge zum Fürther Oberbürgermeister gewählt. Seine Konkurrenten Dr. Rudi Richter (CSU) und Werner Riedel (DKP) erreichten nur 31,69% bzw. 2,98%. Die Stadtratswahlen dagegen brachten in Fürth einen kleinen Erdrutsch. Die CSU kam auf 21 Sitze (bisher 16), die SPD auf 22 (bisher 27), die FDP auf 6 (bisher 5), die DKP verharrte bei einem Sitz. Im Fürther Stadtrat kam es daher zu einer neuen Situation: Mit reinen SPDMehrheitsentscheidungen war es ab sofort vorbei. OB Scherzer eröffnete am Wahltag den „Poculator 1977“ im bis auf den letzten Platz besetzten Geismannsaal. Star neben den „Peterlasboum“ war Beauty Milton, eine farbige Sängerin aus Jamaica. Die Schönheit mit dem natürlichen Sexappeal brachte das Publikum mit ihrem „kniefreiem Rücken“ zum Rasen. Die SpVgg gewann ihr Heimspiel im Ronhof vor 2500 Zuschauern gegen den SV Chio Waldhof mit 3:1. Tore für Fürth durch Heinlein (2) und Geyer. Damit belegte man Rang sieben der Tabelle. Dienstag, 7. März 1978 (Wegen eines Druckerstreiks erschien zu diesem Datum keine Zeitung.) Mittwoch, 8. März 1978 Die Stadtratswahlen in Fürth bargen für manchen Kandidaten doch eine Überraschung: So waren die altgedienten SPD-Stadträte Grünbaum, Freund, Traustel, Röder und Rittler nicht mehr im Städteparlament vertreten, während z.B. die Mundartdichterin Erika Jahreis von Platz 25 auf Platz 10, Horst Weidemann von Platz 32 auf Platz 20 und Friedrich Schulze von Platz 29 auf Platz 18 vorgewählt wurden und somit für die SPD im Stadtrat saßen. Durch die starken Stimmengewinne waren für die CSU Wilhelm Wenning, Gertrud Ritter, Hans-Jürgen Witzsch, Hermann

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