Seite:Kuntermann 1978.pdf/31

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

Messungen ergeben, dass die Lärmbelästigungen durch Düsenflugzeuge abnehmen, so sollten alle Fenster der Schulen in Stadeln und Sack mit Schallschutzfenstern ausgestattet werden. Die FN erinnerten in einem Artikel an die Auflösung des letzten Flüchtlingslagers vor 25 Jahren. Die Barackenlager am Espan wurden zum 1. Juli 1953 endgültig geräumt, die Holzbaracken selbst standen noch bis 1961. Nach Kriegsende kamen etwa 35.000 Heimatlose in Flüchtlingstrecks in Fürth an, ein Teil davon verließ allerdings nach einiger Zeit die Kleeblattstadt. 15.740 Flüchtlinge jedoch blieben auf Dauer. Lagerunterkünfte gab es für sie am Espan, bei der Dynamit, im Burgfarrnbacher Schlosshof, an der Würzburger Straße (in Höhe der ehemaligen Grundig-Bauten), am Tannenplatz, in der Heilstättensiedlung, an der Bachstraße und in der Eschenau. Montag, 3. Juli 1978 Endlich wurde Richtfest am zweiten Bauabschnitt des architektonisch attraktiven Gemeindezentrums der katholischen Kirchenstiftung Stadeln gefeiert. In unmittelbarer Nähe der Kirche „Zur Heiligen Dreifaltigkeit“ entstand ein Pfarrsaal, ein Altenclub-Raum, ein Jugendheim sowie eine Hausmeisterwohnung. Im Dezember wollte man die Räume beziehen. Bestes Kaiserwetter beim Auftakt des Sommerfestes auf der Hardhöhe: Schon an den ersten Tagen sprengte das 14. Sommerfest alle Rekorde. OB Scherzer stach das erste Fass an. Das mehr als 5000 Personen fassende Bierzelt war proppenvoll und es dauerte nicht allzu lange, bis die Kapelle Jakl Strobel für zünftige Stimmung sorgte. Der Stadtverein „Hardhöhe“ hatte das 12-Tage-Fest wieder bestens organisiert. Nach dem Abgang von Unger zum 1. FC Saarbrücken verließ auch Dieter Bergmann (nicht zu verwechseln mit Mannschaftskapitän Bernhard Bergmann!) das Kleeblatt. Nach den Zugängen von Bulut, Hinterberger und Kirschner standen Trainer Baldauf insgesamt 17 Lizenzspieler für die kommende Saison zur Verfügung. Dienstag, 4. Juli 1978 Das Hardenberg-Gymnasium verabschiedete 146 Kollegiaten in Richtung Universität. Schüler, Lehrer und Eltern feierten zu den Klängen der „Jet-Set-Combo“. Nur OStD Jäger war verschnupft: Er hatte wegen eines Sprühdosenpamphlets an der Eingangstür des Pavillons („Jagger go home“) Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Der 150. Schützenkönig der königlich privilegierten Schützengesellschaft hieß Herbert Trautner. Er erlegte den Vogel mit dem 165. Schuss. Trautner löste damit seinen Amtsvorgänger Konrad Schüpferling ab. Danach schloss sich ein großes Fest an. Er konnte es nicht lassen: Pastor Kreitschmann baute für die Siedlungsgenossenschaft drei weitere Wohnhäuser in der Heilstättensiedlung mit insgesamt 34 Wohnungen. Das 3,5-Mio-DM-Projekt wurde von Bund, Land und Stadt Fürth gefördert. Der rührige Wohnbaupastor war seit der ersten Nachkriegszeit im Fürther Wohnungsbau aktiv. Mittwoch, 5. Juli 1978 OB Scherzer übergab im Auftrag des Rettungsdienstes Bayern der Fürther Bergwacht ein neues Fahrzeug. Der VW-Bus diente zum Transport der Bergwachtleute in ihr Einsatzgebiet und enthielt zudem etliches medizinisches Gerät. Die Männer der Fürther Bergwacht führten jedes Wochenende in den Sommermonaten im Trubachtal ihren Postendienst unentgeltlich aus. Mit einem Sommerfest nahm der Kindergarten an der Badstraße ein kleines Blockhaus in Betrieb, das die Stadtsparkasse Fürth den Kindern gestiftet hatte. Sozialreferent Uwe Lichtenberg weihte das Häuschen mit einem zünftigen Bieranstich für die durstigen Väter ein. Donnerstag, 6. Juli 1978 Das 14. Sommerfest auf der Hardhöhe ging als „Saufest“ in die lokale Geschichte ein. Ab 17 Uhr hatten die Bierzeltbesucher mit jeder frischen Maß Bier ein Freilos bekommen. Um 22.22 Uhr wurde der Hauptpreis mit der Nummer 390 gezogen. Der 1. Preis war ein halbes Schwein, kühlschrankfertig zerlegt und verpackt. Aber ein halbes Dutzend Gewinner konnten diese Nummer vorweisen. Bei jeder anderen Tombola hätte der mehrfache Hauptgewinn Heiterkeit ausgelöst. Aber hier verstand niemand Spaß und jeder pochte auf seinen Anspruch. Es dauerte, bis man sich auf den Sieger einigte und die anderen Hauptgewinner mit großzügigen Trostpreisen abspeiste. Die SpVgg gewann ein Saison-Vorbereitungsspiel beim A-Ligisten SV Unterferrieden mit 10:0. Tore für Fürth durch Schäfer (2), Heinlein (2), Grabmeier (2), Grimm, Heubeck, Geyer und Pankotsch. Freitag, 7. Juli 1978 Raubüberfall in der Fürther Altstadt: Nachdem ein 39-jähriger Passant von drei Tätern in der Theaterstraße niedergeschlagen und ausgeraubt worden war, kam es durch die Polizei zu einer filmreifen Verfolgungsjagd, an deren Ende drei farbige Soldaten festgenommen wurden.

31