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Gesamtbevölkerung von 98.722 hatten sie einen Anteil von 17%. Damit lag man weit über dem bayerischen Landesdurchschnitt von 12%. Für die Senioren wollte die Stadt Fürth nun ein spezielles Programm ausarbeiten. Dazu genehmigte der Stadtrat 50.000 DM. Gedacht waren Theaterbesuche mit Bustransfer, Seniorenschwimmen im Hallenbad sowie Bastelaktivitäten im Jugendhaus Lindenhain. Oberstaatsanwalt Hans Sachs, damals wohl bekanntester Jurist der Bundesrepublik (im Rateteam von Robert Lembke bei „Was bin ich?“) verabschiedete sich im Fürther Rathaus von OB Scherzer, der ihm zum Ruhestand das Fürther Geschichtslexikon schenkte. Fürths Schülerlotsen waren große Klasse. Die Verkehrswacht führte einen Leistungswettbewerb durch, an dem 420 Schülerlotsen teilnahmen. 40 davon kamen zur Endausscheidung nach Fürth, wo Theorie und Praxis (Geschicklichkeits-Radfahren) geprüft wurde. Die Fürther Schülerlotsen räumten die Hauptpreise ab. Kopfsteinpflaster ade: Der Burgfarrnbacher Kirchberg wurde leiser. Nachdem die Regelsbacher Brücke fertiggestellt war, bekam das Fahrstück bis hinauf zur Würzburger Straße eine Asphaltdecke. Freitag, 14. Juli 1978 Die Fürther Berufsfeuerwehr leiste Nachbarschaftshilfe: Auf dem Gelände der „Brauerei Zirndorf“ an der Rote Straße entstand durch einen Brand ein Sachschaden von etwa 200.000 DM. Eine Lagerhalle und Werkräume standen in Flammen. Glück im Unglück: Ein wolkenbruchartiger Regen unterstützte die Löscharbeiten. Eine deutsche Meisterschaft ging nach Fürth: Der Fürther Modellbauer Reinhard Thielsch errang mit seinem maßstabsgerechten Modell des Motorfrachtschiffes „Hammonia“ bei der Bundesmeisterschaft im Schiffsmodellbau in Hannover den ersten Preis in der Klasse 2c. Der Modellbauer hatte sechs Jahre lang etwa 4000 Arbeitsstunden dafür geopfert. Fünf Klassen des Kunsterziehers Ernst-Ludwig Vogel hatten sich sechs Monate lang Gedanken zum Thema „Aktion schönere Schule“ gemacht. Nach einer Bestandsaufnahme konnten jetzt die Ergebnisse auf Zeichenpapier in Form einer Ausstellung im Hardenberg-Gymnasium begutachtet werden. Trend: Farbe macht Architektur lebendig. In einem Saison-Vorbereitungsspiel besiegte die SpVgg den B-Ligisten Tuspo Nürnberg mit 8:0. Tore für Fürth durch Kirschner, Heubeck, Hinterberger, Grimm, Geyer, Schäfer, Pankotsch und Klump. Samstag, 15. Juli 1978 Dr. Helmut Röllinger, Präsident der SpVgg Fürth, musste aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegen. Er hatte vor wenigen Wochen einen zweiten Herzinfarkt erlitten und musste nun eine mehrwöchige Kur antreten. Dr. Röllinger hatte viele Jahre dem Verein gedient, die letzten sechs Jahre an der Vereinsspitze. Bis zur nächsten Hauptversammlung führten die Vizepräsidenten Helmuth Liebold und Günter Paulus die Vereinsgeschäfte. Die Haupt- und Sondervolksschule am Finkenschlag trug nun offiziell den Namen des verstorbenen Fürther Ehrenbürgers Dr. Gustav Schickedanz. OB Scherzer und Frau Grete Schickedanz enthüllten am Finkenschlag den Betonblock mit dem Namensschild. Kurz danach kam es nebenan zur Grundsteinlegung einer neuen Doppelturnhalle, zu der Grete Schickedanz 100.000 DM spendete. Montag, 17. Juli 1978 Bei sonnigem Wetter veranstaltete die Stadt Fürth wieder einmal ihren „Tag der offenen Tür“. Mit 16.614 Besuchern gab es eine deutliche Steigerung zu den Vorjahren. Star war die ganz und gar nicht mehr städtische Polizei, die mit ihrer Judogruppe und Hundestaffel auf der Fürther Freiheit allein 8000 Besucher anzog. Dabei servierten PolizeiHostessen klassischen Eintopf aus der Gulaschkanone. Während Kindergärten und Schulen kaum besucht wurden, musste die Stadtsparkasse 38 Führungen mit 1038 Personen bis zu den Tresorräumen im Keller durchführen. Im Kleeblatt-Jubiläumsspiel verlor die SpVgg im Ronhof vor 4000 Zuschauern nach guter Leistung gegen den Bundesligisten Eintracht Frankfurt mit 0:1. Bei diesem Spiel traf „Grabi“ Grabowski (Frankfurt) auf „Grabi“ Grabmeier (Fürth). Dienstag, 18. Juli 1978 Der Fürther Stadtrat billigte einstimmig die „Besteinstufung“ für Kunden der Stadtwerke ab dem 1. Januar 1979. Danach bekam der Abnehmer von Strom und Gas am Jahresende aufgrund seiner Verbrauchsmengen automatisch den bestmöglichen derzeit gültigen Tarif vorgeschlagen. Die SpVgg gewann ein Saison-Vorbereitungsspiel beim FSV Bad Windsheim mit 4:1. Tore für Fürth durch Heinlein (2), Geyer und Schäfer. Pater Dr. Prosper Hartmann von der katholischen Kuratie Heilige Dreifaltigkeit in Stadeln konnte auf sein 25jähriges Priesterjubiläum zurückblicken. Pater Hartmann war nach seiner Priesterweihe 1953 (Löwen/Belgien) zuerst in Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg tätig, ehe er als Mitarbeiter Pater Leppichs bei der „Aktion 365“ im August 1968 nach Fürth kam und hier blieb. An die 200 Gratulanten kamen.

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