Böckler-Schule), das Grund- und Hauptschule Maistraße, die Real- und Wirtschaftsschule sowie den Neubau des Helene-Lange-Gymnasiums beinhaltete. 3500 Schüler konnten ab September 1978 erstmals in einer Mensa zu Mittag essen. Kinder als Pflastermaler in der Fürther Fußgängerzone: Mit fantasievollen bunten Kreidebildern auf dem Pflasterboden bedankten sich die Kinder der Altstadt bei den Fürther Einzelhändlern für die gebotenen Aktionen in der Fußgängerzone während der Ferienzeit. Hauptmotiv war die 1978 so sparsam erscheinende Sonne. Eine mutige Initiative ergriff die Fürther Caritas: Ab 1. September wollte man den Betrieb einer Beratungsstelle für Suchtgefährdete und Suchtkranke aufnehmen. Die Räumlichkeiten befanden sich an der Fürther Freiheit 2. Freitag, 18. August 1978 Die stählerne Eisenbahnbrücke, die im Zuge der Bamberger Bahnlinie den Regnitzgrund bei Stadeln überspannt, wurde nun repariert und modernisiert. Diverse Belastungsproben hatten eine Generalüberholung notwendig gemacht. Der Zugverkehr wurde während der monatelangen Reparaturzeit eingleisig über die Eisenbrücke geführt. Neben verschiedenen Austauschteilen mussten tausende Schrauben nachgezogen werden. Das Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte: „Her mit den kleinen Engländerinnen“ mit Remi Laurent und Veronique Delbourg (Kronprinz-Kinocenter I), „James Bond 007: Leben und sterben lassen“ mit Roger Moore und Jane Seymour (Kronprinz-Kinocenter II) sowie „Die Stute“ mit Joan Collins und Oliver Tobias (Kronprinz-Kinocenter III). Samstag, 19. August 1978 Nach Angaben des städtischen Amtes für Stadtforschung lebten Anfang 1978 insgesamt 98.889 Personen auf Fürther Stadtgebiet. Die seit Jahren kontinuierliche Abnahme der Einwohnerzahl war einerseits auf die immer geringere Geburtenrate (1962: 1517 Geburten, 1977: 848), andererseits auf den Wegzug hin zum Landkreis Fürth zurückzuführen. Ohne die Ausländerfamilien hätte Fürth nur noch 87.054 Einwohner! Die in Fürth ansässigen produzierenden Betriebe hatten sich innerhalb eines Jahres von 114 auf 87 reduziert. Dies bedeutete einen Verlust von rund 1000 Arbeitsplätzen. Fürths Sportboote hatten am Europakanal noch keine Heimat gefunden. Während Nürnberg schon groß „im Geschäft“ war, tat sich in Fürth nichts. Der vor Jahren beim Bau des Europakanals gleich mit angelegte Sportboothafen lag unverändert im Rohzustand da. Lediglich für die Erschließung hatte die Stadt Fürth 57.000 DM reserviert. Freizeitkapitäne und Sportruderer mussten sich also weiter in Geduld üben. Montag, 21. August 1978 Während der heimische Musentempel noch geschlossen hatte, unternahmen die „Freunde des Fürther Theaters“ eine Fahrt zur Bregenzer Seebühne, um dort bei den Festspielen die Operette „Tausendundeine Nacht“ von Johann Strauß zu sehen und zu hören. Die Vorstellung geriet zu einem Augen- und Ohrenschmaus für die Fürther Gruppe. Die zweite Fürther Stadtautobahn war jetzt komplett: Das letzte Teilstück zwischen Zirndorfer und GrafStauffenberg-Brücke wurde für den Verkehr freigegeben. Damit war die 14 km lange Südwesttangente zwischen dem Nürnberger Hafen und der Bundesstraße 8 bei Burgfarrnbach durchgehend befahrbar. Dazu wurden nur die Sperrschilder beiseite geräumt. Kein OB, keine Feier, kein Lokalstolz. In ihrem Heimspiel im Ronhof kam die SpVgg vor 5000 Zuschauern zu einem 2:0-Sieg über den SC Freiburg. Tore für Fürth durch Kirschner (2). Damit verbesserte man sich auf Rang vier der Tabelle. Dienstag, 22. August 1978 Der Bayerische Rundfunk brachte in seinem zweiten Hörfunkprogramm einen halbstündigen Bericht zum Thema „75 Jahre SpVgg Fürth“. In dem geschickt zusammengestellten Rückblick kamen die beiden Vizepräsidenten Helmuth Liebold und Günter Paulus sowie der ehemalige Halbstürmer Max Appis und der Kapitän der Lizenzspielermannschaft, Bernhard Bergmann, zu Wort. Bei der Bundesbahn waren Saubermänner am Werk. Damit der Fürther Hauptbahnhof zukünftig freundlicher aussah, wurde die Fassade abgelaugt. Dem Fürther Grau wurde damit der Garaus gemacht. Der Bahnhof wurde 1865 eröffnet, 1904 wurden an das Gebäude die beiden Seitenflügel angebaut, 1914 kam der Vorbau der Schalterhalle hinzu und ab 1922 führte man stolz den Titel „Hauptbahnhof Fürth“. In den zwanziger Jahren wurde das Gebäude schon einmal „abscharriert“. Mittwoch, 23. August 1978 Die Partnerschaft zwischen Fürth und der schottischen Stadt Paisley erhielt im Sommer neue Impulse. 13 junge Schotten kamen als Ferienarbeiter nach Fürth. Sieben junge Damen arbeiteten im Fürther Stadtkrankenhaus, je drei Studenten bei den Fürther Firmen Neuhierl (Carrera)und Bettag (Big).
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