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In der Galerie am Grünen Markt zeigten drei Künstler einen Teil ihrer Werke. Es handelte sich dabei um Bilder der Maler Helmut Geipel, Milan Wirth und Dora Grabosch. Unter lustiger Faschingsdekoration begannen im BRK-Haus die Etatberatungen des Fürther Stadtrates. Zunächst ging es um den Verwaltungshaushalt in Höhe von 193,15 Mio DM. Die Etatreden der einzelnen Fraktionen waren von der Diskussion um die Großprojekte U-Bahn und Stadthalle im Sanierungsgebiet beherrscht. Stadtrat Riedel (DKP) bestritt mit 31 (erfolglosen) Anträgen allein mehr als die Hälfte der Diskussionszeit. Das Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte: „Bernard und Bianca, die Mäusepolizei“ ein Zeichentrickfilm in der 5. Woche (City), „Ein toller Käfer – das verrückteste Auto der Welt“ mit Walter Giller und Kathrin Oginski (KronprinzKinocenter I), „Die Ferien des Monsieur Hulot“ mit Jacques Tati und Nathalie Pascaud (Kronprinz-Kinocenter II), „Der Supermann mit der Todespranke“ mit Sylvia Cheng und Stanley Fung (Kronprinz-Konocenter III). Samstag, 21. Januar 1978 Zum 75. Geburtstag wollte die SpVgg insbesondere die Öffentlichkeitsarbeit verstärken. So kam jetzt die erste Ausgabe des „Kleeblättla“ heraus, das offizielle Vereinsorgan in neuer Form. Jeden Samstag zwischen 9 und 12 Uhr wollte man im Jubiläumsjahr zudem mit einem „Kleeblatt-Shop“ vor dem neuen Quelle-Warenhaus an der Fürther Freiheit präsent sein. Angeboten wurden dort weiß-grüne Souvenirs und Eintrittskarten für das nächste Heimspiel. Der Fürther Stadtrat verabschiedete nach zweieinhalbtägiger Beratung mit großer Mehrheit den Etat für das Jahr 1978. Der Verwaltungshaushalt betrug 193.155.117 DM, der Vermögenshaushalt 92.072.748 DM. Der parteifreie Stadtrat Dr. Mertens brachte bei dieser Gelegenheit nach zwölfjähriger Tätigkeit im Plenum seine Abschiedsrede an. Fürths Kulturlandschaft erweiterte sich: Glas-Rühmling in der Schwabacher Straße gegenüber der PatrizierBrauerei bot jetzt Künstlern eine Ausstellungsmöglichkeit. Montag, 23. Januar 1978 Zwei Belobigungen und zwei Sonderpreise in Höhe von je 500 DM gingen dem Hardenberg-Gymnasium vom Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft zu. Damit wurden die Leistungen der teilnehmenden Schüler am Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ und am „Bundeswettbewerb Mathematik“ gewürdigt. Das HardenbergGymnasium stellte insgesamt zwölf Sieger. Die SpVgg gewann ihr Heimspiel im Ronhof vor 3500 Zuschauern gegen die Würzburger Kickers mit 2:0. Tore für Fürth durch Heubeck (2). Damit verbesserte man sich auf Rang sieben der Tabelle. Stadttheater Fürth: „Bei Anruf Mord“, Kriminalstück von Knott (Münchner Tournee). Dienstag, 24. Januar 1978 Der Gesellschaftsball der SpVgg zum 75. Jubiläum geriet zum Top-Ereignis. Der altehrwürdige Geismannsaal war brechend voll, Umfallen auf dem Parkett war nicht drin. Auf dem Podium spielte die Starkapelle „Alb Hardy“ aus Trier. Das Fest hatte sich seine lockere familiäre Atmosphäre erhalten, die schwarz-weiße Ballsteife blieb ein Fremdwort. Selbstverständlich wurde der Ball bis in die frühen Morgenstunden „verlängert“. Die AWO-Ortsverbände Fürth und Erlangen organisierten wie schon im Vorjahr einen gemeinsamen Wohltätigkeitsball in der Erlanger Stadthalle. Viel lokale Prominenz war vertreten, der Erlös diente der Errichtung eines Sozialzentrums. Nach einem Zwei-Stunden-Programm im Nonstopstil wurde nach „Zehn“ das Parkett für die Tanzlustigen freigegeben. Es spielte die Bigband der Bundeswehr aus Regensburg, im Foyer „The Oldtimers“. Mittwoch, 25. Januar 1978 Im Alter von 64 Jahren verstarb Karl Hertel nach langer schwerer Krankheit. Der Seniorchef der Fürther Werkzeugfabrik Hertel GmbH in der Wehlauer Straße hatte 1936 eine Großhandelsfirma für spanabhebende Werkzeuge gegründet, 1947 wurde die eigene Produktion von Werkzeugen aufgenommen. 1977 beschäftigte die Hertel-Gruppe 1300 Mitarbeiter im In- und Ausland. Hertel galt als einer der führenden Werkzeughersteller der Welt. Karl Hertel war Träger der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und des goldenen Ehrenringes der Stadt Ebermannstadt. Überall in der Stadt gab es damals Kindermaskenfeste. Sonntags und mittwochs herrschte toller Trubel. Die Kinder waren meist origineller maskiert als die Erwachsenen auf deren Bällen. Richtig getanzt wurde allerdings nur im Weißengarten, wo Tanzlehrer und Ex-Faschingsprinz Manfred Streng den Kindern sogar die neuesten Modetänze beibrachte. Donnerstag, 26. Januar 1978 Klagen aus der unmittelbaren Nachbarschaft: Das für den Neubau des Quelle-Warenhauses abgeschnittene

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