Seite:Kuntermann 1978.pdf/58

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

Das Haus „Quelle“ spendete 100.000 DM, um den Platz der Fürther Freiheit repräsentativer zu gestalten. Zwei weitere private Interessenten stiegen zudem mit je 50.000 DM ein, um je einen Kiosk erstellen zu dürfen. So musste die Stadt Fürth von kalkulierten 275.000 DM letztlich nur 75.000 DM für die neue Freiheits-Szene aufwenden. Ziel: Die unzeitgemäßen Wagenburgen sollten verschwinden. Die Planung zur Umgestaltung konnte anlaufen! Donnerstag, 7. Dezember 1978 Prof. Dr. Ottmar Stadelmann, Leiter der Zweiten Medizinischen Klinik im Fürther Stadtkrankenhaus, erhielt den ehrenvollen Auftrag, im Rahmen der von der Deutschen Gesellschaft zur Förderung der medizinischen Diagnostik veranstalteten „medica 78“ in Düsseldorf ein Fachseminar zu organisieren und zu leiten. Das von Prof. Dr. Stadelmann initiierte Fachseminar zur Gastroenterologischen Diagnostik geriet mit über 1500 Teilnehmern und 47 Fachreferenten zur größten Einzelveranstaltung der „medica 78“. Die beschützenden Werkstätten des Vereins „Lebenshilfe“, in der vor Jahren noch Plätze angeboten wurden, platzte mittlerweile aus allen Nähten. Die Nachfrage war so groß, dass man sich entschloss, das Platzangebot von 120 auf 180 zu erhöhen. Dazu musste zwischen Aldringer- und Friedlandstraße ein weiterer Neubau errichtet werden. Man rechnete mit Gesamtkosten in Höhe von 2,5 Mio DM. Freitag, 8. Dezember 1978 Im Kunstschaufenster der Commerzbank an der Rudolf-Breitscheid-Straße waren Arbeiten des kurz vor Kriegsende verstorbenen Künstlers Willi Baum zu sehen. Der ehemalige Schiestl- und Gradl-Schüler hatte insbesondere fränkische Landschaften gemalt. Die FN sprachen von einer „beinahe impressionistischen Weichheit der Linienführung“. Das städtische Altenpflegeheim an der Würzburger Straße bekam mit Oberschwester Renate Jahn eine neue Leiterin. Amtsvorgängerin Oberschwester Annemarie Weth ging nach 21 Dienstjahren in der Leitung der „Pfründ“ in den verdienten Ruhestand. In der Bundesrepublik gab es nur vier Städte, in denen das Modellvorhaben „Stadthäuser“ vom Staat finanziell gefördert wurde. Dies waren Berlin, Unna, Fulda und Fürth. Im Sanierungsgebiet der Altstadt sollten deshalb demnächst zwischen Theaterstraße und Geleitsgasse entlang der Lilienstraße 17 bis 18 Stadthäuser entstehen mit dem Ziel, den Wegzug aus dem Stadtinnern zu stoppen. Jedes dieser Häuser sollte außer einer großen Normalwohnung eine Einliegerwohnung von ca. 60 qm und eine integrierte Garage enthalten. So ein Stadthaus sollte etwa 350.000 DM kosten. Samstag, 9. Dezember 1978 Der erste Frost erreichte Fürth. In Stadeln, hinter der neuen Grundschule an der Hans-Sachs-Straße beim Hallenbad, herrschte jetzt Hochbetrieb. Das Stadtgartenamt hatte in Abstimmung mit der Schulleitung eine Schlittschuhbahn „gespritzt“. Der zweite Pausenhof bot dazu ideale Voraussetzungen. Die Kinder nahmen die Eislaufbahn begeistert an. Die Fürther Stadtverwaltung war unter der bekannten Rathausnummer 791-1 und auch bei Durchwahlnummern immer schwerer zu erreichen. Die Ursache für die häufige „Belegtheit“ war in immer mehr Telefonanschlüssen der Bürger zu suchen, die auch den Telefonverkehr bei den Ämtern steigen ließen. In ihrer Telefonzentrale im Rathaus standen die Stadtverwaltung nur 27 Amtsleitungen zur Verfügung. Schon vor längerer Zeit hatte man sich um sieben weitere Amtsleitungen bemüht, aber die Post kam nicht nach. So hieß es für viele Fürther weiter: „Bitte warten!“ Stadttheater Fürth: „Angelica Vogel“, Liederabend. Montag, 11. Dezember 1978 Ein Fürther Spielwarenfabrikant kam in Konflikt mit dem Waffengesetz. Das Bundeskriminalamt untersagte dem Hersteller den Inlandsvertrieb für eine Plastik-Maschinenpistole, die in Form und Farbe der echten Waffe täuschend ähnlichsah. Die Firma produzierte die Spielzeugwaffe seit 1971. Für den Export mussten ab sofort Ausnahmegenehmigungen beantragt werden. In der Berufsschule I an der Fichtenstraße arbeiteten Auszubildende des Bäckerhandwerks im Unterricht für wohltätige Zwecke. Bäcker- und Konditorlehrlinge drechselten im Unterricht an süßen Fertigteilen und angehende Bäckerei-Fachverkäuferinnen wickelten die Schulküchen-Erzeugnisse fachgerecht ein. Der Erlös aus dem Verkauf kam bedürftigen Fürther Kindern zugute. In ihrem Auswärtsspiel beim TSV 1860 München kam die SpVgg zu einem 2:2-Unentschieden. Beide Tore erzielte Kirschner. Damit blieb man auf Rang zehn der Tabelle. Dienstag, 12. Dezember 1978

58