Aus: Fürth 1979 - Fürther Geschichtswerkstatt - Bearbeitet von Gert Kuntermann - Gekürzt von Bernd Jesussek für FürthWiki – 5.3.2025 Dienstag, 2. Januar 1979 An Silvester wurde in Fürth aus Regen Schnee und Eis. Innerhalb von 19 Stunden sank die Temperatur um 28 Grad. Deutlich weniger Raketen zischten daher um den Turm des Rathauses, da nach heftigen Schneefällen ein Eisregen das Abfeuern von Raketen beträchtlich erschwerte. Etliche Gaststätten und Vereine hatten am Jahreswechsel zu Tanz und üppigen Schlemmereien eingeladen. Wer nach Mitternacht mit seinem Auto nach Hause fahren wollte, hatte Pech: Das gefrorene Regenwasser hatte die Türen dick „zugeschweißt“. Stadttheater Fürth: „Keine Leiche ohne Lily“, Kriminalkomödie von Popplewell (Hermes Theater-Produktion) Mittwoch, 3. Januar 1979 Nicht immer nur das schottische Paisley! Seit genau 25 Jahren bestand eine Patenschaft zwischen der Stadt Fürth und der nahe Paris gelegenen französischen Stadt Colombes an der Seine. Federführend war damals Fürths OB Dr. Hans Bornkessel. Nach einem Besuch des französischen Bürgermeisters in Fürth scheiterte ein Gegenbesuch an Terminüberschneidungen. Nur eine französische Jugendgruppe kam nach Fürth. Sie war im Landschulheim Cadolzburg untergebracht. Eine Gruppe Fürther Schüler, die zum Gegenbesuch anreisten, brachte man auf einer der Küste vorgelagerten Insel in alten Kasematten hinter Stacheldraht unter. Die Leiden der Kriegszeit wirkten noch nach. Ende 1954 schlief die Partnerschaft ein, obwohl sie offiziell nie aufgehoben wurde. Zwölf Jahre später wanderten die Akten in die Rathaus-Registratur. Bei der SpVgg freute man sich über ein 3:3-Unentschieden anlässlich eines Freundschaftsspiels des FC Bayern München im Ronhof zum Jahresausklang. Gegen die in Bestbesetzung angetretene Startruppe erzielten Heubeck und Kirschner (2) die Tore für Fürth. Das Spiel hatte 6327 Fans angelockt, mehr als zu jedem Zweitligaspiel kamen. Donnerstag, 4. Januar 1979 Mitten im Winter wurde das Filterhaus des Sommerbades am Scherbsgraben aufgestockt. Eiligen Badegästen sollte ab Beginn der Badesaison 1979 ein besonderer Service geboten werden: Wer abends nach Geschäftsschluss noch schnell ein paar Bahnen schwimmen wollte, konnte sich in dem neu gewonnenen Raum, der auch Sanitäreinrichtungen enthielt, umziehen. Erst 1978 hatte man das Sommerbad für insgesamt 2,3 Mio DM gründlich renoviert (u.a. mit finnischen Rinnen!). Die Konkurrenz unter den Bädern in der Region war groß. Ende 1978 waren bei der Stadt Fürth 480 Beamte, 1570 Angestellte, 859 Arbeiter und 604 Teilzeitbeschäftigte tätig. Dies waren 3513 Personen! Außerdem hatte die Stadt 714 Versorgungsempfänger zu bezahlen. Die Personalkosten betrugen 125 Mio DM. Freitag, 5. Januar 1979 Der Dauerfrost der letzten Tage hatte den Fürther Wochenmarkt hinweggefegt. Kein Obst- und Gemüsestand war mehr auf der Fürther Freiheit zu sehen. Eine Verpflichtung der Händler, den Markt zu beschicken, bestand nicht. Im Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: (Das Kronprinz-Kinocenter hatte wegen Renovierungsarbeiten bis etwa Mitte Januar geschlossen.) „Und jetzt das Ganze nochmal von vorne“ mit Pierre Richard und Aldo Maccione (Clou), „Elliot – das Schmunzelmonster“ mit Helen Reddy und Jim Dale (Country), „Zwei sind nicht zu bremsen“ mit Terence Hill und Bud Spencer (City) sowie „Nur Samstag Nacht“ mit John Travolta und Olivia Newton John (Condor). Samstag, 6. Januar 1979 Die Stadtsparkasse Fürth registrierte 1978 eine beachtliche Ausweitung ihres Geschäftsvolumens: Das gesamte Kreditgeschäft erhöhte sich 1978 gegenüber dem Vorjahr um rund 10% auf 412 Mio DM. Die Spareinlagen stiegen 1978 um 24 Mio DM auf insgesamt 488 Mio DM. Obwohl sich die Posten aus Zahlungsverkehr und Devisenverkehr ebenfalls deutlich vergrößert hatten, blieb die Beschäftigtenzahl mit 306 nahezu unverändert. Das Betriebsergebnis des Kreditinstituts entsprach im Wesentlichen dem Vorjahreswert. Bei der SpVgg dachte man schon an die nächste Saison. Mit dem 1978 von der SpVgg Weiden gekommenen 20jährigen Mittelfeldspieler Florian Hinterberger verlängerte man den laufenden Vertrag um drei Jahre. Der ehemalige Regensburger Domspatz war auf Anhieb in die Fürther Mannschaft hineingewachsen. Montag, 8. Januar 1979 Rechtzeitig zum Beginn des neuen Jahres erstrahlten wiederum einige „Schmuckstücke“ in der Fürther Altstadt. So glänzte das neuaufgebaute und um 90 Grad gedrehte Doppelgiebelhaus Ecke Löwenplatz und Bergstraße in der tiefstehenden Wintersonne, ebenso das renovierte Fachwerkgebäude in der Königstraße 37 mit der im
1