Seite:Kuntermann 1979.pdf/13

Aus FürthWiki

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

Etliche stillgelegte Räume der Geismann-Brauerei kamen zu neuen Ehren: Stadtjugendpfleger Horst Volk hatte insgesamt acht Beat-Bands in der leerstehenden Brauerei untergebracht, wo sie ungestört von lärmgeplagten Nachbarn nach Herzenslust laut üben konnten. Schallschluckende isolierte Wände (mit Styropor oder Eierschachteln), Matratzen, Lautsprecheranlagen, Verstärkerboxen und hochwertige Instrumente gehörten zur Grundausstattung dieser Übungs-Beat-Studios. Dicke Schlösser sicherten die Studios vor ungebetenen Besuchern. Mittwoch, 14. März 1979 Regenfälle der letzten Tage brachten Fürth das vierte Hochwasser in diesem Winter. Betroffen waren die Talübergänge Fuchsstraße in Dambach sowie die Straßen im Wiesengrund bei Stadeln und Mannhof. Die Verkehrsbehinderungen wirkten sich bis in die Fürther Innenstadt aus. Stadtschulrat Senator Karl Hauptmannl überreichte den neuen Schulleitern Ludwig Siebenkäs (Burgfarrnbach), Peter Pschörer (Sondervolksschule) sowie der neuen Konrektorin Elsbeth Johnston (Soldnerschule) die Ernennungsurkunden. In der „Galerie am Grünen Markt“ stellt der türkische Maler Mehmet Güler seine Bilder aus. Das Schicksal der Frauen stand bei seinen Arbeiten im Mittelpunkt. Die FN sprachen von „technisch perfekten Bildern mit ernstem Hintergrund“. Stadttheater Fürth: „Die Irre von Chaillot“ Schauspiel von Giraudoux (Hamburger Kammerspiele) Donnerstag, 15. März 1979 Die „Freunde des Heinrich-Schliemann-Gymnasiums“ feierten das 25-jährige Bestehen. Hunderte von Gleichgesinnten hörten im Fürther Stadttheater muntere Kantaten und dankerfüllte Ansprachen. OB Scherzer konnte mehrere Generationen ehemaliger Bankdrücker begrüßen, OStD Springer freute sich über den geplanten Erweiterungsbau und der Vorsitzende des Jubelvereins über ein herkömmliches Geburtstagsgeschenk der Schülerverbindung „Abituria“ in Form eines Schecks. Der Fürther Verkehrsverein veranstaltete in Zusammenarbeit mit 13 Fürther Gaststätten eine „Internationale Spezialitätenwoche“. Dazu offerierte z.B. das Lokal „Xavere“ französische Leckereien. Die Spezialitäten hierzu wie Muscheln, Hummer und Austern wurden täglich aus Paris (dort von Rungis) frisch bezogen. Freitag, 16. März 1979 Der Bauausschuss des Fürther Stadtrates schloss seine Besichtigungsfahrten zu U-Bahnhöfen jetzt in Nürnberg ab. In den Bahnhöfen zwischen Maffeiplatz und Gostenhof sammelte man Eindrücke und Anregungen zur Entscheidungshilfe. Robuste und frostsichere Materialien sowie ein billiger Bauunterhalt standen im Fokus der Überlegungen. Im Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte: „Ein Käfig voller Narren“ mit Ugo Tognazzi und Michel Galabru (Kronprinz-Kinocenter I), „Die durch die Hölle gehen“ mit Robert de Niro und Christopher Walken (KronprinzKinocenter II), „Schieß du …. ich hol Verpflegung“ mit Lino Banfi und Dante Cleri (Kronprinz-Kinocenter III), „Der Mann aus San Fernando“ mit Clint Eastwood und Geoffrey Lewis in der 3. Woche (Clou), „Magic – die Puppe des Grauens“ mit Anthony Hopkins und Burgess Meredith (Country), „Steiner – das Eiserne Kreuz 2. Teil“ mit Richard Burton und Rod Steiger in der 3. Woche (City) sowie „Ashanti“ mit Michael Caine und Omar Sharif (Condor). Samstag, 17. März 1979 Die Fürther Bäckerinnung stiftete dem Stadtjugendring Fürth rund 6000 DM aus seiner Weihnachtsaktion. Das Geld sollte für die Anschaffung eines VW-Busses verwendet werden. Das Autohaus Pillenstein steuerte weitere 4000 DM bei, den Restbetrag brachte der Jugendring durch den Verkauf des alten Fahrzeugs auf. Mit einem neuen Ampelschutz konnten ab sofort die Fahrgäste der Straßenbahn an der Haltestelle Holzstraße aussteigen. Mit einer Vorampel wurde die vorher verwirrende und auch nicht ungefährliche Verkehrssituation in der Schwabacher Straße entschärft. Für die Weiterführung der Breslauer Straße durch den Bahndamm der Würzburger Bahnlinie wurde jetzt eine Lösung gefunden: Mit der Bundesbahn einigte man sich über einen Tunnelbau, um die Villenkolonie, Unterfürberg und die Heilstättensiedlung verkehrstechnisch anschließen zu können. Montag, 19. März 1979 Die Erziehungsberatungsstelle der Stadt Fürth konnte ihre Wartezeiten deutlich verkürzen. Während nun über 70% aller Rat- und Hilfesuchenden sofort beraten werden konnten, waren es 1976 erst 44%. Grund für diese Entwicklung bei gleichbleibendem Personalstand war die häufige sofortige therapeutische Beratung, weniger die bisher vorgeschaltete langwierige analytische Untersuchung des jeweiligen Problemfalles.

13