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zu „Seewolf, zwischen Meeresalgen gesotten“. Das Untergeschoss wartete mit Schwimmbad und Sauna auf. Bereits 1870 konnten Ausflügler zu einer Brotzeit beim Förster einkehren. Der bei den Fürthern so beliebte Wirtsgarten entstand 1923. Ganze Generationen orderten hier im Sommer kühles Bier, Presssack oder Stadtwurst sowie Limonade mit Strohhalm für die Kinder. Der letzte Pächter aus der legendären „Geistlehner-Dynastie“ verließ 1967 die Forsthaus-Gaststätte. 1969 wurde die Gaststätte samt Ausschankhalle dem Erdboden gleichgemacht. Anschließend erwarb die „Max-Grundig-Stiftung“ das Grundstück für ihren Hotelneubau. Montag, 26. März 1979 Dem Hardenberg-Gymnasium stand ein schwieriger Sommer bevor: Der Fürther Stadtrat genehmigte die Erneuerung der Heizungsanlage zu Kosten von 665.000 DM. Da die Arbeiten nicht allein in den Sommerferien vorgenommen werden konnten, mussten sie bereits im Juni anlaufen, wo von den Schülern noch jede Menge wichtige Abschlussarbeiten zu absolvieren waren. Die Anwohner in der Nähe der „Monteith-Kaserne“ in Atzenhof konnten in Zukunft besser schlafen. Kommandeur Colonel Hull reduzierte den Schwerlastverkehr auf das unumgängliche Mindestmaß. Das nächtliche und lärmintensive Warmlaufen der Motoren entfiel. Der Fürther Rechts- und Ordnungsreferent Fischer nahm die Neuregelungen wohlwollend zur Kenntnis. Die SpVgg kam in ihrem Auswärtsspiel beim 1. FC Saarbrücken zu einem 0:0-Unentschieden. Damit verbesserte man sich auf Rang acht der Tabelle. Dienstag, 27. März 1979 In einer Gärtnerei in Poppenreuth wurde ein „Pennerlager“ entdeckt. Der Eigentümer meldete den Vorfall der Polizei, die drei Polizisten schickte. Man legte sich auf die Lauer und nächtens erschien tatsächlich ein „guter Kunde“ der Ordnungshüter. Dieser schoss sofort auf die Polizisten und verletzte einen von ihnen lebensgefährlich. Dem Täter gelang die Flucht. Es lief die größte Polizeifahndung an, die Fürth je gesehen hatte, leider vorläufig ohne Erfolg. Tage später konnte er jedoch festgenommen werden. Zum „Internationalen Jahr des Kindes“ brachte das Fürther Stadtjugendamt einen Autoaufkleber heraus, der auch von Erlangen übernommen wurde. Der Aufkleber zeigte zwei stilisierte Kindergesichter und die Aufschrift „I mog Kinder“. Damit wollte man Kinder stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Mittwoch, 28. März 1979 Fürths Lizenzkicker warben für ein neues Würfelspiel, bei dem es um Mannschaften, Tabellenplätze und auch um die finanzielle Seite der Fußballbundesliga ging. Das von der Fürther Firma Kleefeld und Co. entwickelte Spiel erwies sich als Volltreffer. Es wurde sogar im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF vorgestellt. Die damals bekannte Hamburger Rockband „Lucifers Friend“ gastierte im Fürther Geismannsaal. Da der Saal nicht einmal halbvoll besetzt war, beschloss die Agentur „Horizont-Musik“, künftig keine Konzerte mehr im Geismannsaal zu veranstalten. Die katholische Gemeinde St. Heinrich plante den Bau eines modernen großzügig angelegten Gemeindezentrums in der Südstadt. Es sollte auf dem bisher unbebauten Grundstück Ecke Kaiser- und Sonnenstraße entstehen und etwa 3 Mio DM kosten. Die Fertigstellung war für Juli 1981 vorgesehen. Stadttheater Fürth: „Eurydike“, Schauspiel von Anouilh (Münchner Schauspielbühne) Donnerstag, 29. März 1979 An der hässlichen Bauruine Ecke Poppenreuther Straße und Laubenweg regte sich wieder Leben: Der Bauträger war vor Jahren insolvent geworden und konnte die Gebäude nicht fertigstellen. Einst sollten hier Mietwohnungen entstehen. Die damaligen Mietinteressenten hatten sich nun zu einer Bauherrengemeinschaft zusammengeschlossen und führten das Objekt bei gemeinsamer Finanzierung nun zu Ende. In den drei Gebäuden entstanden 31 Eigentumswohnungen statt wie zunächst vorgesehen 34 Mietwohnungen. Der Schandfleck am Einfallstor zur Stadt verschwand. Generationswechsel bei den Fürther Schützen: Neuer 1. Schützenmeister wurde der bisherige Vize, Rüdiger Heinemann. Er löste bei der Königl. priv. Schützengesellschaft Jakob Pintz ab, der das Amt drei Jahre bekleidete und nicht mehr kandidierte. Stadttheater Fürth: „Adam Harasiewicz“, Klavierabend Freitag, 30. März 1979 Mit einigen Wochen Behinderung mussten parkplatzsuchende Autofahrer im Bereich der Rudolf-Breitscheid-Straße und der Dr.-Schickedanz-Straße rechnen. Es wurden dort neue Gasrohre verlegt und Wasserhausanschlüsse vorgenommen. Die Arbeiten waren im Hinblick auf den kommenden U-Bahn-Bau notwendig geworden. Die Fürther brauchten nicht zu befürchten, wegen der aufgrund des Dammbruches bei Katzwang stillgelegten

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