Seite:Kuntermann 1979.pdf/17

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.

Nach stundenlanger Debatte beschloss der Fürther Stadtrat mit 28 gegen 17 Stimmen, bei der zukünftigen Einstellung von Beamten und Angestellten auf die so genannte „Regelanfrage“ beim Verfassungsschutz zu verzichten. Andere Kommunen waren mit dem einstigen „Radikalenerlass“ ebenso verfahren. Der ASV Fürth konnte in den letzten beiden Jahren auf eine gesunde Entwicklung zurückblicken. Wie auf der Jahreshauptversammlung bekannt wurde, konnte der Mitgliederbestand bei über 1000 gehalten werden und die Schulden bis auf ein Darlehen der Stadt Fürth über 30.000 DM weitgehend abgebaut werden. Sportlich ging es in den meisten Abteilungen bergauf, nur bei der ersten Fußballmannschaft wollte es einfach nicht besser werden. Freitag, 6. April 1979 Nach dem Kanalunglück in Nürnberg-Katzwang war man in Fürth hellhörig geworden. Alle neuralgischen Punkte des Kanals auf Fürther Stadtgebiet wurden untersucht, insbesondere die Trogbrücken bei Vach und in der äußeren Schwabacher Straße. Danach gab das Wasser- und Schifffahrtsamt Nürnberg Entwarnung. Stadttheater Fürth: „Rumänische Philharmonie“, Konzert Im Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: „Die Hexe und der Zauberer“, ein Zeichentrickfilm von Walt Disney (Kronprinz-Kinocenter I), „Der Koloss von Rhodos“ mit Rory Calhoun und Lea Massari (Kronprinz-Kinocenter II), „Melody in love“ mit Britta Glatzeder und Sascha Hehn (Kronprinz-Kinocenter III), „Der Sanfte mit den schnellen Beinen“ mit Pierre Richard und Victor Lanoux (Clou), „Schluchtenflitzer“ mit Ruth Drexel und Hans Brenner (Country), „Louis` unheimliche Begegnung mit den Außerirdischen“ mit Louis de Funes und Michel Galabru (City) sowie „Insel der neuen Monster“ mit Barbara Bach und Richard Johnson (Condor). Samstag, 7. April 1979 Im Alter von 63 Jahren starb Rektor a.D. Gerhard Freund. Den Oberschlesier hatten die Kriegswirren nach Fürth verschlagen, wo er von 1960 bis 1978 für die SPD im Stadtrat saß. Freund war Rektor der Ottoschule, später Schulleiter in Unterfarrnbach. Als Heimatvertriebenen hatte er sich im Bund der Vertriebenen engagiert. Stadttheater Fürth: „Glaube Liebe Hoffnung“, Schauspiel von Horvath (Bühne 64 Zürich) Montag, 9. April 1979 Ein Bild des vor zwei Jahren verstorbenen Fürther Ehrenbürgers Dr. h.c. Gustav Schickedanz hing ab sofort im Sitzungssaal des Fürther Rathauses neben den Porträts der Bürgermeister und Ehrenträger der Stadt. Frau Grete Schickedanz hatte das Gemälde am zweiten Todestag ihres Mannes der Stadt übergeben. Die neue Aufnahmestation im Fürther Stadtkrankenhaus war jetzt bezugsfertig. Der 2 Mio DM-Neubau gewährte ab sofort eine schnellstmögliche Diagnose. Teuerstes Stück war der neue Krankenhausturm mit Aufzug zu Kosten von 850.000 DM. Allein die Inneneinrichtung der Aufnahmestation hatte 471.000 DM gekostet. Zur Finanzierung wurde auch eine 500.000 DM-Spende des Hauses Schickedanz verwendet. Die SpVgg gewann ihr Auswärtsspiel beim SVW 07 Mannheim mit 2:1. Tore für Fürth durch Kirschner (2). Torhüter Löwer hielt in der 89. Minute einen Elfmeter. Mit diesem Sieg verbesserte man sich auf Platz acht der Tabelle. Dienstag, 10. April 1979 Um rund 10% konnte die Fürther Firma „Uvex Winter Optik“ 1978 ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahr steigern. Rund ein Drittel des Umsatzes entfiel auf den Export. Uvex war Branchenführer bei Motorrad- und Skihelmen sowie Ski- und Sportbrillen. Die Stadt Fürth gab über die Presse bekannt, dass der Badebetrieb im Sommerbad am Scherbsgraben im Mai für mindestens sechs Wochen nur „provisorisch“ erfolgen könne. Der Umbau des großen Schwimmbeckens konnte wegen des überaus strengen Winters nicht in der dafür vorgesehenen Zeit abgewickelt werden. Im Berolzheimerianum drängten sich mehrere hundert Fürther Jungen und Mädchen zu einem Sängerwettstreit. Der ausgeschriebene Wettbewerb „Bayerns Jugend singt“ hatte fünf Schulchöre angespornt, sich den Punktrichtern einer fachkundigen Jury zu stellen. Gewinner war die Singklasse der Soldnerschule unter der Leitung von Rektorin Menert vor der Singklasse Stadeln unter dem Dirigat von Rektor Strattner. Aktenvermerk VI-61-Pi/B: „Um eine zügige und verkehrsgerechte Lösung im Zuge der Straßenbaumaßnahmen zu erreichen, ist die Beseitigung dieses Gebäudes nicht zu vermeiden“. Und so kam es auch. Das unter Denkmalschutz stehende, um 1890 gebaute schiffsbugartige Sandstein-Renaissancegebäude Ecke Nürnberger Straße und Hornschuchpromenade, ehemaliges Kontrollhaus für den Pflasterzoll, musste weichen. Ursache dafür war eine veränderte Straßenführung infolge des U-Bahn-Baus. Mittwoch, 11. April 1979 Der triste Hof der Grund- und Hauptschule an der Maistraße wurde „aufgewertet“. Mitarbeiter pflanzten im Pausenhof drei Bäume ein, die bei Arbeiten zur U-Bahn an der Jakobinenstraße „abgefallen“ waren. Der „Ring Fürther Künstler“ bestückte wieder einmal das Foyer des Fürther Stadttheaters mit Bildern aus dem Kreis

17