„Viel Rauch um nichts“ mit Cheech Marin und Tommy Chong (Condor). Samstag, 19. Mai 1979 Eine schöne Abschiedsfeier bereiteten die Dambacher der Gemeinde Erlöserkirche ihrem langjährigen Pfarrer Hans-Friedrich Seichter. Der gebürtige Schlesier war in der Nachkriegszeit in verschiedenen Dekanatsbezirken als Amtsaushilfe tätig, ehe er in Dambach sesshaft wurde. Dekan Heckel und die evangelische Gemeinde verabschiedeten Seichter mit launigen Worten in den Ruhestand. Bei der „Rock Night“ im Fürther Geismannsaal triumphierten die Lokalmatadore „Cry Freedom“ und „Make Up“. Die eingeladenen Bands „Fargo“ aus Hannover und „Circus“ aus Basel verfügten dagegen über weniger musikalisches Format. Meister am Brett: Der 14-jährige Schüler Wilfried Vogel vom Heinrich-Schliemann-Gymnasium. Der überaus talentierte Schachspieler trainierte bei der Schachgemeinschaft Grundig und wurde nun bayerischer Schachmeister der Schüler. Damit hatte Vogel sogar die Teilnahmeberechtigung zur deutschen Meisterschaft in Landshut geschafft. Montag, 21. Mai 1979 Der Fürther Stadtrat stimmte – wieder einmal – zähneknirschend zu: Was 1976/77 mit 4,6 Mio DM veranschlagt war, kostete jetzt 8,2 Mio DM. Es handelte sich dabei um den Neubau einer mechanischen Reinigungsstufe für die Fürther Hauptkläranlage. Hauptkostentreiber war die explosionsartige Verteuerung zweier Vorklärbecken. Man stimmte zu, weil man Angst hatte, dass es bei einer Verschiebung des Projekts später noch viel teurer werden könnte. Die SpVgg gewann ihr Auswärtsspiel bei Borussia Neunkirchen mit 2:0. Tore für Fürth durch Kirschner (2). Der Fürther Torschütze wurde während des Spiels von einem Steinwurf aus dem Borussia-Fanblock am Hinterkopf getroffen und musste trotz eines Kopfverbandes kurze Zeit später verletzt ausscheiden. Kirschner stellte Strafanzeige gegen Unbekannt. Mit dem Sieg belegte man Rang vier der Tabelle. Dienstag, 22. Mai 1979 Zur bevorstehenden Europawahl hatte sich die FDP etwas Besonderes einfallen lassen. An einem Stand in der Fürther Fußgängerzone verabreichte man den Passanten neben Informationsmaterial kostenlos europäische „Leckerbissen“, wie Minestrone oder Gouda-Häppchen. Das kam an! Mit dem Mai kam auch wieder die deutsch-amerikanische Freundschaftswoche. Zum festlichen Auftakt blieben im Berolzheimerianum jedoch viele Plätze leer. Auf mehr Interesse stießen die „Freundschafts-Visiten“: Rund 70 Amerikaner inspizierten die Fürther Stadtverwaltung, das Schloss Burgfarrnbach und das Fürther Stadttheater. Wie auf der Jahresversammlung des Vereins „Freunde des Fürther Theaters“ bekannt wurde, waren unter den 697 Mitgliedern bereits 117 Nürnberger. Der Verein unter der Führung von Josef Peter Kleinert unterstützte das Stadttheater mit Geldbeträgen und förderte das Kulturleben mit der Herausgabe der Theaterzeitung „Bretterbericht“. Binnen dreier Jahre waren die Theaterfreunde so nebenbei u.a. in den USA, der Sowjetunion, Schottland, Frankreich, Ungarn, Großbritannien und Griechenland. Auf den Spielplan des Stadttheaters hatte man keinen Einfluss, befürwortete aber in einer Stellungnahme mehr Klassik statt vieler Boulevard-Stücke. Mittwoch, 23. Mai 1979 Zum Ausklang der „Musischen Woche“ trat die Grund- und Teilhauptschule Unterfarrnbach erstmals in der neugebauten Turnhalle in Unterfarrnbach auf. Unterstützt wurden die Schüler(innen) vom Männergesangverein Unterfarrnbach/Atzenhof und dem Liederhort Ronhof. Besonders umjubelt wurde von den zahlreich erschienenen Gästen die Interpretation des damals aktuellen Ohrwurms „Rivers of Babylon“. Beim Bahnübergang „Breiter Steig“ in Burgfarrnbach herrschte eine rege Baustellentätigkeit. Der Straßenbrückenbau sollte spätestens Mai 1981 den bisherigen beschrankten Bahnübergang gegenstandslos machen. Die Kosten der 10 Meter breiten (davon 7,50 m Fahrbahnbreite) Überdachung der Bahnlinie Fürth – Würzburg waren mit 1,1 Mio DM kalkuliert. Am Fuße des Brückenbaus ist heute die Fürther Kompostieranlage beheimatet. Stadttheater Fürth: „Pfälzische Philharmonie“, Konzert Donnerstag, 24. Mai 1979 Nach dem Vorort Vach rumorte es nun auch in Stadeln. Eine neue Bürgerinitiative „Weg von Fürth“ wollte wieder die Autonomie des Vorortes. Der 1972 nach Fürth eingemeindete Ortsteil fühlte sich von Fürth vernachlässigt. So war z.B. seit 1972 – was die Innen- und Außengestaltung des ehemaligen Stadelner Rathauses betraf – so gut wie nichts geschehen. Bei strahlendem Sonnenschein und drückender Schwüle im Bierzelt wurde am Himmelfahrtstag das sechste
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