möglich. Der Lärmschutzwall, den die Eiwo-Bau 1978 zwischen ihren Reihenhäusern am Kieselbühl und der Würzburger Straße errichten ließ, musste wieder entfernt werden. Der Grund: Der Bebauungsplan sah an dieser Stelle die Errichtung einer kompakten „Schallschutzwand“ vor. Donnerstag, 14. Juni 1979 Der 18. Deutsche Evangelische Kirchentag in Nürnberg begann mit 20 Gottesdiensten. Zu dem größten Treffen deutscher evangelischer Christen in der Nachkriegszeit hatten sich über 76.000 Dauerteilnehmer angemeldet. Zum Auftakt fanden sich etwa 30.000 Teilnehmer auf dem Hauptmarkt ein. 5000 Menschen nahmen zeitgleich am christlich-jüdischen Eröffnungsgottesdienst im Nürnberger Messezentrum teil. Der Kirchentag strahlte auch nach Fürth aus. Viele jugendliche Teilnehmer waren in Fürther Schulen untergebracht und wurden dort täglich mit Frühstück verpflegt. Mit dem Eintreten der warmen Jahreszeit setzten auch die Klagen der Fürther Südstadtbewohner über Geruchsbelästigungen wieder ein. Insbesondere bei anhaltenden Ostwindlagen traten diese besonders häufig und stark auf. Die Gaswolken rochen nach faulen Eiern oder Katzendreck und machten es den Bewohnern unmöglich, die Fenster zu öffnen. Die in Verdacht geratenen Verursacher (Der Betrieb der „Gesellschaft für Elektrometallurgie“ in der Höfener Straße sowie das „Klärwerk I“ der Stadt Nürnberg an der Stadtgrenze) schoben sich gegenseitig den schwarzen Peter zu. Neue Asphalt-Pisten entstanden in der Fürther Altstadt: Im Bereich Rosen-/Theater- und Mohrenstraße mit Verbindung zum Grünen Markt und Anbindung der Königstraße verschwanden die geschichtsträchtigen Kopfsteinpflasterdecken und die Fahrbahnen wurden mit Asphaltbeton „auswattiert“. Freitag, 15. Juni 1979 Während in Nürnberg Protestanten aus der ganzen Bundesrepublik zum Kirchentag angereist waren, feierten Fürths Katholiken in der Südstadt rund um die St.-Heinrichs-Kirche ihr Fronleichnamsfest. Nachdem 1978 das Fest ins Wasser gefallen war, zeigte sich diesmal während der Prozession wenigstens zeitweise die Sonne. Das Fest begann im Hof des Hardenberg-Gymnasiums mit einer Eucharistie-Feier. Die Predigt hielt Pfarrer Hautmann. Der anschließende Umzug hielt jeweils an drei blumengeschmückten Altären. Im Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte: „Zum Teufel mit der Jungfernschaft“ mit Alvaro Vitali und Anita Strindberg (Kronprinz-Kinocenter I), „Planet der Affen“ mit Charlton Heston und Kim Hunter (Kronprinz-Kinocenter II), „Die grünen Teufel“ mit John Wayne und David Janssen (Kronprinz-Kinocenter III), „Hügel der blutigen Augen“ mit Susan Lanier und Robert Houston (Clou), „Die Blechtrommel“ mit Mario Adorf und David Bennent (Country), „Eis am Stiel – 2. Teil“ mit Dafna Armoni und Yasha Katz in der 3. Woche (City) sowie „Cola, Candy, Chocolate“ mit Olivia Pascal und Philippe Ricci (Condor). Samstag, 16. Juni 1979 Auch Dauerregen konnte die Fürther nicht davon abhalten, mit ihren Gästen des Evangelischen Kirchentages in und um die Kirche St. Michael ein fröhliches Feierabendmahl zu veranstalten. Hunderte von Besuchern nahmen an diesen Stunden der Begegnung teil. In einem aufgestellten Zelt und in Räumen des Gemeindehauses genoss man Gegrilltes und heißen Kaffee, der Absatz von gekühltem Bier hielt sich witterungsbedingt in Grenzen. Bei der Wiederbebauung des Sanierungsgebietes in der Altstadt feierte die Baugenossenschaft „Volkswohl“ Richtfest für eine Wohnanlage von 43 Wohnungen des sozialen Wohnungsbaus Ecke Lilienstraße und Staudengasse. Mit dem 5,5 Mio DM teuren Projekt lag man gut im Wettbewerb zu den anderen großen auswärtigen Bauträgern im Sanierungsgebiet. Montag, 18. Juni 1979 Eine Bluttat erschütterte Fürth: Genau um Mitternacht wurde ein 27-jähriger Fürther in der Nähe der Straßenbahnhaltestelle Lobitzstraße von Unbekannten in ein Gespräch verwickelt und nach einer kurzen Auseinandersetzung erstochen. Bewohner des Hauses Hornschuchpromenade 44 hatten zu dieser Zeit Stimmen in deutscher Sprache gehört, die in einen Streit ausarteten. Der oder die Mörder konnten unerkannt fliehen. Auf der Jahresversammlung des nordöstlichen Vorstadtvereins beklagten sich die Anwohner bitter über fehlende Einkaufsmöglichkeiten des täglichen Bedarfs, währenddessen die Stadt Fürth ein Möbelhaus nach dem anderen zulassen würde. Insbesondere die „Ronwälder“ waren verbittert, weil zu ihrem neuen Wohngebiet keine direkte Zufahrt zur Erlanger Straße mit eingeplant war. Dienstag, 19. Juni 1979 Der Weiterbau der Breslauer Straße wurde von der Stadt Fürth fest geplant. Man wollte damit eine durchgehende Verbindung zwischen Würzburger Straße und der neuen Graf-Stauffenberg-Brücke herstellen. Der bisherige enge
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