der Burgfarrnbacher Kirchweih aufgebaut. Freiwillige Helfer sorgten für den reibungslosen Ablauf. In der Hirschenstraße 65 (beim „Gasberg“) öffnete ein Großhandel für Kfz-Ersatzteile seine Tore. Geschäftsführer Ernst Nützel offerierte ein riesiges Angebot an Autoteilen vom Anlasser bis zum Sicherheitsgurt für alle gängigen inund ausländischen Automarken. Wachwechsel beim Kleeblatt: Für den zum Erzrivalen 1. FC Nürnberg gewechselten Masseur Franz Safar („Safari“) übernahm die staatlich geprüfte Masseurin Gabi Gräb dessen Dienste. Kommentar eines Spielers: „Solang die uns massiert hat, hab`n mir dauernd g`wunna.“ Montag, 6. August 1979 Damals noch eine Sensation: Ein Hauseigentümer in der Saarburger Straße hatte auf dem Dach eine Solarheizungsanlage installieren lassen. Das Zellengewebe war in das nach Süden ausgerichtete Dach integriert und mit Plexiglas abgedeckt. Die etwa 40 qm Solarzellen lieferten bis maximal 20 KW, die das Wasser im Haus heizten. Angesichts stetig steigender Heizölpreise verlegte man nun eine Erdgasleitung nach Vach. Dort sollte ein neues Baugebiet nur gasbeheizt entstehen. Wie jeden Sommer luden die Amerikaner zum deutsch-amerikanischen Volksfest in die Kalbsiedlung. Man eröffnete das Fest mit viel deutscher Lokalprominenz, darunter auch Fürths OB Scherzer. Den schwersten Job hatten drei amerikanische Soldaten, die stundenlang damit beschäftigt waren, den schäumenden Gerstensaft in weiche Pappbecher zu füllen. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel bei Röchling Völklingen mit 1:2. Das Tor für Fürth erzielte Bulut. Torjäger Kirschner jagte einen Elfmeter in die Wolken. Fürth stand nach zwei Spielen damit auf Platz acht der Tabelle. Dienstag, 7. August 1979 OB Scherzer ehrte Rathaus-Hausmeister Ernst Rückel für eine 40-jährige Dienstzeit. Der Geehrte schloss früh als erster das Tor auf und war spät abends der letzte Retter für im Rathaus eingesperrte Gastparker. Rückel war für die Fahnen auf dem Turm ebenso verantwortlich wie für die Sauberkeit in und um das Rathaus sowie für das Funktionieren der Rathausuhr. Der Aderlass kam zum Stillstand: Erstmals nach fünf Jahren konnte die Stadt Fürth 1978 einen bescheidenen Zuwachs an Neubürgern verzeichnen. Der sogenannte „Wanderungsgewinn“ (Zuzüge minus Wegzüge) betrug ganze 85 Personen. Trotzdem nahm die Bevölkerungszahl um 587 Personen weiter auf 98.371 ab, weil mehr Menschen starben als geboren wurden. Von den 1978 in Fürth geborenen 807 Babys hatten 232 (= 28,8%) keine deutschen Eltern. Mittwoch, 8. August 1979 OB Scherzer überreichte Dr. Grabner in seiner Eigenschaft als BRK-Kreisverbandsvorsitzender das Ehrenzeichen des Roten Kreuzes, das ihm für sein verdienstvolles Wirken im BRK vom Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes verliehen worden war. Seit Jahren vertröstete die Stadt Fürth ihre 110 Arbeiter und Angestellten des Baubetriebshofes an der Waldstraße mit einem Neubau. Seit eh und je waren die bei diesem Amt Beschäftigten in einer heruntergekommenen Sozialbaracke aus den zwanziger Jahren untergebracht. Die 110 Mitarbeiter von Müllabfuhr und Straßenreinigung mussten sich drei Räume teilen. Der einzige Duschraum war feucht von Hausschwamm, das Pissoir bestand aus uralten Holzwänden. Jetzt machte sich der Fürther Stadtrat endlich Gedanken über einen konkreten Neubau an der Mainstraße gegenüber dem Fürther Hafen. Donnerstag, 9. August 1979 Trotz des repräsentativen Grundig-Hotels „Altes Forsthaus“ am Rande des Fürther Stadtwaldes sorgte die MaxGrundig-Stiftung für einen rustikalen Farbtupfer. Man eröffnete neben dem Hotel einen Biergarten mit Holzbänken und -tischen, wo man sich nach einer Wanderung gemütlich niederlassen konnte. Die Stadt Fürth richtete vor dem Gebäude des Stadtkrankenhauses einen „Hubschrauber-Landeplatz“ ein. Vier- bis fünfmal pro Woche landete seither ein Hubschrauber der Bundeswehr, der im Luftrettungsdienst eingesetzt war und transportierte Verletzte oder Kranke. Der Stadtentwicklungsausschuss des Fürther Stadtrates brachte eine Streckenplanung auf den Weg, um in Fürth ein umfassendes Radwegenetz zu entwickeln. Man hatte erkannt, dass das Fahrrad nicht nur in der Freizeit benutzt wurde, sondern immer häufiger auch zum Einkaufen und für Fahrten zur Schule oder zur Arbeit. Freitag, 10. August 1979 In der Fürther Zunftherberge „Zum Goldfisch“ (Julienstraße, jetzt Hallemannstraße) kamen etwa 70 Männer im urtypischen Outfit der „Freien Voigtländer“ für einige Stunden zusammen, um alte Handwerksbräuche wieder
37