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Eine „soziale Zeitbombe“ tickte in Fürth besonders bedrohlich: Fast zwei Drittel aller arbeitslosen Jugendlichen, die das Fürther Arbeitsamt meldete, waren Ausländer. 3500 Jugendliche standen mit Sprachschwierigkeiten und meist ohne Schulabschluss vor einer ausweglosen Situation. An der Berufsschule II an der Theresienstraße 15 gab es eigene Klassen für arbeitslose jugendliche Ausländer. Etwa 120 von ihnen wurden in Deutsch, Sozialkunde, Rechnen und in der Muttersprache unterrichtet. Nur ein Teil erschien zum Unterricht, betrachtete man die Berufsschulpflicht doch als lästiges Hindernis auf dem Weg zu irgendeinem Job. Im Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte: „Zwei Kumpel in Tirol“ mit Ingrid Steeger und Franz Muxeneder (Kronprinz-Kinocenter I), „Apache Woman“ mit Al Cliver und Yara Kewo (Kronprinz-Kinocenter II), „Kesse Mary – Irrer Larry“ mit Peter Fonda und Susanne Georg (Kronprinz-Kinocenter III), „Und jetzt das Ganze nochmal von vorne“ in der 3. Woche mit Pierre Richard und Aldo Maccione (Clou), „Eine einfache Geschichte“ mit Romy Schneider und Bruno Cremer (Country), „Speed Fever“ mit Sydne Rome und Niki Lauda (City) sowie „Driver“ mit Ryan O`Neal und Bruce Dern (Condor). Samstag, 20. Januar 1979 Die Regierung von Mittelfranken schrieb der Stadt Fürth für das Gelände des „Grüner Parks“ unterhalb des Stadtkrankenhauses die Aufstellung eines Bebauungsplanes vor. Vorläufig durften nur vier von 40 geplanten Reihenhäusern gebaut werden. Der Einspruch des Bundes Naturschutz gegen die Bebauung hatte somit Erfolg. Im Fürther Stadtwald wurden 1978 mehr als fünf Hektar Fläche Neukulturen und etwa 2,5 Hektar Nachbesserungen in Neukulturen aufgeforstet. Dazu wurden annähernd 43.000 Nadelholz- und etwa 5800 Laubholzbäume ausgepflanzt. Insgesamt 2187 Festmeter Holz wurden aus dem Stadtwald geschlagen, was eine Einnahme von annähernd 200.000 DM bedeutete. Montag, 22. Januar 1979 Der Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr tagte im „Schwarzen Kreuz“ in Fürth. Aus ganz Bayern eilten die Mitglieder des Verbandes in die ehemalige Garnisonsstadt. Der bayerische Verband (insgesamt 19.000 Mitglieder) wehrte sich dagegen, eine Vereinigung von „kalten Kriegern“ zu sein. Man wollte – wie die Bundeswehr – nur friedlichen Zwecken dienen. Der Fürther Stadtrat hatte beschlossen, das Teilstück der Brandenburger Straße bis zur Pegnitzstraße nach dem Gründer des Roten Kreuzes mit „Henri-Dunant-Straße“ zu benennen. Das vor wenigen Jahren neu gebaute BRKHaus lag ja daneben. Jetzt wurden die neuen Straßenschilder angebracht. Wegen Unbespielbarkeit des Platzes im Moselstadion musste das Auswärtsspiel der SpVgg bei Eintracht Trier abgesetzt werden. Die Fürther waren umsonst angereist. Stadttheater Fürth: „Der Diener zweier Herren“, Komödie von Goldoni (Theater unterwegs). Dienstag, 23. Januar 1979 Die Umschlagzahlen des Fürther Hafens waren 1978 zurückgegangen. Hatte man 1977 noch mehr als 81.000 Tonnen be- und entladen, so waren es 1978 nur noch 72.000 Tonnen. Als Ausrede diente das seit September 1978 anhaltende „Niedrigwasser“ des Rheins. Die heimische Wirtschaft war zudem an einem „wasserintensiven“ Gütertransport kaum interessiert. Am Wochenende spielten im Jugendzentrum Lindenhain die heimischen Rockbands „Freybanck“ und „Erni`s Band“. Man spielte im Feiersaal vor vollem Haus. In der Galerie am Grünen Markt zeigte der Münchner Künstler Heinz Schunn neue Holzschnitte. Die FN sprachen von „Tendenzen zur Konzentrierung landschaftlicher Strukturen, die zu fast geometrischer Linienspannung führen.“ Zweite Auflage: Nachdem 6000 Aufkleber der SpVgg „Ich bin ein Kleeblatt-Fan“ restlos vergriffen war, ließ der Verein weitere 5000 Aufkleber herstellen. Mittwoch, 24. Januar 1979 Anni Leupold, großherzige Fürther Unternehmerin, spendete anlässlich ihres 75. Geburtstages 50.000 DM an verschiedene Organisationen und Vereine. Nutznießer waren BRK, AWO, Innere Mission, Caritas und die Altenfürsorge. BM Stranka dankte der Spenderin im Namen der Stadt Fürth. Im Foyer des Stadttheaters stellt der Nürnberger Akademieprofessor, Maler und Grafiker Günter Dollhopf eine Serie Farbradierungen aus. Raum und Fläche erhielten nach Angaben der FN „die Funktion einer bergenden Stütze gegen die dunklen Bedrängnisse“. 1978 wurden im Fürther Nathanstift 1086 Kinder geboren, darunter neunmal Zwillinge. Dies waren 77 Kinder weniger als 1977. Der Anteil der Ausländergeburten ging von 23,5% auf 20,8% zurück. Donnerstag, 25. Januar 1979 Nach dem Bebauungsplan 417 sollte demnächst eine Bebauung der Mühltalstraße in Unterfarrnbach längs des

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