zum Bäcker, Schreiner, Inneneinrichter, Raumausstatter oder Maler. Auffallend war, dass alle jungen Damen, die sich im Fürther Bereich einen Männerberuf ausgesucht hatten, aus Landgemeinden rund um Fürth kamen. Die Otto-Seeling-Promenade war im Bereich des Kindergartens am Stadtpark sowie den Schulen am Tannenplatz seit vielen Jahren ein neuralgischer Unfallschwerpunkt. Deshalb klebten Mitarbeiter des Fürther Tiefbauamtes jetzt überdimensionale Hinweisschilder mit dem Symbol für „Kinder kreuzen“ auf der Fahrbahn an. Man hoffte auf die Einsicht der Autofahrer, zumal schon länger die Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern galt. Ein weiterer Kindergarten im Fürther Stadtgebiet stand vor der Inbetriebnahme: Im Neubau am Finkenschlag gegenüber der Dr.-Gustav-Schickedanz-Schule schlossen sich rechts und links an einen Mitteltrakt zwei Gruppenräume an, die jeweils 25 Kinder aufnehmen konnten. Nur die Außenanlagen waren noch nicht fertig. Brigadegeneral und Kommandeur der hiesigen US-Garnison, Michael J. Conrad, machte seinen Antrittsbesuch bei OB Scherzer im Fürther Rathaus, wo er herzlich empfangen wurde. Künftige Probleme wollte man ebenfalls in unbürokratischer Atmosphäre lösen. Samstag, 15. September 1979 Das „Conny-Wagner-Sextett“ aus Fürth bestand seit zehn Jahren. Die sechs Bandmitglieder beherrschten insgesamt 35 Instrumente. Außerdem verfügten die Musiker über ein exzellentes Showtalent sowie perfekten Gesang. Mittlerweile waren alle Bandmitglieder Vollprofis, die mit viel Können und Ausdauer den Erfolg herbeiführten. Bandleader Conny Wagner organisierte pro Jahr rund 200 Gastspiele im In- und Ausland. Die berühmte „Mitternachtsshow“ des Sextetts wurde stets im Kollektiv überarbeitet. Die Gastspielreisen führten vom hohen Norden bis nach Afrika. Daneben produzierte die Band mehrere Schallplatten und begleitete Stars wie Roberto Blanco, Cindy & Bert oder Marleen Charrell. Für Conny Wagner wahrscheinlich interessanter als Kleidung im elterlichen Geschäft (Hofmann & Wagner) in der Schwabacher Straße zu verkaufen. Montag, 17. September 1979 Nachdem man durch eine Mikrobeschichtung der Fahrbahn in der Friedrichstraße den Straßenlärm mindestens halbiert hatte, löste dies Begehrlichkeiten bei Anwohnern anderer Fürther Straßen mit Kopfsteinpflaster aus. Doch das Landesamt für Denkmalpflege hielt ab sofort über immer mehr Kopfsteinpflasterstraßen seine schützende Hand und ließ kaum noch Asphaltierungen zu. Optik des Ensembles vor Lärmbelästigung! Die SpVgg kam bei ihrem Auswärtsspiel beim MTV Ingolstadt zu einem 2:1-Sieg. Tore für Fürth durch Kirschner und Geyer. Fürth musste auf die verletzten Spieler Löwer, Heubeck, Heinlein, Kalchschmid und Pankotsch verzichten. Mit diesem Sieg verbesserte man sich auf Rang acht der Tabelle. Dienstag, 18. September 1979 Die Anwohner der Hiltmannsdorfer Straße in Burgfarrnbach gingen auf die Barrikaden: Sie forderten den schnellstmöglichen Ausbau ihrer Straße, vor allem die Anlegung von Gehwegen. Mittels einer Resolution mit 64 Unterschriften wandte man sich an das Tiefbauamt der Stadt. Die drei Burgfarrnbacher Stadträte Schorr, Dürschinger und Schuhmacher befürworteten die Initiative. In seinem Dienstzimmer überreichte OB Scherzer im Auftrag des Bundespräsidenten die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an den Fürther Maler Johannes Schopper sowie an den MTVVorsitzenden Herbert Maschinski. Beide Ordensträger hätten auf ihren Lebenswegen verdienstvoll gewirkt und immer versucht, anderen auf ihren Gebieten Inhalte zu vermitteln. Maschinski hatte den Verein aus bescheidenen Verhältnissen zum drittgrößten Fürther Sportverein geführt, Schopper neben seinem steinigen Weg als freischaffender Künstler mehr als 30 Jahre Malkurse bei der Fürther VHS gehalten. Mittwoch, 19. September 1979 Der traditionelle „Tag der offenen Tür“ bei der SpVgg wurde zu einem Fest für die Jungen. Trainer Hannes Baldauf sowie die Spieler Hermann Grabmeier, Erich Geyer und Torhüter Roland Kastner kümmerten sich um mehr als 100 Nachwuchskicker. Höhepunkt war nach dem Training natürlich ein Spiel auf zwei Tore sowie ein Elfmeterschießen gegen Keeper Roland Kastner. Für die Fürther Schulkinder begann wieder der Alltag. Mit Blick auf die Schulanfänger in Fürth kam es an der Seeackerschule zu einer Schwerpunktveranstaltung der Gemeinschaftsaktion „Sicher zur Schule – sicher nach Hause“. Dazu kam eigens Mittelfrankens Regierungspräsident Heinrich von Mosch aus Ansbach angereist. Mehrere Maßnahmen zur Sicherung des Schulwegs hatten in den letzten Jahren zu einem Rückgang der Schulwegunfälle um 13% geführt. Regierungspräsident Mosch, OB Scherzer und Polizeichef Markert verteilten höchstpersönlich die „gelben Mützen“ an die Schulanfänger. Donnerstag, 20. September 1979 Aus ganz Nordbayern kamen etwa 1500 Wanderfreunde, um an der 5. Nachtwanderung des Fürther
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