Donnerstag, 27. September 1979 Der mexikanische Jugendchor „Coro juvenil del Colegio aleman“ machte auf seiner 30-tägigen Europatournee auch in Fürth Station. Nach einem begeistert bejubelten Konzert im Fürther Stadttheater besuchten die jungen Gäste eine Ausstellung mit mexikanischen Schülerarbeiten am Helene-Lange-Gymnasium. Zur Eröffnung der schon zur Tradition gewordenen „Weinwoche“ im Quelle-Kaufhaus an der Fürther Freiheit gaben die Schwarzachtaler Musikanten ein sechsstündiges Standkonzert. Die kostenlosen Weinproben waren bei den Fürthern sehr begehrt, gab es doch an einem Glücksrad zudem noch an die 1000 Flaschen Wein zu gewinnen. Im Fürther Kolpingsaal traf sich der Bund der Vertriebenen zum „Tag der Heimat“. Dabei wurden scharfe Töne laut. Landesvorsitzender Dr. Wittmann verurteilte eine geplante Städtepartnerschaft zwischen Nürnberg und Brünn als eine „Instinktlosigkeit“ und einen weiteren Schritt zur Anerkennung der Ostgrenzen. Freitag, 28. September 1979 Mutige Initiative: Aus dem alten Betsaal der ehemaligen Methodistengemeinde wurde ein Tanzboden. In dem 1923 erbauten Gebäude im Hinterhof des Anwesens Blumenstraße 33 etablierte sich das Tanzstudio Ernst Tenbrink. Das Haus war schon seit einiger Zeit leer gestanden. Die betanzbare Fläche umfasste 12 mal 9 Meter. Die Fürther Bürger sollten „baumbewusster“ werden, damit die Stadt noch grüner werde. Dies regte zumindest die FDP-Fraktion an. Die Bürgerschaft sollte dazu entsprechende Vorschläge einbringen. Stadttheater Fürth: „London Mozart Players“, Konzert. Samstag, 29. September 1979 Die Stadtsparkasse Fürth führte einen neuen Kundendienst ein: In der Hauptstelle an der Maxstraße sowie in sieben Zweigstellen offerierte man den „ONLINE“-Betrieb. Damit konnten alle gespeicherten Daten eines Kunden tagesaktuell sofort über ein Terminal abgerufen werden wie Kontostand, Umsätze, Kreditrahmen, kontoführende Stelle usw. Großes Interesse fand die Eröffnung einer Hutschenreuther-Porzellanausstellung der Firma Meyer und Bastian in den Schalterräumen der Stadtsparkasse an der Maxstraße. Auch OB Scherzer gehörte zu den Gästen der Eröffnungsveranstaltung. Ein Künstler erklärte den Werdegang einer Porzellanfigur. Das 150-jährige Gemeindejubiläum und die Einweihung des neuen Pfarrzentrums der katholischen Gemeinde „Unsere Liebe Frau“ (ULF) hatte eine große Spende eingebracht: Die Max-Grundig-Stiftung stellte 104.000 DM für die Einrichtung zur Verfügung. Montag, 1. Oktober 1979 Bilderbuchauftakt zur Fürther Kirchweih: OB Scherzer eröffnete im brechend vollen Geismannsaal traditionell die Fürther Kirchweih. Während die trinkfesten Saalbesucher zu den Klängen der Kapelle Blum dem Gerstensaft frönten, wälzten sich bereits Tausende bei prachtvollem Sonnenschein durch die Budengassen. Im Heringsdorf gab es nur noch Stehplätze. Den Autokennzeichen nach zu schließen, war halb Franken zur Kirchweiheröffnung nach Fürth gekommen. Rund 1000 Personen waren zur Aktion „Verkehrsberuhigte Zone Gustavstraße“ gekommen. Das Fürther Stadtentwicklungsamt und die Bürgervereinigung Altstadtviertel St. Michael hatten dazu eingeladen. Anhand von Info-Ständen und einem Modell konnten sich die Besucher über diese mögliche Zukunftsvision informieren. Die SpVgg verlor in der DFB-Pokalrunde beim VfL Bochum mit 1:2. Das Tor für Fürth erzielte Bulut. Damit war Fürth aus dem Pokalwettbewerb ausgeschieden. Dienstag, 2. Oktober 1979 Die 23-jährige Fürther Junglehrerin Evi Saur unterrichtete zwar die 7. Klasse der Pfisterschule, moderierte jedoch auch abwechselnd die Nachrichtensendung „Rundschau“ im Bayerischen Fernsehen. Neben Annemarie Sprotte und Petra Schürmann war Evi Saur (später verheiratete Kurz) für den fränkischen Dialekt zuständig. Das Nachrichtenmagazin wurde täglich um 18.50 und um 20.45 Uhr ausgestrahlt. Wenn Evi Saur an der Reihe war, holte sie ein Fahrer des Bayerischen Rundfunks in Fürth ab und brachte sie nach ihrem Auftritt in München nachts wieder nach Fürth zurück. Neu auf der Fürther Kirchweih war das „Cinema 180“ nahe der Pegnitz beim Karlsteg. Die bis auf 180 Grad gebogene Leinwand ließ bei den stehenden Zuschauern das Gefühl aufkommen, unmittelbar in das filmische Geschehen integriert zu sein, etwa bei einer Achterbahnfahrt oder einem Hubschrauberflug. Der Tragluftpavillon mit dem Panoramakino gehörte der alteingesessenen Fürther Schaustellerfamilie Krick. Mittwoch, 3. Oktober 1979
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