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das zwölfjährige Wirken des scheidenden Geistlichen in Fürth. In den Abschiedsreden standen immer wieder Verständnis, menschliche Wärme und Offenheit im Mittelpunkt. Heckel hatte jetzt den evangelischen Kirchenkreis in Regensburg übernommen. Stadttheater Fürth: „Rundfunk-Sinfonie-Orchester Krakau“, Konzert. Montag, 19. November 1979 In der Galerie am Grünen Markt stellte die Zeichnerin Renate Höllerer ihre Werke aus. Man konnte Horrorvisionen mit extrem dicken Kaffeetanten bewundern oder Bedrohliches aus der Insektenwelt auf sich wirken lassen – laut FN „eine Monsterschau von beachtlicher skurriler Phantasie.“ Stadttheater Fürth: 5-tägige Filmaufnahmen des ZDF zu „Orpheus aus der Bonbonschachtel“, Hommage an Offenbach. Die SpVgg gewann ihr Heimspiel im Ronhof vor 3600 Zuschauern gegen den VfR Oli Bürstadt mit 3:0. Tore für Fürth durch Kirschner (2) und Bulut. Damit verbesserte man sich auf Rang neun der Tabelle. Dienstag, 20. November 1979 An der Sporthalle, die im Keller stand, feierte man jetzt Richtfest. Die tiefgelegte neue Doppelturnhalle des Hardenberg-Gymnasiums konnte auf Grund einer zwei Millionen Mark Spende von Gustav Schickedanz gebaut werden. Er hatte den Betrag kurz vor seinem Tod gestiftet. Da auch ein Staatszuschuss in Höhe von 720.000 DM zu erwarten war, musste die Stadt Fürth nur noch den Rest des 3,6 Mio DM-Projektes finanzieren. Mit der Fertigstellung rechnete man zum Herbst 1980. Am Volkstrauertag wurden wieder Kränze an diversen Plätzen der Stadt niedergelegt, um an die Opfer der beiden letzten Weltkriege sowie des Nationalsozialismus zu erinnern. Alle Reden hatten zum Inhalt, sich für eine friedliche Zukunft zu engagieren. OB Scherzer legte auch am israelischen Friedhof an der Erlanger Straße einen Kranz nieder. Mittwoch, 21. November 1979 Ab sofort war Fürth mit allen den Nürnberg-Fürther Großraum tangierenden oder von hier ausgehenden Autobahnen verbunden. Die Verkehrsfreigabe der „BAB A 73 zwischen Nürnberg-Süd und Nürnberg-Hafen-Ost“ wurde mit sieben Reden gefeiert und die kommunalen Repräsentanten aus Nürnberg und Fürth fuhren anschließend in einem Geleitzug von etwa 150 Fahrzeugen die neue Strecke exklusiv ab. Hinter Seukendorf sperrten „weiße Mäuse“ die B 8, um dem illustren Konvoi das ungestörte Wenden zu ermöglichen. Der Reitclub Burgfarrnbach blies zur ersten Schleppjagd der Saison und 33 Reiter gingen auf die Strecke, die von Burgfarrnbach durch das Schmalholz über Kreppendorf nach Rothenberg führte, von wo es nach einem kulinarischen Halt in weitem Bogen wieder nach Burgfarrnbach ging. Hier signalisierten die Jagdhornbläser dann „Jagd vorbei“. Stadttheater Fürth: „Hermann und Dorothea“, Schauspiel von Goethe (Berliner Tournee). Freitag, 23. November 1979 Das Präsidium der SpVgg lud die im Fürther Rathaus vertretenen Fraktionen zu einem Meinungsaustausch in den Traditionsraum im Ronhof ein. Hintergedanke war der Wunsch nach einem etwas kräftigeren finanziellen Griff unter die Arme. Außer dem Hauptplatz habe man gerade noch zwei Trainingsplätze für 35 aktive Mannschaften, so das Präsidium. Man appellierte an den kostenlosen Freizeitwert für die Stadt. Wohlwollendes Gemurmel von kommunaler Seite, aber keine Zusagen. Rechtzeitig zum Buß- und Bettag brachte der Kirchenchor von St. Johannis Burgfarrnbach eine Langspielplatte mit Advents- und Weihnachtsliedern heraus. Vier Jahre zuvor hatte der Chor unter der Leitung von Willi Weber schon eine Schallplatte mit Volksliedern produziert. Der Verkaufserlös war für die Aktion „Brot für die Welt“ bestimmt. Das Schülerpreisausschreiben der Stadtsparkasse zum Weltspartag hatte ein tolles Echo. Über 5000 Rätselbogen waren eingereicht worden. Außer Sachpreisen wurde 500mal für ein Jahr lang ein monatliches Taschengeld in Höhe von 10 DM verlost. Samstag, 24. November 1979 Für die Fürther hieß es Abschied nehmen vom Bahnhofplatz. Wegen der dort demnächst vorläufig endenden UBahn musste der Platz eine Umgestaltung erfahren, bei dem der größte Teil des alten Baumbestandes weichen musste. Technokraten hatten die Anlage bereits abgeschrieben. Das Präsidium der SpVgg plante, den gesamten Ronhof zu verkaufen und auf einer anderen Fläche in Erbpacht auf zehn bis 15 Hektar eine neue großzügige Sportanlage (mit sechs Fußball- und zwölf Tennisplätzen) zu errichten. Die bisherige Anlage platzte aus allen Nähten und bei Heimspielen waren alle Wohnstraßen ringsum zugeparkt. Im Gespräch war das Gebiet „am Wäsig“ im Bereich Stadeln.

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