Donnerstag, 6. Dezember 1979 Peinlich: Rund 180 US-Soldaten hatten den Wunsch geäußert, Weihnachten bei einer deutschen Familie zu verbringen. Bisher hatten sich jedoch nur etwa 50 Gastgeber gemeldet – sie kamen alle aus dem Landkreis Fürth. Aus dem Stadtgebiet Fürth lag bisher noch keine einzige Einladung vor. Der „Gänsberg“, der in Fürth nie ein Straßenname war, sondern lediglich eine Flurbezeichnung, wurde erstmals ein offizieller Begriff. Der Bauausschuss des Fürther Stadtrates beschloss, dem Gebiet der Altstadtsanierung den Namen „Altstadtsanierung am Gänsberg“ zu geben. Die Klasse 3a der Pestalozzischule griff zur Selbsthilfe. Sie kreuzten bei BM Heinrich Stranka auf, um ihn von der Notwendigkeit eines Abenteuerspielplatzes zu überzeugen. Dazu hatten sie bereits ein Modell von dem gewünschten Spielparadies erarbeitet, einen Platz dazu ausgesucht und wollten auch selbst beim Bau Hand anlegen. BM Stranka versprach, sich der Sache anzunehmen und schaltete deshalb als erstes das Liegenschaftsamt ein. Stadttheater Fürth: „La Traviata“, Oper von Verdi (Compagnia d`Opera Italiana). Freitag, 7. Dezember 1979 Im Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: „Hot Dogs auf Ibiza“ mit Ursula Buchfellner und Claus Obalski (Kronprinz-Kinocenter I), „Die Wikinger“ mit Kirk Douglas und Tony Curtis (Kronprinz-Kinocenter II), „Die Unbesiegbaren der Shaolin“ mit Jacky Khan und Kong King (Kronprinz-Kinocenter III), „Manhattan“ mit Woody Allen und Diane Keaton (Clou), „Die Schreckensinsel der Zombies“ mit Jan McCulloch und Tisa Farrow (Country), „Das Dschungelbuch“, Zeichentrickfilm von Walt Disney (City) sowie „Hardcore – ein Vater sieht rot“ mit George C. Scott und Peter Boyle (Condor). Samstag, 8. Dezember 1979 Die katholische Gemeinde St. Heinrich in der Südstadt bot den neuen Service „Nikolaus auf Bestellung“ an. Kaplan Eckler und vier Studenten waren dabei mit Autos im Großeinsatz. Zwanzig Familien hatten am Nikolaustag einen Nikolaus bestellt und bekamen ihn auch. Eine „Nikolaus-Zentrale“ koordinierte die Einsätze, die über das gesamte Fürther Stadtgebiet verstreut waren. Dabei ging es für die Nikoläuse nicht um Einschüchterung mit grollender Stimme, sondern um Betonung ethischer Werte wie „Gutsein“ oder „Teilen“. Unruhe im Fürther Ronhof: Die beiden Leistungsträger der SpVgg, Edi Kirschner und Klaus Heinlein, hatten ein finanziell verlockendes Angebot der kanadischen Edmonton Drillers vorliegen. Da beide Verträge noch bis Saisonende liefen, stand eine Ablösesumme von 800.000 DM für die SpVgg im Raum. Doch das Präsidium blieb hart und bestand auf Erfüllung beider Verträge bis zum Ende der Saison, um Platz zwei vielleicht doch noch zu erreichen. Montag, 10. Dezember 1979 Im Rahmen eines Festgottesdienstes in der Auferstehungskirche wurde der neue Dekan Johannes Opp in sein neues Amt offiziell eingeführt. Gleichzeitig trat Opp die Stelle des ersten Pfarrers an. Damit war eines der größten bayerischen evangelischen Dekanate wieder neu besetzt. Die SpVgg erreichte bei ihrem Auswärtsspiel beim ESV Ingolstadt nur ein 0:0-Unentschieden. Damit rangierte man auf Rang neun der Tabelle. Dienstag, 11. Dezember 1979 Neun Jahre nach ihrer Fertigstellung musste die Brücke, die die Bundesstraße 8 (Würzburger Straße) über den Europakanal und Hafenstraße führt, erstmals schon repariert werden. Teile der Stahlarmierung waren angerostet und Risse mussten ausgestemmt werden. Für die Arbeiten hatte man unter der 136 m langen Brücke ein Spezialschiff verankert, das ein Gerüst trug, von dem aus die Arbeiter an die Unterseite der Brücke herankamen. Heute fast undenkbar: Die Delegierten des CSU-Wahlkreises 229 Fürth wählten mit großer Mehrheit das achte Mal Dr. Werner Dollinger zum Kandidaten für die nächste Bundestagswahl. Dollinger erhielt 54 von 60 Stimmen. Der erfahrene Politiker war seit 26 Jahren Bundestagsabgeordneter, stellvertretender Landesvorsitzender seiner Partei und zeitweise Bundespost- und auch Bundesschatzminister. Mittwoch, 12. Dezember 1979 Schon seit Jahren plante man in der Jahnstraße in der Fürther Südstadt ein Gebäude für die landwirtschaftliche Berufsschule umzubauen. Doch der Umbau verzögerte sich jetzt wieder. Die Genehmigung des Münchner Landwirtschaftsministerium lag zwar vor, aber von den Plänen her war immer noch nicht entschieden, ob in Fürth nicht gleich ein zentrales landwirtschaftliches Berufsschulzentrum entstehen sollte.
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