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1974 und nicht bereits im Juni 1973 erteilt habe. Neu auf dem Fürther Christkindlesmarkt: Die Märchenerzählerin vom Nürnberger Altstadtfest, Hanne Beer-Parge, saß für einige Stunden auf dem Podium des Weihnachtsmarktes und erzählte den sie umringenden Kindern Märchen. Stadttheater Fürth: „Der kleine Prinz“, Märchenspiel von Saint-Exupery (Puppentheater Bratislava). Donnerstag, 20. Dezember 1979 „Zu viele Subventionen“ oder „Bauern produzieren Überschüsse“ waren die Schlagwörter in den Medien. Fürths Bauern starteten deshalb in der Fürther Fußgängerzone eine Aufklärungsaktion, um gegenüber Passanten gegen Vorurteile und verzerrten Wahrheiten Front zu machen. Wahrscheinlich weil sie so gesund ist, spendete die Stadtsparkasse Fürth den Insassen der heimischen Kindergärten über 2000 Tafeln Schokolade. Buben, Mädchen und die Zahnärzte freuten sich sehr darüber. Schatzmeister Leikauf von der SpVgg rieb sich die Hände: Zu den elf Heimspielen der SpVgg waren 77.857 Zuschauer in den Ronhof gepilgert und hatten für eine Einnahme in Höhe von rund 580.000 DM gesorgt. Erfreut zeigte sich Leikauf auch über den um 80% angestiegenen Verkauf von Dauerkarten. 1113 Fans hatten sich das Ticket für die gesamte Saison gekauft. Finanziell war die Welt im Ronhof vorübergehend wieder in Ordnung. Freitag, 21. Dezember 1979 Missmutige Gesichter sah man 1979 an den Verkaufsstellen für Christbäume im Fürther Stadtgebiet häufig. Kein Wunder, waren doch happige Preiserhöhungen gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, andererseits wollte man an Heiligabend deswegen nicht auf einen Baum verzichten. Im Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte: „Hurra, die Schwedinnen sind da“ mit Jürgen Schilling und Scarlett Gunden (Kronprinz-Kinocenter I), „Die Wildgänse kommen“ mit Richard Burton und Roger Moore (KronprinzKinocenter II), „Zwei tolle Käfer räumen auf“ mit Rudolf Zehetgruber und Kathrin Orginski (Kronprinz-Kinocenter III), „Blutspur“ mit Romy Schneider und Omar Sharif (Clou), „Das Dschungelbuch“, Zeichentrickfilm von Walt Disney in der 3. Woche (Country), „Das Krokodil und sein Nilpferd“ mit Terence Hill und Bud Spencer (City) sowie „Die Bäreninsel in der Hölle der Arktis“ mit Donald Sutherland und Vanessa Redgrave (Condor). Samstag, 22. Dezember 1979 Lizenzspieler und Präsidium der SpVgg genossen im Hotel Hachmann in Ronhof (früher Gaststätte Engelhardt) ihre Weihnachtsfeier angesichts des komfortablen Tabellenplatzes. Nachdem das Haus Quelle jedem Spieler einen Gutschein zum Wareneinkauf von 50 DM schenkte, beschloss der Mannschaftsrat, die Warengutscheine im Wert von zusammen 1000 DM der Behindertenwerkstätte in Fürth zukommen zu lassen. Ein neues „Dekanatsbuch“ war nicht nur etwas für evangelische Christen, sondern neben der Darstellung der elf Stadt- und 15 Landgemeinden ein Fürther Heimatbuch, das speziell die Geschichte der Pfarreien und Gotteshäuser beschrieb. Ein Fürther hielt den Nürnberger Eishockeysport am Leben: Hans J. Baranek, Inhaber einer Fürther Fußwegreinigungsfirma, hatte sich bereiterklärt, die Kosten für die Rückrunde der finanziell klammen SG Nürnberg in der Zweiten Bundesliga zur Hälfte zu tragen. Montag, 24. Dezember 1979 114 Familien aus dem Raum Nürnberg/Fürth stellten sich als Gastgeber für Weihnachten zur Verfügung. Durch diverse Mehrfacheinladungen konnten damit 140 amerikanische Soldaten in deutsche Familien vermittelt werden. Zu einer Kontaktaufnahme hatte man sich im Kalb-Club in der Steubenstraße zusammengefunden. Völlig neu ausgestattet wurde die Tbc-Fürsorgestelle am Fürther Gesundheitsamt in der Blumenstraße 22. Für die tausende von Untersuchungen jährlich wurden dazu neue Geräte im Wert von mehr als 300.000 DM angeschafft. Die Integration von Fürther Gastarbeiterkindern wurde in Stadeln in die Tat umgesetzt. Da es in der Grundschule dort allein vier griechische Klassen gab, richtete man jetzt eine Bibliothek deutscher Literatur in neugriechischer Sprache ein. Die SpVgg gewann ihr Auswärtsspiel bei Kickers Offenbach mit 4:2. Tore für Fürth durch Heinlein (2) und Bulut (2). Damit blieb man auf Rang sieben der Tabelle. Donnerstag, 27. Dezember 1979 Weihnachten wurde immer mehr zu einem Fest der Gaumengenüsse. In den Tagen vor dem Fest bogen sich die Stände auf dem Wochenmarkt an der Fürther Freiheit unter der Last frischgeschlachteter Enten und Gänse. Bei Marktschluss waren die Händler meist ausverkauft. Bei dieser Gelegenheit ehrte BM Stranka den Forchheimer Wilhelm Jungwirth, der seit 1939 allwöchentlich auf dem Fürther Markt vertreten war. Nach dem Rummel war in Fürth Stille angesagt. Am Heiligabend meldeten die Kirchen guten Besuch. Bei einigen

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