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Das Dienstzimmer von OB Scherzer erwies sich fast als zu klein, um die Mitbegründer der Fürther Kirchenmusiktage zu ehren, denn Klaus-Peter Schriegel und Walter Teufel waren mit Familien und Pfarrern angerückt. Teufel und Schriegel erhielten von OB Scherzer die Medaillen des Verdienstordens der Bundesrepublik überreicht. Entscheidend zur Auszeichnung hatte beigetragen, dass beide Herren die kirchenmusikalische Arbeit stets im ökumenischen Rahmen durchführten. Ein Schaden von mehr als 50.000 DM entstand bei einem Wohnungsbrand im dritten Stock eines Rückgebäudes in der Schwabacher Straße zwischen Lessing- und Amalienstraße. Die Wohnungsinhaberin hatte noch versucht zu löschen, erlitt dabei jedoch erhebliche Brandwunden. Als Brandursache wurde ein defekter Ölofen ausgemacht. Die Feuerwehr sprach nach den Löscharbeiten von einem „Totalschaden“. Freitag, 29. Februar 1980 Das „Diakonische Werk des evangelisch-lutherischen Dekanatsbezirkes Fürth“ appellierte an die Spenderfreudigkeit der Fürther. Drei Projekte galten als vordringlich: So sollte der Innenhof des Luisenheims in der Ottostraße so umgestaltet werden, dass die Bewohner sich dort auch aufhalten konnten. Des Weiteren wollte man dem Zirndorfer Altenheim „Gustav Adolf“ einen Erweiterungsbau mit 33 Betten hinzufügen. Darüber hinaus war auch vorgesehen, die zentrale Diakoniestation in Fürth von bisher fünf auf sieben Schwestern zu erweitern. Im Kunstschaufenster der Commerzbank an der Rudolf-Breitscheid-Straße waren Landschafts-Aquarelle der Fürther Künstlerin Elfriede Dorn zu sehen. Die FN sprachen von „einer Entwicklung vom freundlichen Detail zu einem freieren Schwung der Konturen“. Stadttheater Fürth: „Der Volksidiot“, Kabarett (top-tour Berlin). Samstag, 1. März 1980 Die Bombenfunde auf der Fürther Hardhöhe hielten an, seit eine Spezialfirma das Neubaugebiet an der Insterburger Straße mit Metallsonden absuchte. Immer wieder musste Sprengmeister Hartmann eine gefundene Bombe entschärfen. Nicht ungewöhnlich: Kinder spielten mit einer Eierhandgranate Fußball, bis die Polizei kam. Für den Ausbau des letzten Teils der Hardhöhe musste das Gelände „bombenrein“ sein, sonst wäre jeder Baggereinsatz ein Himmelfahrtskommando gewesen. Kurz nach seinem 60. Geburtstag wurde Polizeihauptkommissar Josef Jesussek in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger wurde Ernst Ixmeier. Jesussek war aufgrund seiner psychologischen und pädagogischen Fähigkeiten jahrelang auch als Lehrbeauftragter an der Bayerischen Verwaltungsschule tätig, wo er junge Polizeibeamte ausbildete. Mit Jesussek verließ ein Mensch die Polizei, dem der Dienst an der Gemeinschaft anerzogen war, so der Polizeipräsident. Montag, 3. März 1980 Der 96. Poculator wurde zwar erst ab dem 9. März ausgeschenkt, aber im Sudhaus der Patrizier-Bräu vorab den Journalisten vorgestellt. Bei 19,5% Stammwürze und einem Alkoholgehalt von 5,8% standen 430.000 Liter bei Fuß. Die Ausschankzeit im Geismannsaal wurde auf drei Wochen ausgedehnt, die „trinkarmen“ Montage und Dienstage dafür jedoch erstmals herausgenommen. Zum zweiten Mal lockte die heimische Gastronomie mit dem Ruf „Zu Gast in Fürth“. 17 Gaststätten nahmen vom 1. bis 30. März an diesem Spezialitätenwettbewerb teil. Stadttheater Fürth: „Schusterle Pechdraht“, Puppen-Musical (Naives Theater Liberec). Die SpVgg gewann ihr Heimspiel im Ronhof vor 1770 Zuschauern gegen den SSV Ulm 1846 mit 3:1. Tore für Fürth durch Bulut, Kastner (der Torhüter spielte als Stürmer!) und Smuda. Damit blieb man auf Platz sechs der Tabelle. Dienstag, 4. März 1980 An der Weiher- und Rosenstraße ragte eine Pfahlwand aus dem Boden. Die mit Baustahl armierte und mit Beton ausgegossene Abstützung zwischen den Pfählen war 14 Meter tief in den Untergrund getrieben worden. Damit sollten die neu gebauten Häuser gegen die nun entstehende Tiefgarage der Stadthalle abgesichert werden. Die Fürther Altstadt wurde immer bekannter. Die versteckten Schönheiten sollten mittels einer „Altstadt-Rallye“ für Fußgänger in das Bewusstsein der Bürger gelangen. Ein Initiativkreis hatte dies schon für die Nürnberger Altstadt durchgeführt. Jetzt nahm man die Altstadt von Fürth ins Visier. Die Rallye-Teilnehmer sollten insbesondere für Dinge sensibilisiert werden, die man nicht auf den ersten Blick sah. Der Elternbeirat der Pestalozzischule ging auf die Barrikaden: Man forderte von der Stadt Fürth die Rücknahme der „unwirtschaftlichen“ Entscheidung, die Erneuerung der Heizung bis in das kommende Jahr aufzuschieben. Man sprach von „Energieverschwendung“. Mittwoch, 5. März 1980 Eisglätte verwandelte am Dienstagmorgen die Fürther Straßen in spiegelglatte Fahrbahnen. Deshalb rückte der maschinelle Winterdienst aus und bekämpfte die Gefahr mit einer entsprechender Salzstreuung. Doch der vom 11