vergammelte. Man hatte ausgerechnet, dass man mit einem Festmeter Reisig 135 Liter Heizöl einsparen könne – allein die Fürther machten sich nicht die Mühe, die überflüssigen Zweige zu sammeln. In der Galerie am Grünen Markt stellte der Nürnberger Künstler Martin Blättner seine Werke aus. Die FN kamen zu der Ansicht, „der Künstler kämpfe mit der Malerei. Die Ergebnisse waren schemenhaft, aber nicht ohne farblichen Reiz.“ Stadttheater Fürth: „Der Strom“, Schauspiel von Halbe (Württembergisches Staatstheater Stuttgart). Freitag, 9. Mai 1980 Die deutsche Post erweiterte ihren mobilen Service: Der fahrbare Postschalter erreichte nach den Vororten Sack und Poppenreuth jetzt auch das Stadtgebiet Eigenes Heim/Schwand. Das Postauto hielt für 30 Minuten stets an der Ecke Feld-/Friedrich-Ebert-Straße und wurde von Anfang an gut angenommen, damit man die Postsendungen „vor der Haustüre“ aufgeben konnte. Das „Haus für Mutter und Kind“ des Deutschen Evangelischen Frauenbundes an der Frühlingstraße 18 wurde 25 Jahre alt. Es wurde von Pfarrerin Käthe Rohleder betreut. Das Heim war damals in seiner Art das einzige in Bayern, das schwangere Frauen und Mütter mit Kleinkindern (bis zu drei Jahren) eine vorübergehende Bleibe bot. Die Betreuerinnen kümmerten sich nicht nur um Mutter und Nachwuchs, sondern halfen später auch bei der Suche nach Arbeit und einer neuen Wohnung. Stadttheater Fürth: „Rotkäppchen“ Märchenspiel nach den Gebr. Grimm (Berliner Kindertheater). Samstag, 10. Mai 1980 In den Gängen des Foyers des Fürther Stadttheaters stellte die in München lebende Malerin Gisela AulfesDaeschler ihre Werke aus. Die FN urteilten: „An diesen Bildern ist nichts eruptiv oder chaotisch, sondern alles gebändigt und gefasst.“ Die BRK-Flotte wuchs weiter: Der Kreisverband Fürth nahm einen neuen Krankenwagen sowie zwei Fahrzeuge für den Katastrophenschutz in Betrieb. Damit war der Bestand an Katastrophen-Fahrzeugen in Fürth auf sieben angewachsen. An der Königswarterstraße war ab sofort ein bauliches Kleinod zu bewundern. Das Anwesen Nr. 76 a war so kunstvoll restauriert worden, dass man meinen könnte, man stehe vor dem Neubau aus dem Jahre 1904. Das Haus war damals von der Firma Bräutigam und Wiessner gebaut worden. Montag, 12. Mai 1980 Nach den ganzen Gefechten um die Gestaltung des Bahnhofplatzes und der Fürther Verkehrsführung hatte OB Scherzer zu einer Bürgerversammlung in den Saal des Berolzheimerianums eingeladen. Man hatte ein brechend volles Haus erwartet, aber gerade 135 Besucher waren erschienen, darunter der fast komplette Fürther Stadtrat. Dieser wollte innerhalb der nächsten drei Monate eine Entscheidung zur Gestaltung des Bahnhofplatzes treffen. Das Hafenfest der Arbeiterwohlfahrt wurde zum siebten Mal veranstaltet. Kreisvorsitzender Horst Jeromin gab im gut besuchten Zelt am Fürther Hafen den Startschuss. Zehn Tage lang wechselten sich Auftritte in bunter Folge ab. Die SpVgg kam in ihrem Auswärtsspiel beim VfR OLI Bürstadt zu einem 1:1-Unentschieden den Treffer für Fürth erzielte Bergmann. Damit belegte man Rang neun der Tabelle. Dienstag, 13. Mai 1980 OB Kurt Scherzer feierte seinen 60. Geburtstag. Der Sohn der Stadt besuchte das humanistische Gymnasium an der Königstraße. Als Rechtsassessor begann er 1950 (nach dem Studium von Jura, Staatswissenschaft und Volkswirtschaft) bei der Stadt Fürth, ab 1964 war er ihr erster Bürgermeister. Seine menschliche Art und sein Sachverstand wurden auf kommunaler und auch auf Landesebene stets geschätzt. Aus allen Bevölkerungskreisen schlugen ihm Sympathien entgegen und auch politische Gegner zollten ihm Respekt. Scherzer gehörte der FDP an. Von 1950 bis 1964 führte er Fürths größten Verein, den TV Fürth 1860, als Vorsitzender. Auch 1980 war Scherzer zudem noch in Organisationen wie u.a. dem BRK, im Bezirkstag, Rundfunk-Verwaltungsrat, Zweckverband Sondermüllplätze Mittelfranken, Gebietsausschuss Rangau Nordbayern, Verkehrsverein Fürth oder der Gesellschaft Fürther Kunstfreunde tätig. Politik und Wirtschaft gratulierten dem Jubilar bei einem Empfang im Burgfarrnbacher Schloss. Mittwoch, 14. Mai 1980 Am Wochenende hatte das Sommerbad am Scherbsgraben seine Tore geöffnet. Wichtigste Neuerungen waren 1980 die Aufstockung des Filterhauses mit eingebauten Umkleidekabinen für eilige Badegäste, am 50 mSchwimmbecken gab es jetzt Startblöcke mit elektronischer Zeitmessung bei Wettkämpfen sowie einige Tische auf den Liegewiesen zum Kartenspielen oder Picknicken. Die Badepreise blieben unverändert. Mitglieder des Fürther Theatervereins bereisten 15 Tage lang Sizilien und die Liparischen Inseln. Man wandelte auf den Spuren von Normannen und Griechen. Josef-Peter Kleinert fungierte auf dieser Studienreise als Reiseleiter. 22
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