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In den frühen Morgenstunden ereignete sich Ecke Schwabacher und Flößaustraße eine Messerstecherei zwischen zwei Pakistani, wobei ein 25-jähriger Beteiligter fünf Stunden später im Fürther Stadtkrankenhaus an seinen Verletzungen starb. Der Täter konnte festgenommen werden, über das Motiv tappte die Polizei im Dunkeln. Der Altstadtverein St. Michael zog auf seiner Jahreshauptversammlung Bilanz: Man stand weiterhin für einen Kneipenstopp zugunsten von mehr Wohnraum. Bedauerlicherweise vermieteten Hauseigentümer weiterhin lieber an Gastarbeiter, um sich mühsame und kostspielige Renovierungen zu ersparen. Aushängeschild des Vereins war noch immer der sehr erfolgreiche „Grafflmarkt“. Der rührige Verein war nun seit fünf Jahren aktiv. Architekt Maurer wurde mit überwältigender Mehrheit als Vorsitzender wiedergewählt. Stadttheater Fürth: „Bamberger Symphoniker“, Konzert. Montag, 21. Januar 1980 Die FN hatten in Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendamt zu einem großen Malwettbewerb „Hinterhöfe – Kinderhöfe“ aufgerufen. Eine 7-Personen-Jury hatte nun die Aufgabe, eine Auslese unter den 439 Einsendungen zu treffen, um die besten Vorschläge zur umweltfreundlichen Gestaltung von tristen Hinterhöfen prämieren zu können. Nach der wärmenden Sonne Portugals gab es für die SpVgg in Trier eine kalte Dusche. Man verlor das Auswärtsspiel mit 1:4. Das Tor für Fürth erzielte Bulut. Damit belegte man Platz sieben der Tabelle. Im ersten Pflichtspiel des neuen Jahres trat man an mit Löwer; Grabmeier, Bergmann, Klump, Rütten; Bulut, Heinlein, Hinterberger; Ritschel, Kirschner, Stempfle. Stadttheater Fürth: „Irma la Douce“, Musical von Breffort (Theater unterwegs). Dienstag, 22. Januar 1980 Auch dieses Jahr schlug das „goldene Herz“ der Fürther AWO wieder in der Erlanger Stadthalle, eine fehlende Fürther Stadthalle machte es möglich. Zusammen mit dem Kreisverband Erlangen hatte man zum Schwarz-WeißBall geladen. Als Stargast konnte man Vittorio Casagrande verpflichten, den ersten singenden Gastarbeiter. Für den nötigen Schwung auf dem Parkett sorgte das „Bert-Fischer-Sextett“. Mit einer Tanz-Einlage glänzte „Das junge Ballett-Ensemble Fürth“ unter der Leitung von Ernst Tenbrink. Rustikal und orientalisch überraschten die „Treuen Husaren“ am Wochenende die Fürther im Schwarzen Kreuz mit der „1. Husarenhochzeit“. Dabei zogen die Husaren in ihren schmucken neuen Uniformen eine tolle Schau ab. Derart eingestimmt gaben sich die Besucher gerne dem närrischen Treiben hin. Die Superstimmung hielt bis weit nach Mitternacht an. Kindermaskenfeste gab es an diesem Wochenende im Weißengarten (Tanzschule Streng), im Kolpingsaal (Gemeinde St. Heinrich) sowie im Schwarzen Kreuz (Treue Husaren). Mittwoch, 23. Januar 1980 Auf Fürths Straßen wurde es nachts weniger hell. Die Stadt Fürth versuchte auf dem Sektor „Straßenbeleuchtung“ Energieeinsparungen in Höhe von 50.000 DM zu erzielen. Dazu wurde die Beleuchtung auf den Schnellstraßen Frankenschnellweg und Südwesttangente zwischen 23 und 5.30 Uhr ganz ausgeschaltet, zudem drehte man die sonstige Straßenbeleuchtung auf „Halbnachtschaltung“. Im alten Stadtgebiet Fürth gab es 6900 Brennstellen, dazu kamen noch einmal 750 in den nördlichen Vororten. Da Energie, Wasser, Personal- und Sachkosten weiter stiegen, erhöhte der Fürther Stadtrat die Pflegesätze für das Stadtkrankenhaus von 170,-- DM auf 185,30 DM. In Fürth stieg die Zahl der Patienten seit Jahren, doch die Verweildauer ging zurück. Bayernweit war die durchschnittliche Verweildauer in den letzten beiden Jahren von 20,8 Tagen auf 13,6 Tage pro Patient abgesunken. Donnerstag, 24. Januar 1980 Der Fürther Bildhauer Gerhard Maisch gewann den Wettbewerb zur Gestaltung der Außenanlagen für den Neubau eines Gymnasiums in Pegnitz. Schwerpunkt war ein zweieinhalb Meter hoher Granitblock mit einem Gewicht von etwa fünf Tonnen. Das Kunstwerk sah im Modell aus wie eine angeschnittene Eisbombe. Das sogenannte „Schneiderhäuschen“ im Schlosspark von Burgfarrnbach geriet in den Meinungsstreit der Fürther Stadträte. Seit Jahren war man sich über den Nutzungszweck uneinig. Die Bandbreite reichte von der Verwendung als Bedürfnisanstalt bis hin zum Sommercafé. Fürths schönster Barockpavillon benötigte zum Erhalt der Bausubstanz dringend eine Renovierung. Stadtbaurat Schneider hatte hierfür eine Summe von 378.000 DM errechnet. Geeinigt hatte man sich schließlich auf 195.000 DM, die für diesen Zweck aus dem Vorjahr noch vorhanden und noch nicht abgerufen waren. Stadttheater Fürth: „Wohltätigkeitskonzert“, Conny Wagner Sextett. Freitag, 25. Januar 1980 4