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Bereich der stillgelegten Häuser der ehemaligen Geismann-Brauerei in der Bäumenstraße. Der Kot verschmutzte Gebäude und Gehsteige. Taubenfänger mit Netzen, vergitterte Käfige mit Lockfutter oder auch ausgestreute AntiBaby-Pillen erwiesen sich als nutzlos. Zum „Mittagessen“ fielen die Taubenschwärme regelmäßig in den Fürther Parks ein. Montag, 15. September 1980 Im Fürther Ronhof wurde auf der Fläche hinter der Haupttribüne intensiv gearbeitet, damit die Zuschauer auch bei schlechtem Wetter trockenen Fußes zu ihren Plätzen gelangen konnten. Nach dem Planieren hieß es Pflastern und Teeren. Damit die ABC-Schützen im Straßenverkehr nicht übersehen wurden, stattete man sie in Stadt und Landkreis wie jedes Jahr mit gelben Mützen aus. Die Kosten dafür trugen die Sparkassen. Vorab bekamen nun 350 Neulinge der amerikanischen Grundschule im Beisein von BM Stranka und Stadtrat Johannes Schmidtbauer ihre Zipfelmützen verpasst. Die SpVgg gewann ihr Heimspiel im Ronhof vor 3500 Zuschauern gegen den 1. FC Saarbrücken mit 2:0. Tore für Fürth durch Ritschel und Hinterberger. Damit belegte man Rang neun der Tabelle. In der Galerie am Ronhof stellte die Münchner Malerin Maria Theresia Steger ihre Arbeiten aus. Die FN kommentierten: „Es sind Werke einer Frau, die geforscht hat in den Gesichtern, den Körpern, den Gedanken.“ Dienstag, 16. September 1980 Das Fürther Bauamt gab „grünes Licht“ für die Einrichtung eines alternativen Kinos im „Krawattenhaus“ (so genannt wegen seiner Dachrinnenführung) in der Schindelgasse. Eine neu gegründete Kinokooperative unter der Leitung von Architekt Jurck wollte mit wenigen Wochen Umbauzeit den Kinospielplan bereichern. Die ersten Filmvorführungen waren für Dezember 1980 geplant. Die Kooperative verfügte über 13.000 DM Eigenkapital. Der zukünftige Kinoraum sollte etwa 50 Personen Platz bieten. Besonderen Wert wollte man auf deutsche und französische Filme legen, die die politische, kulturelle und gesellschaftliche Tendenz ihrer Zeit widerspiegelten. Nach Auskunft des bayerischen Innenministeriums gehörte zum gesamten „Schutzbereich Fürth“ ein Gesamtsoll von 450 Beamten. Dazu zählten Fürth, Stein, Zirndorf sowie die dazugehörigen Kriminal- und Verkehrspolizeiinspektionen. Mittwoch, 17. September 1980 Die Breslauer Straße in Fürth reichte damals nur bis zur Ritter-von-Aldebert-Straße. Die Bahnunterführung und die Verbindung zur Stauffenberg-Brücke waren zwar geplant, jedoch noch nicht realisiert. Trotzdem protestierten Anwohner des Villenviertels schon mal im Vorfeld, da sie Verkehrsbelästigungen in ihren Straßen befürchteten. Findige Autofahrer hatten schon jetzt Schleichwege entdeckt, um dadurch schneller in die Innenstadt zu kommen. Nach der Verbindung zur Stauffenberg-Brücke befürchtete man eine Ausweitung des Verkehrs in stille Seitenstraßen des Villenviertels. Man forderte allen Ernstes Exklusivrechte von der Stadt Fürth in Form von Sackgassen oder Durchfahrtsverboten. Anlässlich der Einweihung des neuen A-Platzes bestritt die SpVgg ein Freundschaftsspiel beim B-Klassisten TSV Wachendorf und gewann dabei 6:0. Tore für Fürth durch Seubert (2), Bergmann, Stempfle, Hinterberger und Klein. Donnerstag, 18. September 1980 Um Schloss Neuschwanstein zu sehen, genügte es in Fürth, mit dem Bus Nummer 173 nach Stadeln zu fahren. Dort fand man im Vorgarten eines Hauses an der Waldringstraße keine vorwitzigen Gartenzwerge, sondern eine maßstabsgetreue Miniaturausgabe des Märchenschlosses. Acht Jahre lang hatte der Erbauer an dem Modell gebastelt. Fotos und maßstabsgetreue Pläne dienten ihm dabei als Grundlage. Nachts war das Schloss mit vielen kleinen Lämpchen beleuchtet. Wer damals durch die Schwabacher Straße ging, fand in Höhe der heutigen „Comödie“ auf der anderen Straßenseite einen gelben Blickfang fast ohne Fenster. Es handelte sich dabei um einen Teil des neuen Baukomplexes der Bundespost. Im Keller dieses hässlichen Zweckgebäudes sollte bis zum Herbst 1981 ein „Notpostamt“ eingerichtet werden, erst danach wollte man das alte Postgebäude am Bahnhofplatz abreißen. Freitag, 19. September 1980 An Brennpunkten des städtischen Verkehrs wurden Ampelanlagen modernisiert. So jetzt in Fürth an der Einmündung der Gustav-Schickedanz-Straße in die Nürnberger und Königstraße. Die neuen Ampeln an Peitschenmasten ragten weit in die Straßen hinein und waren für Autofahrer früher sichtbar, weil sie nicht von anderen Autos verdeckt werden konnten. Das Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte: „Die Seewölfe kommen“ mit Roger Moore und Gregory Peck in der 3. Woche (Kronprinz-Kinocenter I), „Sie nannten ihn El Lute“ mit Marjoe Gortner und Lynda Carter (KronprinzKinocenter II), „Die wilden 5“ mit David Chiang und Ti Lung (Kronprinz-Kinocenter III), „Urban Cowboy“ mit John 43