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Fürths unfallträchtigste Kreuzung war damals die Auffahrt zum Frankenschnellweg auf die Poppenreuther Brücke. Schon in den ersten drei Wochen des neuen Jahres hatte es dort mehrfach gekracht. Nach Ansicht der Verkehrspolizei war dafür ein Gewirr aus Hinweisschildern und Ampeln ursächlich. Zur Unübersichtlichkeit kam noch, dass in diesem Bereich zu schnell gefahren wurde. Im Einvernehmen mit der Stadt Fürth bemühte man sich um geeignete Lösungsvorschläge, damit es dort weniger „schepperte“. Eine außergewöhnliche Ehrung widerfuhr dem Fürther Peter Sand. Der blinde Schachspieler zählte seit Jahren zur deutschen Schachelite. Peter Sand war dreimal Deutscher Meister im Blindenschach, zuletzt 1979. Auch an „Schacholympiaden“ hatte er teilgenommen. Jetzt wurde er von Bundespräsident Carstens in der Godesberger Redoute empfangen und mit der „Silbermedaille des Behindertensports“ geehrt. Im Zivilberuf arbeitete der 40jährige Behindertensportler mit dem Superhirn in der Telefonzentrale des Großversandhauses Quelle. Samstag, 26. Januar 1980 Nachdem man an der Stadelner Grundschule vor Wochen schon Märchenbücher in griechischer Sprache ausgegeben hatte, zeigte man nun in der Aula das Märchenstück „Dornröschen“ in deutscher Sprache. Die deutschen und griechischen Lehrkräfte hatten dazu ihre Schützlinge in den Tagen zuvor mit der Handlung vertraut gemacht. Als eine der ältesten Schülerzeitungen Bayerns feierten die „Pennalen“ den 25. Geburtstag. In den sechziger Jahren mehrfach preisgekrönt war die Zeitschrift so etwas wie eine Fürther Institution. Sorgen bereiteten der mittlerweile rechte als auch der linke Redaktionskurs (was zeitweilig zu einer Abspaltung führte,) sowie eine immer strenger gewordene Schulordnung, die eine Zensur erlaubte. Montag, 28. Januar 1980 In der Gaststätte „Humbser Bräu“ formulierte eine „Initiativgruppe zur Rettung des Bahnhofplatzes“ ihre Forderungen gegenüber der Stadt Fürth und deren Verkehrsplaner. Hauptforderung war die Erhaltung von bisher circa 4500 qm Grünfläche. Des Weiteren sollte weder die umgebende historische Bausubstanz noch der Centaurenbrunnen durch den U-Bahn-Bau in Mitleidenschaft gezogen werden. Lothar Berthold von der Initiativgruppe erläuterte dabei noch einmal seine alternativen Vorschläge zu einer zukünftigen Verkehrsplanung. Stadttheater Fürth: „Der zerbrochene Krug“, Lustspiel von Kleist (Stadttheater Ingolstadt). Die SpVgg gewann ihr Heimspiel im Ronhof vor 2800 Zuschauern gegen Röchling Völklingen mit 5:0. Tore für Fürth durch Heinlein (3), Ritschel und Stempfle. Trotz des Sieges blieb man auf Rang sieben der Tabelle. Dienstag, 29. Januar 1980 Arbeits- und Sozialminister Dr. Fritz Pirkl sprach vor dem Fachverband Deutscher Allgemeinärzte (FDA) im Hotel Forsthaus. Dabei stellte er klar, dass es nur am Fürther Stadtrat liege, die notwendigen Voraussetzungen für eine Sanierung des Stadtkrankenhauses zu schaffen. Dann werde der Ausbau schnellstens vorangetrieben, der Landessäckel war schließlich gut gefüllt. Die Chancen gegenüber anderen Konkurrenten stünden gut, lag Fürth mit seinem Antrag doch weit vorne. In Fürth eröffnete mit „Penelope“ in der Moststraße 33 ein neues griechisches Lokal. Täglich ab 11.45 Uhr luden Wirt Chassiotis und sein Team zu Giros und Souflaki. Dazu flossen Retzina und Ouzo. Warme Küche gab es bis ein Uhr nachts. BIG-Firmenchef Ernst Bettag feierte ein dreifaches Jubiläum: Sein Betrieb in Stadeln bestand seit 25 Jahren, ebenso lange war er verheiratet und außerdem war er gerade 50 Jahre alt geworden. Sein „Bobby-Car“ war weltweit bekannt, seine Großzügigkeit auf sozialem Gebiet in Fürth wurde stets dankbar vermerkt. Mittwoch, 30. Januar 1980 Aufgrund der Parkplatznot rund um das Fürther Stadtkrankenhaus wurde zu den damals festen Besuchszeiten meist rücksichtslos geparkt. Dabei wurden Einfahrten versperrt, Sichtlinien überfahren und Grünflächen zerstört. Von den Anwohnern wurde deshalb regelmäßig die Polizei gerufen, die aus Erfahrung in Kommandostärke anrückte und sich „im Schreiben übte“. Nach achtjähriger Pause kam das „Conny-Wagner-Sextett“ wieder einmal nach Fürth. Vor gut einem Jahrzehnt gegründet hatte man sich mittlerweile zur internationalen Spitzenklasse entwickelt. Im Rahmen der Aktion „I mog Kinder“ gab das Sextett ein Wohltätigkeitskonzert im Fürther Stadttheater. Musik und Show lösten beim Fürther Publikum Begeisterungsstürme aus. Stadttheater Fürth: „Spät ins Bett“, Lustspiel von Travers (Komödie Düsseldorf). Donnerstag, 31. Januar 1980 Am „Bahnhof-Center“ wurde es lebendig: Ein aufgestellter Bauzaun verdeutlichte, dass es mit der letzten Ausbaustufe ernst wurde. Nachdem die Fürther Baufirma Röllinger mit dem Hochhaus pleiteging, hatte die „Deutsche Bau- und Bodenbank München“ (als größter Gläubiger) das Objekt ersteigert. Jetzt wartete man 5