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Jahren wurden an 15 Abenden zu „Frühschwimmern“ ausgebildet. Etwa 75% der Teilnehmer konnten am Ende des Kurses schwimmen und erhielten das „Frühschwimmer-Zeugnis“ samt begehrtem Seepferdchen-Stoffabzeichen. Stadttheater Fürth: „Die schlaue Susanne“, Posse von de Vega (Archon Tourneetheater). Donnerstag, 30. Oktober 1980 Der 75-jährige Dr. Hans-Leonhard Haken frönte dem Hobby des „Zimmergärtners“. Sobald man das Wohnzimmer seines Hauses in der Vacher Straße betrat, fühlte man sich wie in einem Miniaturdschungel. Über 400 Gewächse reihten sich auf den drei speziellen Fensterbrettern aneinander. Viele seiner farbenprächtigen Pflanzen kamen in unseren Breitengraden gar nicht vor. Die Namen seiner einzelnen Exemplare kannte Dr. Haken in- und auswendig. Wieviel Zeit brauchte er wohl zum täglichen Blumengießen? Der neue Leiter der Fürther Polizeidirektion hieß Helmut Söllner. Ihn hatte das bayerische Innenministerium schon zum 1. Mai 1980 kommissarisch mit der Leitung der Fürther Dienststelle betraut – jetzt erfolgte die offizielle Ernennung zum 1. November. Stadttheater Fürth: „Regensburger Domspatzen“, Konzert. Freitag, 31. Oktober 1980 Die Regensburger Domspatzen waren anlässlich ihres Gastspiels von der Architektur des Fürther Stadttheaters begeistert. Vor der Vorstellung wurden sie von Gastwirt Bauer im „Tannenbaum“ mit Schweinebraten und Kloß verköstigt. Geleitet wurde der Chor von Domkapellmeister Georg Ratzinger, dem Bruder des späteren Papstes. Am alten „Wasserturm“ auf dem Gelände der Fürther Stadtwerke war ein Gerüst emporgewachsen, das verdeutlichte, dass Renovierungsarbeiten angelaufen waren. Das Bauwerk sollte als „Denkmal städtischer Industriekultur“ erhalten bleiben. Für die Außenarbeiten stellte die Stadt Fürth 75.000 DM zur Verfügung. Im Innern enthielt der Turm mehrere Geschosse hoch Tanks für Frisch- und Brauchwasser. Samstag, 1. November 1980 Der Fürther CVJM (Christlicher Verein Junger Männer) feierte sein 75-jähriges Jubiläum. Eduard Günthert gründete den Verein 1905, der zunächst ein Ableger von Nürnberg war. Erst 1911 legte man sich in Fürth eine eigene Leitung zu. Schon 1920 erwarb man das Haus in der Alexanderstraße, wo man noch heute residiert. 1921 wurde das Landheim in Tannenlohe eingerichtet, in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg die ehemalige Hühnerbrutanstalt Oberfichtenmühle in ein Freizeitheim umgewandelt. Seit 1960 unterhielt der CVJM auch ein Heim in Großhabersdorf. Jugendfreizeiten führten bis in die Schweiz. Seit Anfang der siebziger Jahre firmierte der CVJM unter dem Begriff „Christlicher Verein junger Menschen“, um sich auch Mädchen und Frauen zu öffnen. Hauptanliegen damals wie heute war die christliche Jugendarbeit. Stadttheater Fürth: „Die lustigen Weiber von Windsor“, Komödie von Shakespeare (Berliner Tournee). Montag, 3. November 1980 Im Rahmen der Altstadtsanierung wurde die Katharinenstraße zur „Wohnstraße“. Für rund 100.000 DM wurde sie mit 15 Bäumen und etlichen Bänken „möbliert“. Die normale Straßeneinfahrt wurde zur Zufahrt für Anlieger degradiert. Bei frostigen Temperaturen und eisigem Wind gedachten Fürths Katholiken am Sonntag (Allerseelen) ihrer Verstorbenen. Nach Predigt und Gebet zog man durch das Gräberfeld. Abschiedsstimmung auf dem Wochenmarkt an der Fürther Freiheit: Hans Dennerlein aus Weilersbach bei Forchheim gab nach 32 Jahren seinen Stand auf. Seit 1948 hatte das Urgestein des Wochenmarktes mit Temperament und Humor seine Erzeugnisse verkauft. Mit einem Geschenkkorb, Bierkrug und Blumen für die Gattin wurde er nun verabschiedet. Die SpVgg kam in ihrem Heimspiel im Ronhof vor 3000 Zuschauern gegen Hessen Kassel nur zu einem 2:2Unentschieden. Tore für Fürth durch Weber und Orf. Damit blieb man auf Rang 17 der Tabelle. Dienstag, 4. November 1980 Der Traum vom eigenen Haus wurde immer teurer. Im Stadtgebiet Fürth stieg der durchschnittliche Quadratmeterpreis für baureifes Gelände von 87,80 DM (1973) bis 156,40 DM (1979). 1978 lag man noch bei 119,90 DM! Selbst für Familien mit gehobenem Einkommen wurde ein eigenes Haus vielerorts unerschwinglich. Im Kunstschaufenster der Commerzbank an der Rudolf-Breitscheid-Straße waren Arbeiten der Keramikkünstlerin Jutta Krüger zu sehen. Glanzstück war ein behäbiger Affe, der den Betrachtern verständnislos hinterher blickte. Der „Grüner Park“ unterhalb des Fürther Stadtkrankenhauses konnte jetzt bebaut werden. Der genehmigte Bebauungsplan sah dort jetzt Bungalows und Reihenhäuser vor. Ursprünglich hatte ein Bauträger das Gelände erworben und wollte eine Terrassenwohnanlage mit 240 Wohnungen errichten, was wegen Bürgerprotesten nicht verwirklicht wurde. So konnte jetzt ein Teil des alten Baumbestandes gerettet werden. 51