Scherzer doch die Schlüssel für zwei neue Einsatzfahrzeuge entgegennehmen. Damit verfügte das Fürther BRK über fünf Sanitätszüge mit rund 50 Mann Personal, einen Krankentransportzug mit 28 Helfern, einen Verbandsplatzzug mit ebenfalls 28 Helfern, eine Beratungsstelle mit 18 Helfern und einen Betreuungszug mit 34 Hilfskräften. Dazu kamen noch einmal zehn normale BRK-Krankenwagen. Bei der Fürther Firma „Flabeg“ in der Siemensstraße auf der Hardhöhe kam es völlig überraschend zum Streik. Nach Mitteilung der Gewerkschaft IG Chemie-Papier-Keramik beteiligten sich 240 der 460 Arbeitnehmer an dem Ausstand. Damit wurde die Produktion von Flachglas lahmgelegt. Ziel des Streiks war der Abschluss eines neuen Tarifvertrages mit entsprechenden Lohnerhöhungen. Der zweite Fürther Flachglas-Produzent, die Firma „SpiegelLang“ in Stadeln, war von Streikmaßnahmen noch nicht betroffen. Freitag, 12. Dezember 1980 Die „DJK Concordia Fürth“ feierte ihr 60-jähriges Vereinsjubiläum. Von 1935 bis 1947 war der 1920 gegründete Verband der „Deutschen Jugendkraft“ unter dem Nationalsozialismus verboten, in der ersten Nachkriegszeit bis 1947 mussten die Fürther DJK-Sportler ihre Aktivitäten noch hinter der Fahne des Fürther Kolpingvereins verstecken. In der DDR kam es gar zur Verfolgung von Aktiven, die sich zum Miteinander von Sport und Kirche bekannten. 1958 konnte die Fürther DJK ein Grundstück am Waldrand in Unterfürberg erwerben, auf dem in den nächsten Jahren mit viel Eigenleistung ein Sportheim entstand. Der Verein mit den sportlichen Schwerpunkten Fußball und Tischtennis zählte 1980 etwa 600 Mitglieder. Stadttheater Fürth: „Ihr Alibi, Mr. Price!“, Kriminalstück von Darbon/Whelan (Tourneetheater Thepiskarren). Samstag, 13. Dezember 1980 Im Alter von 78 Jahren starb der Architekt Fritz Freitag. Der Baumeister war weit über die Grenzen Fürths hinaus bekannt. So geht z.B. der Bau des heutigen Ämtergebäude in der Südstadt (ehemalige Eckart-Werke) auf seine Pläne zurück. In Neumarkt war Freitag vier Jahre lang als Stadtbaumeister tätig, in Fürth leitete er 14 Jahre lang die Neubauabteilung des Bauamtes. Nach Umbau und Renovierung startete am 12. Dezember das „Kino im Krawattenhaus“ im Gebäude der Schindelgasse 13 mit seinem Spielbetrieb. Bis zuletzt hatten Mitglieder der Kino-Kooperative teilweise auch nachts gewerkelt. Die Kooperative hatte sich im Juli 1979 als Verein gegründet. Finanziert wurde das Projekt durch Mitgliedsbeiträge, Darlehen und Spenden. Das Kino verfügte über zwei hochwertige 16-mm-Projektoren und eine einwandfreie Tonanlage. Vorläufig wollte man nur an Wochenenden Filme zeigen. Man startete mit dem Film „Das Kabinett des Dr. Caligari“. Ziel war es, außergewöhnliche und künstlerisch wertvolle Filme im Stil des Nürnberger Kinos „Meisengeige“ zu zeigen. Montag, 15. Dezember 1980 Da die Klagen über Staus beim Ausbau der Hochstraße nicht abrissen, genehmigte der Bauausschuss des Fürther Stadtrates den Vorschlag, zukünftig eine Fahrspur der Würzburger Straße ausschließlich für den Busverkehr freizuhalten. Um das Einscheren in die linke Spur stadteinwärts in Höhe der Cadolzburger Straße zu erleichtern, sollten die Busse durch eine besondere Ampelregelung Vorrang erhalten: Sie bekamen vor den Autofahrern grünes Licht. Die SpVgg gewann ihr Auswärtsspiel beim VfR OLI Bürstadt mit 3:2. Tore für Fürth durch Bulut (2) und Metzler. Trotz des Sieges blieb man weiterhin auf Rang 17 der Tabelle. Stadttheater Fürth: „Boeing-Boeing“, Komödie von Camoletti (Fränkisches Theater Schloss Maßbach). Dienstag, 16. Dezember 1980 Rektor Joachim Böhm wurde von Schul- und Kulturreferent Karl Hauptmannl in den Ruhestand verabschiedet. Der 1928 in Hindenburg (Oberschlesien) Geborene trat 1947 seinen Dienst als Lehrer an der Rosenschule an. Dort unterrichtete er bis 1965. Unter seiner Leitung gedieh der von ihm gegründete „Rosenchor“ zu einem beachtlichen Klangkörper. Auftritte im Rundfunkstudio und Schallplattenaufnahmen sorgten für überregionale Popularität. Böhm kam über Stadeln und Neunhof 1972 schließlich an die Grundschule der Hans-Sachs-Straße, wo er bis zum Ruhestand als Rektor wirkte. Im Kunstschaufenster der Commerzbank an der Rudolf-Breitscheid-Straße stellte der Maler Norbert Bumes einige seiner Werke aus. Über den in Fürth geborenen ehemaligen Gärtner urteilten die FN: „Seine Kunst lebt von der Spontaneität, von Stimmungen und ganz persönlichen Erlebnissen.“ Stadttheater Fürth: „Slowakisches Kammerorchester“, Konzert. Mittwoch, 17. Dezember 1980 Immer mehr Fürther Firmen verzichteten angesichts der Erdbebenkatastrophe in Süditalien auf eine Weihnachtsfeier. Stattdessen sammelten die Mitarbeiter für die betroffenen Bewohner. So spendete z.B. die Cadolzburger Firma Cadolto zwei fabrikneue winterfeste Raumzellen als Notunterkünfte. Für den Transport hatte 58
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