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sehnsüchtig auf milde Temperaturen, um die letzten etwa 20% des Objekts fertigstellen zu können. Lediglich die Frage der von der Stadt geforderten Autostellplätze war noch ungeklärt, nachdem sich der Bau eines Parkhauses zerschlagen hatte. In Fürth gab es mit den „König-Gustav-Stuben“ in der Gustavstraße 16 eine neue Pilsbar mit italienischem Flair. Wirt Francesco Capiello und sein Team sorgten ab sofort für gepflegte italienische Gastlichkeit. Außer Grillspezialitäten offerierte man auch ein Dutzend verschiedene Pizzas. Warme Küche gab es bis 0.30 Uhr. Freitag, 1. Februar 1980 Der Fürther Stadtrat bewilligte 150.000 DM für Energieeinsparungsmaßnahmen im Fürther Hallenbad am Scherbsgraben. Eine neue Umwälzanlage sollte Wärme zurückgewinnen. Bis jetzt wurde alle 24 Minuten die Raumluft komplett erneuert, dazu wurde sie vorher auf 30 Grad Celsius aufgeheizt. Als man das Hallenschwimmbad am 15. November 1968 einweihte, kostete das Heizöl 8,4 Pfennige pro Liter. Das Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: „Uhrwerk Orange“ mit Michael Bates und Patrick Magee (Kronprinz-Kinocenter I), „Heubodengeflüster in Oberbayern“ mit Gunther Philipp und Christa Rücker (KronprinzKinocenter II), „Wir sind die größten Knochenbrecher“ mit Bruce Lee und Yuan Haiao Tieng (Kronprinz-Kinocenter III), „Amityville Horror“ mit Melissa George und Ryan Reynolds in der 3. Woche (Clou), „Geschichte der O“ mit Corinne Clery und Udo Kier (Country), „Für eine Handvoll Dollar“ mit Clint Eastwood und Marianne Koch (City) sowie „Hurra, die Knochenbrecher sind da!“ mit Ching Siu Tung und Fong Ping (Condor). Samstag, 2. Februar 1980 Mitten im tiefsten Winter traten in Fürth die Flüsse über ihre Ufer. Die Fuchsstraße in Dambach sowie der Stadelner Talübergang mussten gesperrt werden. Dies geschah recht schnell, denn der Boden war noch gefroren und konnte kein Wasser aufnehmen. Schüler und Lehrer der Abteilung VI (Metall und Elektro) der Fürther Berufsschulen warteten sehnsüchtig auf die Fertigstellung ihres Neubaus an der Ottostraße. Die Berufsschule I an der Fichtenstraße als zentrale Stelle war einst für 2400 Schüler konzipiert gewesen, jetzt wurde sie von über 4000 Teilzeitschülern besucht. In der Stadt Fürth gab es drei weitere „offene Türen“ für Jugendliche. Die katholische Jugend des Dekanats hatte in drei Pfarreien (Stadeln, St. Heinrich und St. Christophorus) „Teestuben“ eingerichtet, in denen man seine Freizeit alkoholfrei verbringen konnte. Montag, 4. Februar 1980 Die 31. „Internationale Spielwarenmesse Nürnberg“ begann mit einem ungewöhnlich starken Besucherandrang. An den ersten beiden Messetagen wurden 23.719 Einkäufer gezählt. Über 1700 Aussteller vertraten ein Sortiment von nahezu 250.000 Artikeln. Zu den Gästen am Eröffnungstag gehörten auch Fürths OB Scherzer und Ehefrau, beide begutachteten natürlich insbesondere die Fürther Spielwarenfirmen. Schon zum zweiten Mal wurde ein Gottesdienst live aus Fürths ältester Kirche St. Michael im Fernsehen übertragen. Dies machte große Proben mit Chor und Predigt am Tag zuvor notwendig. Viele Gemeindemitglieder bewunderten den raffiniert ausgeleuchteten Innenraum zu Hause am Bildschirm, nur wenige kamen diesmal zur Kirche. Fürths Faschingsprinzessin Hildegard II (Hilde Geisler) arbeitete hauptberuflich als Bautechnikerin in einem Erlanger Firmenbüro. Prinz Richard I. (Richard Schmalzbauer) war ihr Verlobter. Im Zivilberuf leitete er eine Autolackiererei. Bis zur Halbzeit des Faschings hatten die beiden es schon auf 82 Auftritte in Fürth, Nürnberg, Erlangen und Buchschwabach gebracht. Stadttheater Fürth: „Der Lebkuchenprinz“, Ballett-Märchen von Svaton (Puppentheater Kosice). Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel beim SC Freiburg mit 0:2. Trotzdem blieb man mit dieser Niederlage auf Platz sieben der Tabelle. Dienstag, 5. Februar 1980 Ein unerwarteter Geldsegen stand der Stadt Fürth ins Haus: Die Schlüsselzuweisungen des Staates stiegen auf insgesamt 6,75 Mio DM, was ein „Mehr“ von 1,75 Mio DM gegenüber dem laufenden Haushaltsplan bedeutete. Der Grund für den plötzlichen Geldsegen war im Nachtragshaushalt des Freistaates zu suchen, in welchem eine effektive Erhöhung um 91 Mio DM festgelegt wurde. Die Stadt Fürth wuchs wieder! Nachdem die Bevölkerungszahl jahrelang rückläufig war, verbuchte man 1979 eine Zunahme von 200 Personen auf 98.571. Verantwortlich für diese Entwicklung machte die Stadt die neuen Baugebiete auf der Hardhöhe und in Burgfarrnbach. Konnte mit Eigenheim-Siedlungen die Stadtflucht gestoppt werden? Für Räumkommandos gab es in Fürth und Umgebung am Montag zahlreiche Sturmeinsätze. Kurzzeitig wurde Orkanstärke (Windstärke 10) erreicht. Dabei entstanden zahlreiche Schäden durch umgestürzte Bäume. Auch die Berufsfeuerwehr musste mehrfach ausrücken. Hervorgerufen wurden die Kalamitäten nach Angaben des Wetteramtes Nürnberg durch ungewöhnliche Temperaturunterschiede in Europa. Zwischen diesen beiden 6