Zuversicht mit auf den Weg. Stadttheater Fürth: „Das Appartement“ von Simon/Bacharach (Theater auf Tournee). Die SpVgg gewann ihr Heimspiel im Ronhof vor 4100 Zuschauern gegen den FC Homburg/Saar mit 1:0. Das Tor für Fürth erzielte Kirschner. Damit verbesserte man sich auf Rang sechs der Tabelle. Nachfolger von Platzwart Gerber wurden im Ronhof Georg Kolanszky („Stani“) und Heinz Engl. Dienstag, 12. Februar 1980 Nach dreijähriger erfolgreicher Tätigkeit gab SpVgg-Trainer Hannes Baldauf bekannt, dass er nach Saisonschluss die Kommandobrücke im Ronhof räumen werde. Baldauf betonte, dass vorwiegend familiäre Gründe für seinen Entschluss ausschlaggebend waren. Intime Kenner der Kleeblatt-Szene sahen dies jedoch anders: Trainer Baldauf fehlte die Perspektive, denn Heinlein und Torjäger Kirschner hatten in Kanada angeblich bereits neue ProfiVerträge unterschrieben, Ritschel dachte laut über das Ende seiner Karriere nach, Heubeck stellte nach mehreren Operationen Antrag auf Invalidität und Grabmeier trug sich mit konkreten Abwanderungsgedanken. Seinem Ruf als Geheimtipp des Fürther Faschings wurde am Wochenende wieder einmal der Maskenball der Hockey-Abteilung der SpVgg voll gerecht. Im Saal des „Grünen Baum“ herrschte nicht nur eine Riesenstimmung, sondern es gab auch ein tolles Programm. Mittwoch, 13. Februar 1980 Ein Filmteam drehte in Straßen und Hinterhöfen der Altstadt drei Wochen lang. Dabei ging es um das Einfangen von Szenen, die das Leben und die Probleme ausländischer Gastarbeiter in einer mittelgroßen deutschen Stadt realistisch zeigen sollten. Speziell geschildert wurde im Film das Alltagsleben der italienischen Großfamilie Villano, die aus dem kleinen Ort Maniogliano bei Neapel nach Fürth gezogen war. Das Ehepaar mit acht Kindern wohnte in einer kleinen Wohnung im Hinterhof eines Hauses in der Alexanderstraße. In der neuen „Galerie am Theater“ zeigte der Kunstfotograf Rainer Baierlein Baumporträts und Detailaufnahmen von der Baumrinde bis hin zu Aststümpfen. Stilecht mussten Besucher dazu über auf dem Boden liegendes Laub und Äste steigen. Stadttheater Fürth: „Der keusche Josef“, Lustspiel von Bauer, „Herz am Spieß“, Lustspiel von Vitus (Tegernseer Volkstheater). Donnerstag, 14. Februar 1980 Gleich bei der Eröffnung der neuen Geschäftsstelle des Bundes Naturschutz in der Alexanderstraße 7 ging es hoch her: Während der BN für eine Erhaltung der Grünfläche am Bahnhofplatz eintrat, sprach sich der Vertreter der Stadt Fürth für eine Anlaufstelle für Omnibusse aus, da es nach dem U-Bahn-Bau in Fürth keine Straßenbahn mehr gäbe. Schließlich finde am Bahnhof nun mal eine Verkehrsbündelung statt. Die beiden Fürther Faschingsgesellschaften „CFK“ und „Treue Husaren“ stürmten wieder einmal das Fürther Rathaus. Die Mädels der Garde erhielten Pralinen, die offiziellen Narren je einen städtischen Aschenbecher, die Prinzessin die obligatorische „Scherzer-Zigarre“ und der Prinz ein Fürther Wörterbuch mit Widmung. Die Faschingsgesellschaften revanchierten sich mit der Übergabe eines „Vereinszusammenhaltegerätes“ an OB Scherzer. Freitag, 15. Februar 1980 Ein Relikt aus dem 19. Jahrhundert war noch immer in mehrfacher Ausführung in Fürth vertreten: die Plakatsäule des Herrn Erich Litfaß. 1889 stellte die Stadt Fürth für 5000 Goldmark zehn dieser runden Plakatsäulen auf, um dem wilden Plakatieren ein Ende zu bereiten. Die gemauerten Litfaß-Säulen wurden später mehr und mehr durch Plakatwände ersetzt. 1980 standen „Litfässer“ u.a. noch am Königsplatz, am Obstmarkt und auf der Hardhöhe. Das Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte: „Die total verrückte Oberschwester“ mit Sid James und Kenneth Williams (Kronprinz-Kinocenter I), „Ling Fu, der Karate-Killer des Todes“ mit Cheung Lik und Fong Yau (KronprinzKinocenter II), „Mondo-Kannibale“ mit Me Me Lai und Ivan Rassimov (Kronprinz-Kinocenter III), „Das Lustschloss im Spessart“ mit Inge Fock und Renate Kastelik (Clou), „Asterix der Gallier“ mit Roger Carel und Jacques Morel (Country), „Alles in Handarbeit“ mit Jerry Lewis und Susan Oliver in der 2. Woche (City) sowie „Freibeuter der Meere“ mit Terence Hill und Bud Spencer“ (Condor). Samstag, 16. Februar 1980 Im Foyer des Fürther Stadttheaters waren Bilder des Fürther Malers Johann Schmidt-Rednitz zu sehen. Schwerpunkte seiner Arbeiten waren Aquarelle von Landschaften. Laut FN wurden „die Landschaften in der Vielzahl von Aquarellen bis zur verschlüsselten Bildlyrik konzentriert“. In einem Leserbrief an die FN forderte man dringend die Einrichtung eines „wirtschaftswissenschaftlichen Zweiges“ in einem der Fürther Gymnasien. Damit würde Fürther Schülern dieser Ausbildungsrichtung der weite Weg zum „Johannes-Scharrer-Gymnasium“ in Nürnberg erspart bleiben. 8
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