In der Fürther Königstraße gegenüber dem „Grünen Markt“ lief eine der letzten Phasen der Altstadtsanierung an. Dort baute man an einem kombinierten Wohn- und Geschäftsobjekt, von dem aus man über einige Treppen zum Löwenplatz durchsteigen konnte. Montag, 18. Februar 1980 Am Rosenmontagsball feierte die Band „Oldtimers“ ihr zehnjähriges Bestehen. Die Siebener-Gruppe bestand ausschließlich aus Bläsern, die sich aus dem Burgfarrnbacher Spielmannszug abgespalten hatte. Die Bläsertruppe war in der Erlanger Stadthalle ebenso zu Hause wie in der Nürnberger Meistersingerhalle. Im Faschingsendspurt feierte die Hardhöhe im „Spukschloss“ Geismannsaal, wo die Feuerwehr als Retter in der Not für Warmluft sorgte, da die Heizung defekt war. Beim Reitverein im „Schwarzen Kreuz“ fehlten nur die Pferde, beim Schwarz-Weiß-Ball im Weißengarten natürlich die Faschingskostüme. Der Fürther Stadtrat lehnte einmütig die vor Jahren noch geforderte und geplante Verlängerung der Herrnstraße zur Graf-Stauffenberg-Brücke ab. Mit dem Bau der Südwesttangente war der Plan zur Makulatur geworden. Die SpVgg absolvierte beim Bezirksligisten SC Lauf ein Freundschaftsspiel. Die Fürther gewannen 6:1. Tore für Fürth durch Kirschner (3), Heinlein, Rütten und Geyer. Dienstag, 19. Februar 1980 Die Stadt Fürth hatte auch 1980 wieder zum Jahresgespräch in ihr Schloss Burgfarrnbach eingeladen. OB Scherzer sprach in seiner Begrüßungsrede die Schwerpunkte U-Bahn, Stadthalle und Krankenhaussanierung an. Kein Wunder, dass es anschließend darüber zu lebhaften und lautstarken Debatten kam. Bei einem blitzschnellen Banküberfall auf die Vacher Filiale der Fürther Stadtsparkasse erbeutete der Bankräuber 14.000 DM. Nur 30 Minuten später klickten schon die Handschellen. Der 30-jährige Schotte konnte auf der Flucht südlich von Stein festgenommen werden. Ein Polizeihubschrauber hatte anhand der Farbe das Fluchtauto entdeckt, eine Streife stoppte dann den Wagen. Für das Gebiet an der Alten Reutstraße wurde jetzt ein Bebauungsplan aufgestellt. Auf der etwa 16 Hektar großen Fläche sollten demnächst 580 neue Wohnungen entstehen. Mittwoch, 20. Februar 1980 Während die Stadt Fürth noch mit „Ikea“ über eine Ansiedlung in Poppenreuth verhandelte, konnte man IkeaProdukte in Nürnberg schon in kleinem Rahmen kaufen. Die Ikea-Zweigniederlassung befand sich in der Marienstraße 21 zwischen Marientunnel und dem Verlagshaus Nürnberger Nachrichten. Aber auch bei schmalem Sortiment hieß es für den Käufer: Selbst aufbauen. Auf der Fürther Freiheit wurde seit Freitagnachmittag wieder der Faschings-Kehraus gefeiert. Die Gardemädchen warfen die Beine, das Prinzenpaar die Bonbons. Wie jedes Jahr war es ein mühseliges Unterfangen, die Fürther aus der Reserve zu locken. Der gute Besuch war der warmen Frühlingssonne geschuldet. Das Risiko der jährlichen Baukostensteigerungen war Quelle zu groß: Der Entschluss, in Nürnberg kein neues Zentrum für die Hauptverwaltung zu bauen, sondern dezentral weiter in Fürth zu bleiben, wurde von der Stadt Nürnberg als Rückschlag gesehen, von den Fürthern dagegen bejubelt. Damit blieb der Stadt Fürth ein hoher Steuerbetrag erhalten. Die katholische St.-Josefs-Stiftung Bamberg hatte mittlerweile das Grundstück am Fraveliershof übernommen und nun Pläne zum Ausbau des Objekts vorgelegt. Danach war vorgesehen, das Hauptgebäude denkmalgerecht wieder zu errichten. Darin sollten eine Gaststätte und vier Wohnungen eingerichtet werden. Das Nebengebäude musste dagegen abgetragen, unterkellert und Stein für Stein wiederaufgebaut werden. Es sollte später sechs Wohnungen aufnehmen. Donnerstag, 21. Februar 1980 In der Nacht zum Aschermittwoch trieben üble Schmierfinken im Fürther Stadtpark ihr Unwesen. An mindestens ein Dutzend Stellen wurden Mauern, Fenster, Denkmäler und Gehwege mit Hakenkreuzen und SS-Zeichen verunziert. Die Beschäftigten des Stadtgartenamtes mussten den üblen Scherz mit schwierigen und zeitraubenden Reinigungsarbeiten jetzt ausbaden. Zum 14. Mal trafen sich im Schalander der Patrizier-Bräu die Narren aus dem Ballungsraum, um bei marinierten Heringen, Pils vom Fass und klaren Schnäpsen sich die kurze Zeit bis zum Beginn des Poculators zu vertreiben. 13 Karnevalsgesellschaften sowie Abgeordnete, Stadträte und Bürgermeister nahmen daran teil. Stadttheater Fürth: „Der Selbstmörder“, Schauspiel von Awertschenko, „Frühere Verhältnisse“, Einakter von Nestroy (Euro-Studio). Freitag, 22. Februar 1980 Der Fürther Schickedanz-Konzern erzielte 1979 einen Rekordumsatz von 9,253 Mrd DM. Allein Quelle, Schöpflin und Möbel-Hess machten zusammen 7,4 Mrd DM. Für 1980 peilte man vorsichtig 10 Mrd DM Umsatz an. Der neue 9
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