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die ersten Hefte an die Schüler. Mittwoch, 4. März 1981 Nur wenig Stimmung beim „Faschings-Kehraus“! Nach 57 langen Tagen Karneval gab „Prinz Karneval“ die Verantwortung über die Stadt wieder in die Hände der gewählten Volksvertreter zurück. Der Fasching in Fürth ging zu Ende, wie er begonnen hatte: Die beiden Fürther Faschingsgesellschaften boten auf der Freiheit wenige Meter voneinander entfernt ihre Ballettnarreteien und Schunkelaktionen. Dazu gab es viel Zuschauer, jedoch kaum Stimmung. In den Räumen der „Imotion Dance Company“ in der Nürnberger Straße 2 stellte die Malerin Claudia Merkl einen Teil ihrer Bilder aus. Zu ihren Spezialitäten zählten Blumenmotive. Die FN schreibt: „Schwierig ist ihre Malart in jedem Fall, weil Claudia Merkl der Spontanität ein gewachsenes Gefühl gegenüberstellt, auch einen Traum, ein Erlebnis... Ihre ehrliche Kunst ist unstet, lebendig und interessant.“ 19 Gastronomen beteiligten sich vom 1. bis 31. März an den dritten „Internationalen Spezialitätenwochen“. Zum Auftakt war man ins Restaurant Langmann gekommen, wo OB Scherzer den Schlemmerwochen viel Erfolg wünschte. Donnerstag, 5. März 1981 Ein letzter Austausch von Faschingsorden! 13 Faschingsgesellschaften aus Fürth, Nürnberg, Erlangen, Unterasbach und Feucht waren zum traditionellen Aschermittwochs-Heringsessen in den Schalander der PatrizierBrauerei an die Fichtenstraße gekommen, um bei Matjes und Schnaps die kurze Zeit bis zum Beginn des Poculators sinnvoll zu überbrücken. Viele Fürther machten es sich zu leicht, wenn sie über die Bewohner der Übergangshäuser in der Oststraße despektierlich von „Asozialen“ sprachen. Seit zwölf Jahren hatten es sich ehrenamtliche Bürger zur Aufgabe gemacht, durch freiwillige Hilfe den Kindern dort unter die Arme zu greifen und bei der Bewältigung ihrer schulischen Probleme zu helfen. Die derzeitige 14-köpfige Helfer-Mannschaft setzte sich aus Hausfrauen, Studenten und Praktikanten zusammen. Arbeit gab es für sie genug, wohnten in den „Übergangshäusern“ doch etliche Familien schon seit vielen Jahren, weil sie mit ihren Kindern die gestiegenen Mietforderungen nicht erfüllen konnten. Stadttheater Fürth: „Eine kleine Zauberflöte“, Kinderoper nach Mozart (Fränkisches Theater Schloss Maßbach). Freitag, 6. März 1981 Ein grauenvoller Mord ereignete sich in Fürth. Eine 26-jährige Verkäuferin eines Supermarktes am Bahnhofplatz ging kurz nach Geschäftsschluss noch einmal zum Laden zurück und schloss die Eingangstür wieder auf. Dort traf sie auf ihren Mörder. Es musste ein verzweifelter Kampf stattgefunden haben, ehe der Mörder der Verkäuferin mit einem Messerstich in den Hals deren Leben beendete. Die Polizei fand keine Hinweise auf den Täter, ging aber von einem Raubmord aus, der durch eine vorgetäuschte Sexualtat „verwischt“ werden sollte, da man die Leiche nur mit Slip und BH bekleidet vorfand. Stadttheater Fürth: „George Dandin“, Komödie von Moliere (Theatre de la Grimace Paris). Das Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: „Jahreszeiten einer Ehe“ (Kronprinz – Kino 1), „Flucht nach Athena“ (Kronprinz – Kino 2), „Man-Eater“ (Kronprinz – Kino 3), „Flash-Gordon“ (City), „Scanners“ (Condor), „Macabra – die Hand des Teufels“ ((Coutry) sowie „Die erste Todsünde“ (Clou). Samstag, 7. März 1981 Die in den vergangenen Monaten nur ohnehin mühsam gekittete „Ehe“ zwischen der SpVgg und ihrem Trainer Dieter Schulte wurde jetzt geschieden. Der SpVgg-Notvorstand stimmte einer von Trainer Schulte gewünschten vorzeitigen Vertragsauflösung zu, so dass sich beide Vertragsparteien im gegenseitigen Einvernehmen trennten. Schulte hatte ein Angebot vom 1. FC Saarbrücken vorliegen. Als Nachfolger wurde hinter den Kulissen Trainer Heinz Lucas gehandelt. Stadttheater Fürth: „Medizinische Fortbildungstagung“ (Ärztlicher Kreisverband Fürth). Montag, 9. März 1981 In der Galerie am Grünen Markt stellte der Essener Künstler Andreas Achberger einige seiner Bilder aus. Seine satirische Komposition nannte sich „Geld regiert die Welt“. Die FN kommentierten: „Seine Bilder sind unruhig, weil sie keine Lösungen enthalten, schwankend, weil in ihnen oft Enttäuschung durchsickert...“ Stadttheater Fürth: „Kabale und Liebe“, Trauerspiel von Schiller (Stadttheater Ingolstadt). Die SpVgg gewann ihr Auswärtsspiel beim 1. FC Saarbrücken knapp mit 1:0. Das Tor für Fürth erzielte Weber. Mit diesem Sieg belegte man Rang 13 der Tabelle.

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