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98.000 Briefe im Durchschnitt. Beim Briefeingang wurden täglich 177.000 Sendungen registriert. Die 46.000 Fürther Haushalte wurden täglich von 70 Briefzustellern und 20 Paketzustellern versorgt. Beschäftigt waren 1981 beim Fürther Hauptpostamt 360 Bedienstete (270 Beamte, 20 Angestellte und 70 Arbeiter). „Gewehr bei Fuß“ wartete man bei der Fürther Bäderverwaltung auf warme Temperaturen, um das Sommerbad am Scherbsgraben öffnen zu können. Drei beheizte Becken sollten möglichst viele Badegäste anlocken. Von einem starren Eröffnungstermin war man schon seit einigen Jahren abgewichen. Donnerstag, 7. Mai 1981 Die SG Erlangen gewann im Fürther Hallenbad am Scherbsgraben die Gesamtwertung im Pokalschwimmen und damit den Patrizier-Pokal. Bei rund 350 Teilnehmern aus 15 Vereinen sicherte sich die veranstaltende SG Fürth den zweiten Platz. Dank der ausgezeichneten Organisation dauerte die Veranstaltung nur vier Stunden, ehe SGFürth-Vorsitzender Fritz Barthelmäs den Pokal überreichen konnte. Fritz Weise, Pfarrer der St.-Martins-Gemeinde an der Hochstraße, wurde nach 16-jähriger Tätigkeit in Fürth in den Ruhestand verabschiedet. Der gebürtige Sachse kam 1965 aus dem Frankenwald nach Fürth. Weises Hauptanliegen war es, die arbeitende Bevölkerung zu erreichen. So führte er am späten Sonntagvormittag den „Kurzgottesdienst“ ein, um Nacht- und Schichtdienstleistende in den Gottesdienst zu bringen. Aufregung im Ortsteil Unterfarrnbach: Eine Baufirma hatte mit Genehmigung der Stadt Fürth auf dem Kirchweihplatz einen riesigen Sandberg aufgeschüttet, der breiter ausfiel als ursprünglich gedacht. Das Material sollte zum demnächst beginnenden Ausbau der Mühltalstraße verwendet werden. Nun befürchteten die Anwohner, dass ihre Kirchweih Anfang August nicht mehr stattfinden könne. Freitag, 8. Mai 1981 Unterricht im Eispalast? Da die Stadt Fürth keine öffentlichen Zuschüsse für eine neue Heizungsanlage in der Pestalozzistraße mehr erhielt, konnte die Umstellung der völlig veralteten Heizung im Haushaltsjahr 1981 nicht mehr untergebracht werden. Was tun, wenn z.B. bei winterlicher Kälte die Heizung demnächst ihren Geist aufgeben sollte? „Bis i des etz gfunden hab!“ stöhnte so mancher Fürther Bürger, als er die Türe zum neuen Einwohner- und Passamt öffnete. Das Amt war von der zentral gelegenen Hirschenstraße in die Otto-Seeling-Promenade 10-14 gegenüber dem ehemaligen BRK-Kolonnenhaus umgezogen. Hier gab es mehr Platz und kein Mithören bei Privatangelegenheiten durch Unbeteiligte. Das Fürther Filmprogramm zum Monatsbeginn: „Louis in geheimer Mission“ (Kronprinz – Kino 1), „Speed Cross“ (Kronprinz – Kino 2), „Timeslip“ (Kronprinz – Kino 3), „Piranhas II“ (City), „Ein Himmelhund von einem Schnüffler“ (Condor), „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“ (Country) sowie „Der weiße Killer“ (Clou). Samstag, 9. Mai 1981 Wieder einmal wurden auf dem alten jüdischen Friedhof in Fürth umgestürzte Grabsteine entdeckt. Politische Motive waren jedoch unbegründet. Türkische Kinder waren durch ein Loch in der Mauer geschlüpft und hatten die wackeligen Steine zum Einsturz gebracht. Der Schaden wurde durch das Stadtgartenamt behoben, das Loch geschlossen. Die jüdische Gemeinde stellte auch keine Strafanzeige. In der Galerie am Grünen Markt stellte der aus Siebenbürgen stammende Maler Heinz Schunn einen Teil seiner Werke aus. Dies waren Farbholzschnitte, Lithografien und Aquarelle. Die meisten Motive zeigten Landschaften. Die FN sprachen von „einer in sich geschlossenen und konsequenten Bildwelt.“ Erstmals seit 1864 konnten die Fürther Stadtwerke sich darauf einstellen, dass alle technischen und kaufmännischen Abteilungen zentral untergebracht werden. Mit zahlreichen Gästen feierte man Richtfest für den Verwaltungsneubau an der Leyher Straße. 1982 sollte der Bau bezogen werden. Stadttheater Fürth: „Beethoven-Sonaten“, Klavierkonzert (Andrzej Ratusinski). Montag, 11. Mai 1981 Erstmals seit 20 Jahren gab es in Fürth wieder eine Polizeistreife auf dem Fahrrad. Die beiden Polizisten mit Sprechfunkgeräten wurden nicht aus Energiespargründen auf die Fahrräder gesetzt, sondern sie sollten in Parks und auf Grünflächen eingesetzt werden. Sirene und Blaulicht hatten die neuen Fahrräder natürlich nicht. Die Beamten wurden auch nicht bei strömendem Regen hinausgejagt. Ein öffentlicher Wettbewerb zur Ausgestaltung der neuen Berufsschule IV sah ausnahmslos heimische Künstler als Preisträger. Die Jury zeichnete die Entwürfe von Gerhard Maisch (Brunnen-Plastik) sowie Johann Schmidt-Rednitz und Hans Langhojer (Entwürfe zur Gestaltung der Aula) aus. Stadttheater Fürth: „Schuld und Sühne“, Drama von Dostojewski (Berliner Tournee). Bei ihrem Heimspiel im Ronhof vor 2500 Zuschauern besiegte die SpVgg Eintracht Trier mit 2:0. Tore für Fürth durch Schaub (2). Damit verbesserte man sich auf Rang 12 der Tabelle. Wie das Notpräsidium der SpVgg über die Presse bekanntgab, sollten in der Vereinsratssitzung am 21. Mai die Weichen für das Abenteuer „eingleisige zweite

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