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Zwei lärmvolle Nächte verlebten die Anwohner an der Würzburger Bahnlinie in Höhe der Breslauer Straße. Vor ihren Haustüren hoben Mitarbeiter und Beauftragte der Bundesbahn die Großhilfsbrücken ein, mit deren Hilfe der Durchbruch der Breslauer Straße durch den Bahndamm geschaffen werden sollte. Für die Züge galt in diesem Bereich für die nächsten Wochen eine deutliche Reduzierung der Geschwindigkeit. Mittwoch, 15. Juli 1981 Trotz der nicht gerade rosigen Wirtschaftslage konnte der Fürther „Quelle-Konzern“ für 1980 einen „recht ordentlichen“ Jahresabschluss vorlegen. Der Umsatz stieg auf insgesamt 8,629 Mrd DM an, was einen Jahresüberschuss von 127,7 Mio DM bescherte. Dies waren 9,5 Mio DM mehr als 1979. Das Eigenkapital wurde deshalb um 34 Mio DM auf 414 Mio DM aufgestockt. Unter den Quelle-Töchtern steigerte die Foto-Quelle ihre Umsätze um 6,8% auf 553,3 Mio DM, das Versandhaus Schöpflin um 7,9% auf 495 Mio DM und die Reise-Quelle um 11,9% auf 190,5 Mio DM. Die Telefonleitungen bei Feuerwehr und Polizei glühten am Samstagabend. Eine Gewitterfront mit heftigen Regenschauern zog über Fürth hinweg. Mehrere Blitzeinschläge wurden gemeldet. Während die Polizei Extrastreifen fuhr, um herausgespülte Kanaldeckel wiedereinzusetzen, kümmerte sich die Feuerwehr um ungezählte vollgelaufene Keller. In der Heilig-Geist-Kirche auf der Hardhöhe führte Oberkirchenrat Viebig das Theologenehepaar Elisabeth und Helmut Kelinske in das geistliche Amt ein. Der Ehemann arbeitete als zweiter Pfarrer in der Heilig-Geist-Gemeinde, seine Ehefrau war in einer Nürnberger Gemeinde tätig. Die Kelinskes waren im Raum Nürnberg-Fürth das bislang einzige Pfarrerehepaar. Donnerstag, 16. Juli 1981 Im ehemaligen Wohnheim der AWO „An der Martersäule“ wurde ein Bildungszentrum für Ost-Aussiedler und Asylanten eingerichtet. Seit dem 1. Juli erlernten hier 80 junge Leute zwischen 18 und 35 Jahren intensiv die deutsche Sprache. 54 von ihnen waren auch internatsmäßig hier untergebracht. Träger der Einrichtung war die „Otto-Benecke-Stiftung“. Das Domizil hinter der Christkönig-Kirche verfügte über acht Klassenzimmer und 26 Doppelzimmer sowie die dazugehörigen Gemeinschaftseinrichtungen. An der Fürther Friedenstraße baute Hausbau-Leitner eine neue Terrassenwohnanlage. Von den Terrassen aus hatten die Käufer der Eigentumswohnungen einen Blick über den Wiesengrund hinweg auf die Fürther Altstadt und die Fürther Innenstadt war doch in nur fünf Minuten zu Fuß zu erreichen. Die bis ins Erdgeschoss verlaufenden schrägen Dachbänder verhinderten Einblicke der Nachbarn auf die Terrassen. Freitag, 17. Juli 1981 Für 12.000 DM ließ die Stadt Fürth am Europakanal beim Fürberger Steg eine Treppe bauen. So konnte man als Spaziergänger oder Radfahrer jetzt den Betriebsweg verlassen, um über Treppe und Steg die Unterfürberger Straße zu erreichen. Der Bau der Treppe ging auf eine Initiative des Stadtvereins Hardhöhe zurück. Die SPD-Fraktion des Fürther Stadtrates besichtigte verschiedene Einrichtungen des Fürther Krankenhauses. Brennpunkte der Begehung waren die Heizzentrale, die Pathologie sowie Institute und Labore im Hauptbau. Die Ärzte des Krankenhauses baten die Kommunalpolitiker inständig, beim kommenden Umbau den KrankenhausArchitekten nahezulegen, Funktionalität vor architektonische Schönheit zu setzen. Das Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte: „Ein Sommer auf dem Lande“ (Kronprinz – Kino 1), „Straße der Verdammnis“ (Kronprinz – Kino 2), „Todesgrüße von Bruce Lee“ (Kronprinz – Kino 3), „Kampf der Titanen“, 3. Woche (City), „Ninja, die Killer-Maschine“ (Condor), „Plattfuß in Afrika“ (Country) sowie „Himmel, Arsch und Zwirn“ (Clou). Samstag, 18. Juli 1981 Bei einem Empfang der SpVgg im Casino der Stadtparkasse versicherte Präsident Liebold, „...dass es keinen bedenkenlosen Verkauf des Ronhofs zur Sanierung des Vereins geben werde“. Es war kein Geheimnis, dass der Verein bei über vier Millionen Mark Schulden nur noch wegen seiner Werte am Laubenweg weitere Bankkredite erhielt. Liebold appellierte an die Fürther Bürgerschaft, das Kleeblatt finanziell zu unterstützen. Ein „grüner RonhofBaustein“ konnte ab sofort im Wert von 50, 100 und 500 Mark erworben werden. Dieses Geld stand zweckgebunden dem Amateursport zur Verfügung. Nach vier Jahren sollten die Käufer zinslos ihr Geld wieder zurückerhalten. OB Scherzer empfing im Fürther Rathaus eine Besuchergruppe aus dem Limousin und betonte bei seiner Begrüßung, dass Fürth an einer Partnerschaft interessiert sei und mit der Stadt Limoges enger zusammenrücken möchte. Die 40-köpfige Jugendgruppe war zu Besuch im Fürther Landkreis. Nach einem Rundgang durch die Fürther Innenstadt endete der Besuch bei einem Mittagessen im Gasthof „Tannenbaum“, wo den französischen Gästen zum vierten Mal während ihres Deutschland-Aufenthaltes „Fränkische Schlachtplatte mit Kraut“ gereicht wurde.

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