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Bahnhofsmission. Nach der Gründung der „Bau- und Siedlungsgenossenschaft Fürth“ verhalf er unzähligen Flüchtlingen zu einer Wohnung. Im Alter von 54 Jahren wirkte der Vater von vier Söhnen von 1960 bis 1971 noch als Missionsinspektor in Afrika. Walter Kreitschmann erhielt für seine Verdienste das Bundesverdienstkreuz am Bande. Claudia Wisbacher und Karin Thoma hießen die ersten „fliegenden Frauen“ des Aero-Clubs Fürth, die am Stück über 300 km fliegen konnten. Die 22-jährige Jurastudentin und die 20-jährige Abiturientin schafften mit den Segelflugzeugen „Mosquito“ und „Libelle“ ein Dreieck von 304 km. Dazu waren sie jeweils über sechs Stunden in der Luft. Das Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte: „Drei Fremdenlegionäre“ (Kronprinz – Kino 1), „Der Dicke in Amerika“ (Kronprinz – Kino 2), „Das Todeslied des Shaolin“ (Kronprinz – Kino 3), James Bond – in tödlicher Mission“, 3. Woche (City), „Spiderman gegen den gelben Drachen“ (Condor), „Herbie dreht durch“ (Country) sowie „Lola“ (Clou). Samstag, 22. August 1981 Im Verlauf des fast abgeschlossenen Ausbaus der Hochstraße wurde auch der Vorplatz der Kirche St. Martin neugestaltet. Jetzt konnten Gottesdienstbesucher die Kirche über die Wilhelmstraße anfahren. Asphaltierte Parkbuchten an der Westseite der Kirche standen für sie zur Verfügung. Vorbei die Zeiten mit dem Morast an den Schuhen. Die Änderungskündigung der SpVgg gegen ihren Geschäftsführer Willy Kallert wurde „gerichtsmäßig“. Das Arbeitsgericht sollte nun über die Rechtmäßigkeit der mittlerweile in eine „fristlose“ Kündigung umgewandelten Trennung entscheiden. Kallert forderte für sein Ausscheiden eine Abfindung in Höhe von 100.000 DM, was vom Präsidium der SpVgg als „illusorisch“ bezeichnet wurde. Es roch nach einem Vergleich. Montag, 24. August 1981 Der seit Jahren schwelende Konflikt zwischen der in der Fürther Südstadt stationierten US-Army und den lärmgeplagten Kasernenanwohnern verschärfte sich wieder. Jetzt beschwerten sich die Eigentümer neuer Reihenhäuser an der Schwabacher Straße bei Weikershof über den unerträglich lauten Transportverkehr des Logistikdepots der Johnson-Barracks. Stundenlang lärmende Gabelstapler vermiesten den Anwohnern die Ruhe. Es erfolgten Petitionen an die amerikanischen Militärs sowie an OB Scherzer. Darin bat man um eine Verlegung des Depots um einige hundert Meter. Bisher ohne Erfolg. Die SpVgg trennte sich bei ihrem Heimspiel im Ronhof vor 9000 Zuschauern von Rot-Weiß Essen 1:1 unentschieden. Das Tor für Fürth erzielte Fink durch Elfmeter. Damit belegte man Rang elf der Tabelle. Auf der Fürther Tribüne wurde Ex-Torschützenkönig Edi Kirschner (1978/79: 33 Tore) gesichtet, was zu wilden Spekulationen Anlass gab. Kirschner war nach Vertragsablauf bei den Edmonton Drillers (Kanada) wieder in Fürth aufgetaucht. Dienstag, 25. August 1981 „Mit Musik geht alles besser“ - so der altbekannte Spruch, den meist junge Autofahrer oft überdeutlich auslegten. Seit dem 1. August waren für den Fahrer Kopfhörer verboten, ebenso der überlaute Betrieb von Lautsprechern im Auto. Wer zu stark aufdrehte und damit „von außen“ recht wenig mitbekam, dem drohte jetzt ein Verwarnungsgeld in Höhe von 20 DM durch die Polizei. In den ersten Wochen wollte die Fürther Polizei die Ertappten erst mal mit Belehrungen überzeugen. Während im Landkreis Fürth die Zahl der verarbeitenden Betriebe stetig zunahm, sank die Zahl dieser Betriebe in Fürth. Von 1977 bis 1980 reduzierte sich in Fürth die Zahl von 105 auf 95, was auch mit einer deutlichen Abnahme des Umsatzes verbunden war. Beschäftigte man in Fürth 1977 noch 13.512 Personen in den verarbeitenden Betrieben, so waren es 1980 nur noch 12.736. Mittwoch, 26. August 1981 Wer im Sommer das Bad am Scherbsgraben meiden wollte, konnte am Wochenende zur Erholung in den Fürther Landkreis ziehen. Dort sonnte man sich am „Eichensee“ bei Burggrafenhof, wo ein Café auch ein Wohnwagendorf (200 Stellplätze) versorgte oder schwamm im kleinen Puschendorfer Weiher. Dort trafen sich vor allem jugendliche Nacktbader bei Lagerfeuer und lauter Musik. Die katholische Kuratie Stadeln-Sack, die im April 1974 durch erzbischöflichen Beschluss errichtet wurde, war ab sofort eine selbständige Pfarrei. Sie erhielt den Namen „Heilige Dreifaltigkeit Fürth“ und war somit die jüngste Pfarrei der Stadt Fürth. Sie zählte etwa 3000 Katholiken und bestand aus den fünf Ortsteilen Stadeln, Steinach, Bislohe, Sack und Braunsbach. Geführt wurde die Pfarrei von Pater Dr. Prosper Hartmann. Mittelpunkt der Pfarrei war die Dreifaltigkeitskirche mit dem pyramidenhaft aufragenden Kirchturm. Der Kirche selbst fehlte noch eine Orgel.

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