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durch. Diesmal hatte man sich das Schmalholz sowie den Farrnbachgrund zur Brust genommen. Zentnerweise türmte sich nach einigen Stunden der Sperrmüll an den Sammelstellen, was einer stattlichen Lastwagenladung entsprach. Zum Müll zählten auch Fahrräder, Dachrinnen, Benzinkanister und Autoreifen. Mittwoch, 21. Oktober 1981 Mit „Simon`s Bistro & Galerie“ in der Gustavstraße 14 gab es in Fürth einen neuen Künstlertreff. Als erster Maler präsentierte Walter Gerstung dort seine Bilder. Die FN kamen damals zu dem Ergebnis: „Technisch gekonnt, mit einer Vielzahl an phantastischen Einfällen, lösen die meisten Werke beim Betrachter einen Zwiespalt zwischen Bewunderung und Ratlosigkeit aus.“ Bayerns Wirtschaftsminister Anton Jaumann war der prominenteste Gast in der Nürnberger Meistersingerhalle, wo insgesamt 2000 geladene Gäste den 70. Geburtstag von Grete Schickedanz feierten. Jaumann nannte den QuelleKonzern ein Paradebeispiel dafür, was familiär geführte Unternehmen leisten können. Die Konzern-Chefin trug die Verantwortung für 43.000 Mitarbeiter. Zuhause in Fürth empfing die Jubilarin Vertreter des TV Fürth 1860, des LAC Quelle Fürth und eine Abordnung der Fürther Schulen mit Schul- und Kulturreferent Senator Karl Hauptmannl an der Spitze. Donnerstag, 22. Oktober 1981 Erstmals in der festlichen Atmosphäre des Schlosses Burgfarrnbach fand die Verleihung der Förderpreise 1981 der Stadt an junge Künstler statt. OB Scherzer überreichte die mit je 2000 DM dotierten Preise an die Flötistin Eva Riegel, den Cellisten Stefan Reuss und den Maler und Grafiker Peter Häring. Die 1975 erbaute zweite Grundschule („elementary“) der US-Garnison in Fürth bekam den Namen des in Hüttendorf bei Vach geborenen früheren amerikanischen Heerführers im Unabhängigkeitskrieg, General Johann Kalb. In einer Feierstunde im Gebäude an der John-F.-Kennedy-Straße wurden der amerikanischen Schulleiterin Urkunde und Emblem von einer Vertreterin der amerikanischen Schulbehörde in Karlsruhe überreicht. General Kalb war Sinnbild für die deutsch-amerikanischen Beziehungen. Freitag, 23. Oktober 1981 Eine brutale Schlägerei forderte in Fürth ein Todesopfer. Die Polizei wurde von Nachbarn von einer Schlägerei in der Bäumenstraße 26 verständigt. Als die Polizisten am Tatort eintrafen, fanden sie einen 47-jährigen Verletzten stark blutend vor, der nach Einlieferung ins Krankenhaus verstarb. Der Täter war geflüchtet. Der Vorfall ereignete sich im Umfeld der schon zum Abriss leerstehenden Gebäude des Geismann-Brauerei-Areals. Seit sechs Jahren betrieb die Fürther AWO die Aktion „Essen auf Rädern“. Hatte man von der Küche im FritzRupprecht-Heim in Burgfarrnbach bisher schon etwa 1000 Essen pro Woche ausgefahren, so konnten nach einer Vergrößerung der Küche und Anschaffung eines zweiten Fahrzeugs jetzt bis zu 300 Essen täglich ausgefahren werden. Die Normalportion kostete 5,70 DM, Diabetiker- und Schonkost 6,20 DM. Für manche alte Leute war der Ausfahrer der Essen der einzige Ansprechpartner während des Tages. Samstag, 24. Oktober 1981 Die Schul- und Erziehungsberatungsstelle der Stadt Fürth warb in einem Schaukasten vor dem Kaufhaus „bilka“ mit Informationsmaterial für die Inanspruchnahme ihrer Dienste. Der Termin in den ersten Wochen nach Schulbeginn war sicher nicht zufällig gewählt. Mit einem kleinen Fest und der symbolischen Schlüsselübergabe feierte die Fürther AWO die Fertigstellung ihres Anbaus am Fritz-Rupprecht-Heim in Burgfarrnbach. Der neue Trakt bot in 20 Doppel- und 10 Einzelzimmern Platz für 50 neue Pflegefälle. Damit stieg die Gesamtkapazität des Heimes auf 201 Plätze. Stadttheater Fürth: „Yass Hakoshima Mime Theatre Japan“, Pantomime. Montag, 26. Oktober 1981 Die bayerische SPD entfernte sich immer mehr von dem Modell einer „Gesamtschule“ als Alternative zum bisherigen dreigliedrigen freistaatlichen Schulsystem. Jahre vorher wollte man das bisherige Schulsystem noch komplett durch eine Gesamtschule ersetzen. Die pädagogischen und sozialen Vorteile einer Gesamtschule wurden zwar von Befürwortern wie Gegnern unbestritten anerkannt, die „Einzelförderung“ der Schüler sei jedoch im dreigliedrigen Schulsystem besser möglich. Hatte man im Schulzentrum am Fürther Tannenplatz (Volksschule an der Maistraße, Hans-Böckler-Real- und Wirtschaftschule sowie Helene-Lange-Gymnasium) auf das falsche Pferd gesetzt? Die kooperative Gesamtschule beschränkte sich in Fürth bald nur noch auf eine gemeinsame Nutzung der Schulturnhalle! Die „Imotion Dance Company“ befand sich im Aufwind: Die achte Veranstaltung der Tanztruppe um Immo Buhl an der Nürnberger Straße 3 musste aus Platzgründen zweimal stattfinden, da sich in den Räumen über 250 Besucher eingefunden hatten. Die Choreografie der Dance Company machte Gefühle sichtbar.

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