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Mittwoch, 17. März 1982 Der städtische Schulsport bereitete den Fürther Stadtvätern Sorgen. Fehlende oder überholungsbedürftige Sportanlagen erwiesen sich dabei als Hauptproblem. Im dritten Bauabschnitt des Schulzentrums am Tannenplatz sollte deshalb mit staatlicher Förderung eine 27 mal 45 mal 7 Meter große Dreifachturnhalle entstehen. Bisher stand den 3600 Schülern der drei Schulen nur die 1972 gebaute Doppel-Sporthalle an der Dr.-Mack-Straße zur Verfügung. Zahlreiche Klassen mussten deshalb bisher auf Kilometer weit entfernte Ersatzturnhallen ausweichen. Die Dresdner Bank AG eröffnete in den Schalterräumen ihrer Zweigstelle an der Schwabacher Straße 95 eine Ausstellung über die „Geschichte des Bierbrauens“. Dazu stellte das Fränkische Brauereimuseum Bamberg zahlreiche Exponate zur Verfügung. Die Kinder am Finkenschlag verfügten ab sofort über einen „eigenen Spielplatz“. Das Fürther Grünflächenamt hatte den Spielplatz seiner Bestimmung übergeben. Das Gelände umfasste insgesamt 4500 qm, davon waren 1800 qm als reiner Spielplatz mit Sport- und Klettergeräten vorgesehen, der Rest stand den Kindern als Bolzplatz zur Verfügung. Donnerstag, 18. März 1982 Die amerikanischen Schulkinder erhielten neue Räume: Für elf Millionen Mark wurde die High-School an der Fronmüllerstraße in 16-monatiger Bauzeit durch ein fränkisches Firmenteam erweitert. Zur Schlüsselübergabe waren Vertreter des US-Auftraggebers, der deutschen Bauaufsicht, des Finanzbauamtes und der mit dem Bau beauftragten Unternehmen gekommen. Dieser Auftrag war allerdings nur die Spitze des Eisberges. Die amerikanischen Behörden hatten im gesamten mittelfränkischen Raum Bauaufträge im Wert von mehr als 100 Mio DM vergeben. Ein Lichtstrahl im Dunkel schwächelnder Konjunktur. Im Kunstschaufenster der Commerzbank an der Rudolf-Breitscheid-Straße stellte der Künstler Reinhard Neumann Landschaftsminiaturen und Bilder aus. Seine Spezialitäten waren kleinformatige Aquarelle und lavierte Federzeichnungen. Stadttheater Fürth: „Modenschau“ (Modehaus Fiedler). Freitag, 19. März 1982 405 Menschen – vor allem mit Alkohol- Drogen- und Psychischen Problemen – hatten im Jahr 1981 Rat und Hilfe bei der Psychosozialen Beratungsstelle des Caritas-Verbandes Fürth gesucht und wurden dort von fünf Mitarbeitern betreut. In 307 Fällen waren die Beratungen bis zum Ende des Jahres erfolgreich und konnten abgeschlossen werden. „Do-it-yourself“- forderte das Modehaus Fiedler von seinen Gästen im vollbesetzten Fürther Stadttheater anlässlich einer Modenschau, bei der es in erster Linie um Selbstgenähtes ging. „Alcantara“ hieß dabei das neue Zauberwort für das Material. Das Fürther Filmprogramm zur Monatsmitte: „Nackt unter Kannibalen“ (Kronprinz – Kino 1), „Time Bandits“ (Kronprinz – Kino 2), „Die unbesiegbaren Zwei“ (Kronprinz – Kino 3), „Am Anfang war das Feuer“ (City), „Octagon“ (Condor), „Nero und die Huren des römischen Reiches“ (Country) sowie „Borsalino“ (Clou). Stadttheater Fürth: „Magic-Show“ (Sitzmann Erlangen). Samstag, 20. März 1982 Die Lage auf dem Fürther Arbeitsmarkt blieb ähnlich wie im gesamten Bundesgebiet angespannt. 267 Stellen standen im Februar 6498 Arbeitslosen gegenüber. Eine Wende war nicht in Sicht. Betroffen waren hauptsächlich Frauen, unqualifizierte Jugendliche und Ausländer. Für Teilzeitbeschäftigungen war überhaupt kein Bedarf. Das Arbeitsamt am Stresemannplatz riet den Arbeitslosen zum Erwerb von „Zusatzqualifikationen“. Bei Einstellungen handelte es sich meist um Rückrufe bereits entlassener Arbeitskräfte. Lediglich im Baugewerbe waren Maurer und Zimmerleute nach wie vor gefragt. Für die Fürther war der Frühling eingekehrt, denn auf dem Schlot der alten Brauerei Dorn in Vach wurde das Storchennest wieder von Meister Adebar in Besitz genommen. Zur Freude der Fürther, zum Schrecken der Frösche im Wiesengrund. Stadttheater Fürth: „Radio-Symphonie-Orchester Hilversum“, Konzert. Montag, 22. März 1982 Mit einem Massenansturm auf die roten „Pegnitzpfeile“ feierte Nürnberg-Fürth die Verlängerung der U-Bahn bis zum U-Bahnhof „Jakobinenstraße“. Etwa 200.000 Menschen waren am Samstag nach dem offiziellen Festakt der Eröffnung zwischen Nürnberg-Langwasser und Fürth-Jakobinenstraße „zum Nulltarif“ unterwegs. OB Scherzer erinnerte an die geschichtliche Bedeutung der schienengebundenen Verbindung zwischen

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