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der Tanz und die Choreografie. Ballettlehrer Ernst Tenbrink gehörte damals zu den exponiertesten Erscheinungen des Fürther Kulturlebens. Der gebürtige Westfale wurde an der Essener FolkwangHochschule ausgebildet. 1974 zog Tenbrik in den fränkischen Raum, zuerst als Ballettmeister an das Musiktheater Nürnberg, 1976 nach Fürth. Der damals 46-jährige unterrichtete in mehreren Kursen etwa 200 Schülerinnen jeden Alters. Tenbrink kreierte mit Leidenschaft Kunstwerke des Tanzes. Samstag, 29. Mai 1982 Der Trend, dass die Inbetriebnahme eines neuen U-Bahn-Abschnittes jedesmal ein erhöhtes Fahrgastaufkommen für den öffentlichen Nahverkehr implizierte, setzte sich auch in Fürth fort. Die Auswertung der Zählung nach der Öffnung der Strecke bis zur Station „Jakobinenstraße“ ergab nach zwei Monaten einen Zuwachs der Beförderungen von 10%. Die VAG wies jedoch darauf hin, dass verlässliche Zahlen erst nach einer Betriebszeit von etwa einem Jahr vorliegen würden. Die örtliche Kreisgruppe des Bundes Naturschutz (BN) warf der Stadt Fürth vor, eine radfahrerfeindliche Haltung einzunehmen. Die Planungen für den neuen „Bahnhofplatz“ oder die Gestaltung des „Löwenplatzes“ sahen z.B. keinen Radweg vor. Um der Forderung nach einem Radwegenetz für die Innenstadt Nachdruck zu verleihen, organisierte man eine Demonstration, zu der etwa 500 Radler erwartet wurden. In der Luisenstraße 7 in Fürth eröffnete das „Tucherbräustüberl“. Der Gastronom des rustikal eingerichteten Lokals bot insbesondere fränkische Spezialitäten an. Dienstag, 1. Juni 1982 Das Wetter an den Pfingsttagen entschädigte die Fürther für die Widrigkeiten des Frühjahrs. Temperaturen um die 25 Grad ließen die Sonnenhungrigen ins Freibad, in die Natur und in die Biergärten strömen. Abends wurden viele Grills in Gang gesetzt. Die Pfingstbotschaft für die SpVgg: In zweiter Instanz erhielt Fürth die Lizenz zur zweiten eingleisigen Bundesliga „unter bestimmten Auflagen“, die vom DFB in Frankfurt allerdings noch nicht bekannt gegeben wurden. Im letzten Spiel der Saison kam die SpVgg zu einem 3:3-Unentschieden bei Spitzenreiter Schalke 04, der in die erste Bundesliga aufstieg. Tore für Fürth durch Schaub (2) und Hinterberger. Damit beendete man die Saison 1981/82 auf dem 14. Tabellenplatz. Im letzten Spiel unter Trainer Lothar Kleim trat man an: Kastner; Fink, Seelmann, Bergmann, Baier; Grabmeier, Hinterberger (68. Min. Denz), Weber; Dubovina, Schaub, Metzler. Mittwoch, 2. Juni 1982 Rund 7000 Besucher kamen zum „Internationalen Leichtathletik-Sportfest“ zur Sportanlage des TV Fürth 1860 nach Dambach. Mit Ingra Manecke stellte eine Athletin des Vereins mit 67,06 m einen neuen deutschen Rekord im Diskuswurf auf. Daneben wurden mehrere deutsche Jahresbestleistungen bejubelt. Ein müdes Kleeblatt verlor im Ronhof vor 1500 Zuschauern ein Freundschaftsspiel gegen die Nationalmannschaft von Kamerun mit 0:2. Stürmer Metzler verschoss sogar einen Elfmeter. Das Team der SpVgg fand gegen den WM-Teilnehmer keinerlei Einstellung. Neuer Vorstandsvorsitzender der Fürther Stadtsparkasse wurde Gerhard Rauh als Nachfolger für den in Ruhestand gegangenen Johann Tischner. Der 39-jährige in Hof geborene Rauh hatte u.a. sieben Jahre als Prüfer beim Bayerischen Sparkassen- und Giroverband gearbeitet und leitete zuletzt sechs Jahre lang die Kreissparkasse Ludwigstadt im damaligen Zonenrandgebiet. Sein Vertrag lief zunächst über fünf Jahre. Donnerstag, 3. Juni 1982 Die SpVgg bot nun offiziell den gesamten Sportpark Ronhof der Stadt Fürth zum Kauf an. Diese sollte die 30.000 qm zum Kaufpreis von 7,5 Mio DM übernehmen. Dies entsprach einem Kaufpreis von 250 DM/qm. Der vom Verein beauftragte Wirtschaftsprüfer Dr. Lauer sah darin die einzige Möglichkeit, den Traditionsverein vor der Zahlungsunfähigkeit zu bewahren. Der Schuldenstand der SpVgg lag aktuell bei 4,5 Mio DM, eine weitere Kreditierung durch die Banken schied aus, weil aus dem Grundstück keine Erträge flossen. Doch die Stadt Fürth lehnte das Angebot ab, weil der Haushalt 1982 keine weitere Investition erlaubte und außerdem bei Übernahme Auflagen zu erfüllen wären, die dem Verein gestellt waren, was weitere Ausgaben in Millionenhöhe nach sich ziehen würde. Erstmals seit zehn Jahren wieder gab die „Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Fürth“ ein Projekt in Auftrag. An der Wiesenstraße am Espan sollte ein Neubau mit 27 Wohnungen für Spätaussiedler entstehen. Stadttheater Fürth: „Tulpen aus Amsterdam“, Märchenspiel (De Trekwagen Doetinchem). Freitag, 4. Juni 1982

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