Donnerstag, 14. Januar 1982 Räumkommandos konnten trotz Überstunden die Straßen und Gehwege in Fürth nicht vom Schnee befreien. Mit zusätzlichem Personal aus dem Grünflächen- und Stadtentwässerungsamt versuchten die Verantwortlichen im Fürther Tiefbauamt, der Schneemassen im Stadtgebiet Herr zu werden. 79 Mann standen stets in Bereitschaft, um die etwa 160 km des Straßennetzes passierbar zu halten. Der verspätete Einsatz und die Schneeberge verärgerten die Bürger. Kommentar: „Früher hatte man einfach die Kanaldeckel geöffnet und den Schnee hineingeschippt.“ Freitag, 15. Januar 1982 Die Deutsche Bundespost konnte ihren ursprünglichen Zeitplan für die Ausführung ihrer großen Neubauten am Fürther Bahnhofplatz nicht einhalten. Der Neubau der Hauptpost konnte 1982 nicht mehr in Angriff genommen werden, weil man die vorgesehenen Ausweichquartiere erst später als vorgesehen beziehen konnte. Es waren die Räume der ehemaligen Baufirma Röllinger an der Humbserstraße. Trotzdem wollte die Post auch 1982 in Fürth mehrere Millionen investieren. Nach 42 Jahren im Dienst der Stadtparkasse Fürth ging Direktor Johann Tischner in den verdienten Ruhestand. 1950 hatte er die Prüfung für den gehobenen Sparkassendienst mit der Platzziffer 8 bei 442 Teilnehmern abgelegt. Tischner hatte es vom Lehrling bis zum Vorstandsmitglied gebracht. Die meiste Zeit arbeitete er im Darlehensgeschäft. Allein von 1968 bis 1981 hatte sich unter Tischners Leitung das Kreditgeschäft von 159 Mio DM auf 649 Mio DM gesteigert. Stadttheater Fürth: „Die Troerinnen“, Tragödie von Euripides (Stadttheater Ingolstadt). Samstag, 16. Januar 1982 Der schon jahrelang anhaltende Umstieg von Heizöl auf Erdgas bereitete den Stadtwerken immer mehr Probleme. Bei großer Kälte kletterte der Tagesverbrauch auf rund 265.000 Kubikmeter, an „normalen“ Wintertagen mit Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt musste man nur etwa 150.000 Kubikmeter abgeben. Die Fürther Stadtwerke mussten somit eine immer größere Gasreserve für plötzlich einsetzende Kälte vorhalten. Mit „abschaltbaren Verträgen“ versuchte man jetzt, diese Verbrauchsspitzen zu kappen. Entsetzen bei der SpVgg Fürth: Nach Prüfung der Fernsehaufzeichnungen wurde der Spieler Denz freigesprochen. Er hatte beim Spiel in Worms nicht einmal ein Foul, geschweige denn eine Tätlichkeit begangen. Doch Stürmer Hans-Dieter Seelmann wurde für vier Spiele gesperrt. Er hatte in der Erregung über den ungerechtfertigten Platzverweis den Schiedsrichter als „alten Wichskopf“ tituliert, was dieser in seinem Spielberichtsbogen festhielt. Das Sportgericht in Frankfurt sah darin eine „infame Schiedsrichterbeleidigung“. Montag, 18. Januar 1982 Wurde die Sanierung des Fürther Krankenhauses zu einem Jahrhundertwerk? Im Jahre 1962 hatte der Fürther Stadtrat die Sanierung des Krankenhauses beschlossen. 20 Jahre später waren – vom Bau der Kinderklinik und des Schwesternwohnhauses abgesehen – nur kleinteilige bauliche Maßnahmen erfolgt. Immer wieder kam es zu einer „Fortschreibung des Jahreskrankenhausprogramms“ durch den Fürther Stadtrat. Der erste Bauabschnitt mit Kosten in Höhe von 148 Mio DM lag seit 1979 in München zur Genehmigung. Etwa 200 Vorhaben aus ganz Bayern standen auf der Warteliste des Sozialministeriums. Stets hieß es, Fürth genieße unbedingt Priorität, aber nichts passierte. Die Planung wurde nur immer kostengünstiger, da das bayerische Sozialministerium Fürth mittlerweile von 1100 Betten auf 798 „herabsaniert“ hatte. Trotzdem produzierte das Fürther Krankenhaus Jahr für Jahr „rote“ Zahlen. Die SpVgg kam bei ihrem Auswärtsspiel bei Hertha BSC zu einem 0:0-Unentschieden. Damit belegte man weiter Platz 18 der Tabelle zur zweiten Bundesliga. Dienstag, 19. Januar 1982 Im Fürther Stadtgebiet arbeiteten sieben Gerichtsvollzieher. Durch die Gebietsreform war eine Stelle weggefallen, die Zahl der Aufträge war jedoch gestiegen. Das Mindestpensum für jeden Gerichtsvollzieher betrug 166 Aufträge im Monat. Meist wurden von jedem „Mann mit dem Kuckuck“ über 200 Aufträge abgewickelt. Höheres Einkommen und absolute Selbständigkeit waren die Trümpfe der Gerichtsvollzieher im Vergleich mit ihren Kollegen vom Innendienst. Die Pfändungen hatten sich immer mehr auf Lohn, Rente oder Arbeitslosengeld verlagert. Mobiliarpfändungen lohnten sich wegen der Abbau- und Transportkosten kaum noch. Die „Stammkunden“ rekrutierten sich aus den ärmeren Bevölkerungskreisen. In den Räumen der Waaggasse 5 in Fürth stellte die Bildweberin und Seidenmalerin Monika Grimm einen
3