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Donnerstag, 10. Juni 1982 Johann Mangold, Seniorchef der Fürther Spielwarenfabrik Gama, feierte seinen 90. Geburtstag. Er hatte die Fabrik 1920 von seinem Vater übernommen. Der Markenname „Gama“ wurde erst nach der Währungsreform eingeführt. Johann Mangold galt als „Vater“ der 1950 ins Leben gerufenen „Internationalen Nürnberger Spielwarenmesse“, die sich im Zeitverlauf zur weltweit größten Fachmesse für Spielwaren entwickelte. Mangold haftete bei der ersten Spielwarenmesse mit seinem gesamten Geschäfts- und Privatvermögen. Eine Abordnung von Akteuren der Altdorfer Wallenstein-Festspiele besuchte OB Scherzer im Fürther Rathaus. Mit der Übergabe einer Eintrittskarte zur Premierenvorstellung erhoffte man sich die wohlwollende Aufmerksamkeit der städtischen Stellen für die Vorstellungen in Altdorf zu sichern. „Die Altdorfer“ waren den Fürthern hinlänglich bekannt, marschierten sie doch jährlich im Kirchweihzug mit. Ein Stammspieler der Fußball-Nationalmannschaft Kameruns hatte sich beim Freundschaftsspiel gegen die SpVgg im Ronhof einen komplizierten Bruch des Sprunggelenks am rechten Bein zugezogen. Er wurde im Fürther Stadtkrankenhaus operiert. Seine Mannschaft war nach Kamerun zurückgeflogen, um dann nach Spanien zur Weltmeisterschaft weiterzureisen. Der verletzte Spieler, der nur französisch sprach, lag derweil ohne Kleidung und ohne Pass im Fürther Krankenhaus. Das Präsidium der SpVgg versorgte ihn mit dem Nötigsten. Samstag, 12. Juni 1982 In den katholisch geprägten Orten der Bundesrepublik fanden am Donnerstag zahlreiche FronleichnamsUmzüge statt. In Fürth beteiligten sich etwa 3000 Katholiken an der Prozession durch die Stadt. Zum zweiten Mal zogen sie auf dem neuen Weg durch das Stadtzentrum an vier Altären vorbei. Diese waren in der Friedrich- Marien- und Hallstraße sowie an der Kirche „Zu Unserer Lieben Frau“ aufgebaut. Aus vielen Fenstern flatterten Fahnen oder hingen Tücher mit christlichen Symbolen. Mehrere Kirchenchöre leisteten ebenfalls ihren Beitrag zur festlichen Stimmung. Über die Presse machte man mächtig Wirbel für die Mittelfrankenschau „Fränkischer Fleiß“, die vom 12. bis 20. Juni auf dem Gelände des Fürther Hafens stattfand. 261 Aussteller in 21 klimatisierten Hallen, insbesondere aus den Branchen Bauen, Wohnen, Garten, Freizeit, Küchentechnik, Mode und Sport, zeigten täglich von 9.30 Uhr bis 18.30 Uhr ihre Neuheiten. Die Tageskarte kostete 5 DM. Sonderschauen und täglich wechselnde Sonderpreise sorgten für zusätzliche Attraktivität. Fürth als „Messestadt“ hatte sich im Zeitverlauf aber dann doch nicht durchgesetzt. Die Frauenmannschaft des LAC-Quelle Fürth wurde bei der Endrunde in Dormagen Deutscher Vizemeister. Die Fürther Leichtathletinnen kamen hinter der LG Bayer Leverkusen, die mit 23.263 Punkten einen neuen deutschen Rekord erzielten, auf den sehr guten zweiten Platz. Montag, 14. Juni 1982 Im Zeichen eines verstärkten Einsatzes für den Natur- und Umweltschutz standen die Beratungen auf der Hauptversammlung des Deutschen Alpenvereins (DAV), die am Wochenende in Fürth stattfand. Die Repräsentanten des Vereins vertraten 420.000 DAV-Mitglieder in der gesamten Bundesrepublik. In Anträgen und Abstimmungen wandte man sich gegen die Auswüchse des alpinen Tourismus wie den mechanisierten Gletscherskilauf oder Hubschraubertourismus. Ein Rahmenprogramm machte die Teilnehmer auch mit der Innenstadt Fürths bekannt. Auf den Main-Donau-Kanal hatte die katholische Kirchengemeinde St. Nikolaus ihre nachgezogene Fronleichnamsprozession am Sonntag verlegt. Rund 230 Teilnehmer bestiegen an der Haltestelle Alte Veste das Schiff „Undine“. Während der Fahrt zum Fürther Hafen und zurück wurden an kleinen Schiffsaltären Gebete verrichtet. Stadttheater Fürth: „Champagnerkomödie“, Komödie von Taylor (Komödie Düsseldorf). Dienstag, 15. Juni 1982 Wenige Wochen nach Vollendung seines 80. Lebensjahres starb nach kurzem Krankenlager Dr. Friedrich Winter, Ehrenvorsitzender der Fürther CSU und früherer Bundestagsabgeordneter. Von 1952 bis 1972 gehörte er dem Fürther Stadtrat an, die meisten dieser Jahre als Vorsitzender seiner Fraktion. Dem Bundestag gehörte Dr. Winter acht Jahre lang an. Dr. Winter war Träger des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Der „Bauverein Fürth“ legte eine Planung vor, nach der die Frauenstraße in der zweiten Hälfte des Jahres zu einer verkehrsberuhigten Zone werden sollte. Mittwoch, 16. Juni 1982

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