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Mit einem Informationsstand in der Fürther Fußgängerzone startete die Fürther Polizei die Aktion „Sicher auf Bayerns Straßen 1982“. In einer Fülle von Informationsmaterial wurden den Bürgern die „sieben goldenen Regeln“ für ein sicheres Fahren auf den Straßen erläutert. Überhöhte Geschwindigkeit war damals immer noch Unfallursache Nummer eins. Entsprechend seiner Verpflichtung bei der Übernahme des städtischen Altenpflegeheimes an der Würzburger Straße stellte das Fürther BRK sein neues Projekt für ein „Schwerstpflegeheim“ vor. Für kalkulierte Kosten in Höhe von 16,9 Mio DM wollte man auf dem Nordteil des Geländes 150 Altenpflegeplätze in sechs Stationen entstehen lassen. Auf jeder der sechs Stationen waren 15 Zimmer mit insgesamt 25 Pflegebetten geplant. Eine hohe Zahl an Zweibett-Zimmern sollte für die bettlägerigen Insassen den jeweiligen „Ansprechpartner“ zur Verfügung halten. Montag, 5. Juli 1982 Gotthilf Fischer kam, sah und sang mit den Fürthern. Der Chorleiter aus dem Spätzleland dirigierte die vereinigten Fürther Chöre auf einer Aluminiumleiter stehend zwischen Quelle-Kaufhaus und Wochenmarkt. Gotthilf Fischer handelte bei seinem Sing-Sang im Auftrag der „Centralen Marketing-Gesellschaft der Deutschen Agrarwirtschaft“ (CMA), die von einem Stand aus direkt neben dem werbewirksamen Schwaben heimische Kostproben an das Publikum verteilte. Beim vierten internationalen Tennisturnier um den „Quelle-Cup“ auf der Anlage des TV Fürth 1860 hieß der Sieger erstmals nicht Balazs Taroczy. Das Finale gewann der Schweizer Heinz Günthardt gegen den Tschechen Pavel Slozil. Der „Quelle-Cup“ in Fürth war die bestbesetzte Tennisveranstaltung in ganz Nordbayern. Trotz des von Grete Schickedanz gesponserten Turniers konnte man absolute Top-Stars der Weltklasse nicht verpflichten, denn ihre Forderungen lagen zu hoch. So hatte z.B. Ivan Lendl allein eine Antrittsgage von 20.000 Dollar verlangt, was natürlich nicht zu finanzieren war. Dienstag, 6. Juli 1982 Weit über 800 Gäste (Lehrer, Schüler und Eltern) feierten in der Halle des TV Fürth 1860 das 75-jährige Bestehen des Helene-Lange-Gymnasiums. Zum Tanz spielte das „Manfred-Bräuer-Sextett“ auf. OStD Christian Kopp konnte viele Ehrengäste aus nah und fern begrüßen. Sein Stellvertreter Erich Kröner sprach von einem „durchschlagenden Erfolg“ der Veranstaltung. Auf der Hardhöhe hatte die schönste Jahreszeit begonnen. Neun Tage lang bestimmten wieder Karussells, Bratwürste und Maßkrüge das Bild in der Soldnerstraße. BM Stranka schlug im Festzelt zur Eröffnung mit 22 gefühlvollen Schlägen den Hahn in das Fass und dirigierte anschließend zackig die „Alten Kameraden“. Anschließend sorgte die Kapelle Jakl Strobel für die nötige Stimmung. An den Wänden der U-Bahn-Station „Jakobinenstraße“, der Luisen- und Bahnhofsunterführung sowie an den Mauern der Hans-Böckler-Schule wurden antisemitische Schmierereien entdeckt. Sachschaden: Mehrere 10.000 DM. Mittwoch, 7. Juli 1982 Der Fürther Baukunstbeirat lehnte einen Plan für ein mehrgeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit Tiefgarage ab, das die Baulücke zwischen Nürnberger Straße und Hornschuchpromenade schließen sollte. Die charakteristische Gebäudestruktur der Umgebung würde damit zerstört werden. Dagegen fand der Vorentwurf eines Wohn- und Geschäftshauses an der Moststraße (heute Hotel) die Zustimmung des Baukunstrates. Entscheiden über die Projekte musste letztendlich der Fürther Stadtrat, denn der Baukunstrat hatte nur eine beratende und empfehlende Funktion. Der große Lehrmeister mehrerer Amateurmaler-Generationen nahm Abschied: Nach 33 Jahren ununterbrochener Lehrtätigkeit an der Fürther Volkshochschule zog sich der 81-jährige Maler Johannes Schopper als Dozent zurück. Schopper wollte sich künftig ganz dem privaten Schaffen widmen. Donnerstag, 8. Juli 1982 An einem seidenen Faden hing die Erteilung der Lizenz des DFB an die SpVgg Fürth, weiterhin der „Zweiten Bundesliga“ anzugehören. Genau zwölf Stunden vor Ultimo, am 30. Juni 12 Uhr mittags, konnte die SpVgg der schwierigsten Bedingung des DFB nachkommen, eine Liquiditätsreserve in Höhe von 1,974 Mio DM zu stellen. Langwierige Verhandlungen waren vorausgegangen, ehe Stadtsparkasse und Deutsche Bank für je die Hälfte des Betrages die Bürgschaft übernahmen. Rigorose Sparmaßnahmen führten zu schmerzhaften Abgängen von Spielern: Jürgen Baier und Florian Hinterberger gingen zu Fortuna Köln, Werner Orf zu Mainz 05, „Heino“ Stempfle zum FC Augsburg, Ludwig Denz zur SpVgg Weiden. Die neuen Vereine für Conny Eickels und Radomir Dubovina waren noch nicht bekannt. Geld für Neuerwerbungen war nicht vorhanden. Mit 13 verbliebenen Lizenzspielern, deren Gehälter gekürzt wurden, konnte man in der Liga jedoch nicht

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